18/02/2012von 308 Views – 0 Kommentare

Was bisher geschah (11.–17. 2.)

News- & Story-Esel Gesammelte Literatur-News
der letzten Woche:


# Interview zu ACTA –>
# Ist Kracht rassistisch? –>
# Neues Kursbuch –>
# Nur kleine Kinder lesen viel –>
# Keine Spende für E-Books –>
# Bleibt Bernhard-Archiv? –>
# Google-Book-Shop –>
# Thalia-Verkauf „kein Verlust“ –>
# „Ulysses“ als Hörspiel –>

„Asymmetrische Kriegsführung“ um das Urheberrecht

SOPA oder ACTA treiben Zehntausende auf die Straßen. Beide zielen im Kern darauf ab, Betreiber von Websites für alle Inhalte und Verlinkungen ihrer Domain in die urheberrechtliche Haftung nehmen zu können, sie also juristisch verantwortlich und schadenersatzpflichtig machen zu können. Warum die junge „Screen Generation“ das nicht hinnehmen kann, erläutert Michael Lemster, langjähriger Programmleiter von buecher.de.
(buchmarkt.de,12. Februar)

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Ist Christian Kracht rassistisch?
KiWi wehrt sich gegen Anschuldigungen im Spiegel

In seinem Artikel „Die Methode Kracht“ im Spiegel vom 13. 2. nennt Georg Diez den Roman „Imperium“ eine „krude Geschichte“, die zu Krachts anderen Büchern passe: „Es sind jeweils Reisen ans Ende des Ichs. Mehr und mehr aber sind Krachts Helden von Auslöschungssehnsucht Getriebene, die sich totalitären politischen Systemen unterwerfen oder selbst menschenvernichtende Utopien schaffen. Krachts Koordinaten waren immer Vernichtung und Erlösung. Er platzierte sich damit sehr bewusst außerhalb des demokratischen Diskurses.“
Der Verlag Kiepenheuer & Witsch dazu: „Der Artikel ,Die Methode Kracht‘ sprengt die Grenzen der Literaturkritik, weil er einen der besten und wichtigsten Autoren der Gegenwartsliteratur mit Unterstellungen und atemberaubenden Verdrehungen aus dem Kosmos der deutschsprachigen Literatur ausgrenzen will. Der Vorwurf der Verbreitung rassistischen Gedankenguts in Bezug auf Christian Krachts hochgelobten Roman ,Imperium‘ ist bösartig und stellt den Autor Christian Kracht auf perfide Weise an den Pranger.“
freitag.de liefert Hintergründe zu „Imperium“; zahlreiche Autoren – etwa Kehlmann, Jelinek, Schalko, Zaimoglu – wenden sich mit einem offenen Brief an den Spiegel.

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Nach vier Jahren Pause ist ein neues Kursbuch erschienen

Dreimal im Jahr soll das Kursbuch mit einem Umfang von rund 200 Seiten erscheinen. Für Verleger Sven Murmann ist es wichtig, dass es als gedrucktes Heft erscheint. Daneben wird es auch eine E-Book-Version geben. Die Einzelbeiträge werden als E-Singles dem Leser zugänglich machen. Das neue Kursbuch ist intellektuell und programmatisch geprägt von Multiperspektivität. Es ist ein Forum und Begegnungsstätte vieler Stimmen, die auf ein Thema bezogen sind: Aktuell, im Heft 170, lautet das Thema „Krisen lieben“. Heft 171 steht programmatisch unter dem Titel „Optimieren“.
(boersenblatt.net, 14. Februar)

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Intensität des Lesens nimmt mit dem Alter ab

In der Mediennutzung der Drei- bis 19-Jährigen führen der Studie zufolge Fernsehen, Telefon, Radio, Internet, MP3-Dateien und CDs. Bücher liegen im Mittelfeld. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Familie, Interaktion & Medien“ des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest über die Mediennutzung und Kommunikation in deutschen Familien.
53 Prozent der Kinder und Jugendlichen lesen täglich oder mehrmals pro Woche oder bekommen vorgelesen. Mädchen haben dabei häufiger Kontakt mit Büchern als Buben. Für 59 Prozent der Mädchen und 46 Prozent der Buben zählt Lesen zu den regelmäßigen Freizeitbeschäftigungen. Dieser Anteil nimmt laut der Studie mit dem Alter deutlich ab.
(buecher.at, 14. Februar)

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Innovativ, aber illegal

Der Berlin Story Verlag ist mit dem Versuch, den Leser über den Wert eines E-Books entscheiden zu lassen, ausgebremst worden. Die Preisbindungstreuhänder untersagten dem Verlag, den Download kostenlos anzubieten und dem Kunden zu Spenden zu animieren.
(buchreport.de, 15. Februar)

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Verbleib des Thomas-Bernhard-Archivs ungewiss

Bleibt das Thomas-Bernhard-Archiv in Gmunden? Im Sommer läuft die Förderung des Bundes für das Forschungszentrum aus. Begehrlichkeiten gibt es aus Wien und Salzburg. Als Universalerbe muss jetzt der Halbbruder von Bernhard entscheiden.
(orf.at, 16. Februar)

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Google bereitet Start eines deutschen Book-Shops vor

Standardgemäß schüttet Google an den Verlag 52% des Nettopreises aus.
Verkauft Google die digitalen Bücher über dritte Partnernbuchhändler, liegt der Anteil der Verlage sogar nur bei 45%.
Google sichert den Verlagen zu, sich an die Preisbindung zu halten. In Ländern ohne Preisbindung bestimmt Google einen Preis, falls die Verlage keinen eigenen ansetzen.
Außerdem haben die Verlage die Wahl, ob sie ihre Titel mit hartem Kopierschutz (DRM) schützen lassen oder nicht und ob die Inhalte kopiert und ausgedruckt werden dürfen.
(buchreport.de, 17. Februar)

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Verkaufsgepräche über Thalias Buchpaläste

Die Douglas-Holding will sich von der Buchhandelskette Thalia trennen. „Ein Verlust wäre das nicht – Bücher sind eben keine Lifestyle-Produkte“, meint Die Welt.
(Die Welt, 17. Februar)

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„Ulysses“ von James Joyce als 20stündiges Hörspiel

Vor genau 90 Jahren, im Februar 1922, erschien in Paris die erste Ausgabe des Romans ?Ulysses? von James Joyce, der seither als Beginn der literarischen Moderne gilt. Seit mehreren Wochen finden nun in Berlin die Aufnahmen für eine 20stündige Hörspielbearbeitung des Südwestrundfunks statt. Die Koproduktion mit dem Deutschlandfunk versammelt ein hochkarätiges Ensemble von Schauspielerinnen und Schauspielern.
Zur SWR-Seite inkl. Trailer mit Corinna Harfouch und Dietmar Bär sowie mit Regisseur Klaus Buhlert.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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