22/02/2013von 271 Views – 0 Kommentare

amazon.de-Chef äußerst sich zum Leiharbeiter-Skandal

News- & Story-Esel

Nach langem Schweigen hat sich die deutsche Amazon-Chefetage erstmals zur Kritik an den Arbeitsbedingungen geäußert. Gegenüber SPIEGEL ONLINE zeigt sich Ralf Kleber betroffen von der ARD-Reportage. Außerdem äußert sich Kleber zur Marktmacht des Onliners, Betriebsräten und der Preisparitäts-Klausel für Marketplace-Händler.


Buchreport, Spiegel. – Im Interview erklärt Kleber: „Die Fernsehbilder, die wir gesehen haben, machen mich betroffen, aber es ist falsch, diese Vorfälle als repräsentativ für die Personalpolitik von Amazon zu sehen.“ Das Vorgehen des Sicherheitsdienstes sei nicht akzeptabel, daher habe man sich von ihm getrennt. Weiteren Konsequenzen würden geprüft.

Weitere Themen des Interviews:

Tarifvertrag: Amazon, so Kleber, zahle in den eigenen Logistikzentren mehr als andere Logistikunternehmen. „Als Unternehmen, das immer noch schnell wächst, brauchen wir aber mehr Flexibilität, als uns ein Tarifvertrag lassen würde.“

Betriebsräte: Kleber findet Betriebsräte „sehr gut“, er ermuntere die Mitarbeiter in den eigenen Logistikzentren, Betriebsräte mitzugründen.

Preisparität: Kleber begrüßt die Ermittlungen des Bundeskartellamts in der Frage, ob es rechtens ist, dass Amazon unabhängige Händler auf der eigenen Plattform verpflichtet, ihre Produkte nirgendwo sonst günstiger anzubieten. Jetzt werde endlich Klarheit entstehen. Kleber: „Es steht den Händlern immer frei, auf den Verkauf über Amazon zu verzichten, wenn diese Regelung für sie nicht praktikabel ist.“

Marktmacht: Laut Kleber wird „Amazon und dem Online-Handel ein bisschen zu viel Bedeutung beigemessen. Die Mehrzahl aller Produkte in Deutschland wird immer noch Offline verkauft.“ Es gebe genügend Wettbewerber von Amazon im Online-Umfeld, die auch relevant seien.

Zum Spiegel-Interview

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