Pelecanos, George P.: King Suckerman
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Thriller
Aus dem Amerikanischen von Bernd W. Holzrichter
Derzeit (Mai 2007) nur als Teil der “Washington-Trilogie” erhältlich
DuMont
Inhalt:
Kurzkritik:
Sieger kommen in Pelecanos‘ Buch nicht vor, höchstens Überlebende. Ein paar versuchen, „anständig“ zu werden, die anderen werden weiter ihre krummen Geschäfte betreiben. Und es braucht gar keine Polizei. Das „echte Leben“ hat all diese Nachahmungstäter schon längst verurteilt.
Werner gibt (4,5 von 5 Eselsohren)
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Kleine Fische mit schmutzigen Händen
George P. Pelecanos‘ Thriller „King Suckerman“ kommt ohne Polizei aus. Beinahe zumindest, denn die Ordnungshüter, welche in wenigen Szenen auftauchen, nehmen auf die Handlung keinen Einfluß: Nur Marcus Clay, Besitzer eines Schallplatten-Geschäfts und eine der Hauptfiguren, bekommt einmal wichtige Informationen von einem befreundeten Undercover-Polizisten.
Ort der Handlung ist das Washington der Schwarzen zur Zeit der amerikanischen Zweihundertjahr-Feier, also 1976. Zu Beginn des Buches reden alle über den gerade anlaufenden Film „King Suckerman“ – und sind dann relativ enttäuscht, nachdem sie ihn gesehen haben. Denn der „Held“, ein brutaler Zuhälter, wird ins Gefängnis gesteckt. Doch für Wilton Cooper, einen kleinen Gangsterboß, stellt dieser Film „das echte Leben dar“. Dieser Cooper soll für einen Großdealer Kokain auf einer Farm einkaufen, will jedoch sowohl das Geld als auch die Droge für sich behalten. Seine Bande besteht aus einem jugendlichen weißen Killer und zwei eher minderbemittelten Helfern.
Unfähiger Kleinganove
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Sie wollen Sieger sehen, keine Verlierer
Diese Antihelden definieren sich sehr über die Musik (etwa von Jimi Hendrix, Mott the Hoople, Captain Beefheart, Gil Scott-Heron, Steppenwolf und Led Zeppelin), welche die Handlung ständig begleitet, und sie beziehen einen Großteil ihres überzogenen Selbstverständnisses von Drogen und aus den Filmen, für die sie vor den Kinos Schlange stehen. „King Suckerman“ ist ihnen zu realistisch. Sie wollen Sieger sehen, keine Verlierer.Sieger kommen in Pelecanos‘ Buch nicht vor, höchstens Überlebende. Ein paar versuchen, „anständig“ zu werden, die anderen werden weiter ihre krummen Geschäfte betreiben. Und es braucht gar keine Polizei. Das „echte Leben“ hat all diese Nachahmungstäter schon längst verurteilt.
Werner Schuster, © Presse, Spectrum (2000)
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Über George P. Pelecanos bei Perlentaucher.
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