05/06/2016von 312 Views – 0 Kommentare

Moyes, Jojo: Über uns der Himmel, unter uns das Meer

Roman
Broschiert, E-Book
512 Seiten
Erschienen 2016 bei Rowohlt
Aus dem Englischen von Katharina Naumann
Originalausgabe: „The Ship of Brides”, 2005

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Inhalt:

Australien 1946. Sechshundert Frauen machen sich auf eine Reise ins Ungewisse. Ein Flugzeugträger soll sie nach England bringen, dort erwartet die Frauen ihre Zukunft: ihre Verlobten, ihre Ehemänner – englische Soldaten, mit denen sie oft nur wenige Tage verbracht hatten, bevor der Krieg sie wieder trennte. (Pressetext)

Kurzkritik:

Jojo Moyes ist mit diesem (im Original bereits 2005 erschienenen) Roman eine sehr berührende Geschichte gelungen, in deren Fokus Hoffnung, Schicksal und Liebe (auf absolut unkitschige Art und Weise) versus harter Realität steht.

Heike gibt  ★★★★☆  (4 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Kriegsbräute

Es ist das Jahr 1946 in Australien. Der Krieg ist zu Ende und mehr als sechshundert Frauen – die sogenannten „Kriegsbräute“ – begeben sich gemeinsam mit 1.100 Männern und 19 Flugzeugen auf der HMS Victorious auf eine weite und doch sehr ungewisse Reise. Der Flugzeugträger, der seine besten Jahre schon lange hinter sich hat, soll die jungen Frauen nach England zu ihren neuen Ehemännern bringen – allesamt britische Soldaten, die in Übersee gedient hatten.

Frances, eine junge Krankenschwester, Margareth, Tochter eines Farmers, die erst 16-jährige Jean und die vornehme Avice – diese vier Frauen teilen sich eine kleine Kabine auf der HMS Victorious und teilen auch das gleiche Schicksal – ein Schicksal mit unterschiedlichen Facetten und vielen Höhen und Tiefen. Jede der Vier versucht ihr neues Leben auf ihre eigene Art und Weise zu meistern und mit Ereignissen aus der Vergangenheit fertig zu werden. Die sechs Wochen auf der HMS Victorious hinterlassen ihre Spuren – bei jeder von ihnen auf eine ganz besondere Art und Weise – und so manches Geheimnis kommt ans Tageslicht.

Jojo Moyes bereits 2005 erschienener und jetzt auf Deutsch herausgegebener Roman basiert auf Erlebnissen ihrer eigenen Großmutter. Der fiktive Bericht über diese Reise aus längst vergangenen Tagen ist ihr und all den anderen jungen Bräuten gewidmet, die sich auf diese mutige und schicksalshafte Reise begaben, an eine glückliche Zukunft am anderen Ende der Welt glaubten und mit so manchem Schicksalsschlag zu kämpfen hatten.

Plötzlich vor dem Nichts stehen

Obwohl ich mir zu Beginn mit dieser mir völlig unbekannten Thematik bzw. Lebenssituation dieser jungen Frauen etwas schwer tat, fand ich mich dann doch schnell in das Geschehen ein. Für moderne Frauen von heute ist es schier unvorstellbar, sich in die Abhängigkeit von Ehemännern und unbekannten Schwiegereltern in einem fremden Land zu begeben, völlig ungewiss, ob man willkommen ist oder doch nur wie eine Spielfigur am Plan hin und hergeschoben wird. Die junge Jean muss es als erste der jungen Frauen am eigenen Leib erfahren, was es heißt, plötzlich vor dem Nichts zu stehen, völlig unverschuldet in eine missliche Lage gebracht zu werden und am Ende doch wieder vor einer ungewissen Existenz zu stehen. Träume zerplatzen, junge Frauen werden zu Witwen, noch bevor sie einen Tag als Ehepaar leben durften, und so manches Drama nimmt seinen schicksalshaften Lauf.

Mit Hochachtung

Die vier Hauptfiguren – allen voran die leidgeplagte junge Krankenschwester Frances, aber auch die in jeder Situation liebevolle, hochschwangere Margareth – ziehen den Leser in ihren Bann und man verfolgt gespannt und mit einer gewissen Hochachtung ihr Leben. Viele Situationen und Krisen sind zu meistern – was mal besser mal schlechter gelingt – aber auch wenn die vier Figuren noch so unterschiedliche Charaktere haben, sind sie doch auf ihre Art und Weise ein gutes Team.

Mir hat die Geschichte über die Kriegsbräute wahnsinnig gut gefallen, auch wenn ich den Beginn und den Einstieg in die Geschichte, den man erst zum Ende hin versteht, zu lang und zu zusammenhangslos fand. Jojo Moyes ist mit „Über uns der Himmel, unter uns das Meer“ eine sehr berührende Geschichte gelungen, in deren Fokus Hoffnung, Schicksal und Liebe (auf absolut unkitschige Art und Weise) versus harter Realität steht.

Von Heike Rainer

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Infos:

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex. Mit ihrem Roman «Ein ganzes halbes Jahr», der aktuell in Hollywood verfilmt wird, gelang ihr international der Durchbruch

Mehr über Jojo Moyes bei Wikipedia.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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