28/02/2013von 248 Views – 0 Kommentare

28/02/13: Links und Likes für LeserInnen

Vorgestern kam Armin Wolfs „Wozu brauchen wir noch Journalisten?“ (Picus) mit der Post. Ich wollte nur kurz reinschnuppern und hab dann gleich ca. die Hälfte gelesen. Armin Wolfschreibt unter anderem über E-, U- und K-Journalismus. E = Qualität, U = Unterhaltung und K = Kommerz + Kampagne.

Das interessiert mich natürlich, weil man als Freier von E nicht mehr leben kann und ich seit Jahren unfreiwillig immer mehr in den Kommerz-Bereich rüberwandere. Sagen wir so: Für einen Artikel mit 10.000 Anschlägen bekomme ich in der Wochenend-Beilage einer Tageszeitung 210 Euro, für 1.500 Anschläge in einem Ankündigungsmedium 150 Euro. Die Arbeitszeit steht im Verhältnis von vier Tagen zu einer halben Stunde.

Und früher gab es so etwas wie eine Trennung zwischen Redaktion und Anzeigenverkauf. Mittlerweile bespreche ich – für ein anderes Ankündigungsmedium – mit einer Anzeigenverkäuferin, welche Artikel ich größer oder kleiner mache. Und ein Chefredakteur schickt mir Listen von Produktionen, die nicht mit Bild vorkommen sollen, weil der Veranstalter nicht inseriert.

Zum Kotzen? – Ja.

Aber man muss halt Geld verdienen.

Aber eigentlich wollte ich über etwa anderes schreiben. Denn Armin Wolf weist in seinem Buch auch auf die Kuratoren-Funktion von Journalisten hin, also dass sie auswählen, worüber sie und was sie worüber berichten.

Nun hatte ich bei den Eselsohren in den letzten Monaten ein Feature, das Beiträge über Literatur aus anderen Medien ungefiltert ausgegeben hat. Das war zwar praktisch, hat mir aber nie wirklich gefallen. Dank Armin Wolf weiß ich jetzt, warum.

Ich habe mich entschieden, nur mehr auf ausgewählte News und Storys der anderen hinzuweisen. Dies findet auf dem Eselsohren-Twitter-Account statt, den ich seit gestern intensiver „bespiele“. Es ist zwar mehr Aufwand, aber es macht auch Spaß. Und die Beiträge von NZZ, Zeit, FAZ, SZ, Spiegel, WZ, Presse, Standard, etc. sichte ich sowieso.

Mit dem Titel (für die Ausgabe der Twitter-Nachrichten auf den Eselsohren) hatte ich Probleme: Ich wollte einen informativen, der aber auch spritzig ist, und habe keinen gefunden. „News und empfohlene Artikel der anderen“ war ja wirklich nicht gut. Dank Eva heißt die Rubrik jetzt „Links und Likes für LeserInnen“.

Und jetzt hoffe ich, dass dieser E-Journalismus angenommen wird.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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