12/09/2011von 1.381 Views – 3 Kommentare

Masello, Robert: Das letzte Relikt

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Buchcover Masello Relikt

  • Broschiert
  • 448 Seiten
  • Erschienen 2011 bei Fischer
  • Übersetzt von Maria Poets
  • Originalausgabe: „VIGIL”, 2005


Inhalt:

In einer Höhle am italienischen Lago d’Averno in der Nähe von Neapel wird ein in einem Fels eingeschlossenes Fossil entdeckt. Es weist Klauen, aber auch Aspekte der Menschenartigen auf – nur dass es viel zu alt ist, um zu dieser Gattung zu passen. Bei einem Unfall im Labor erwacht die im Fels eingeschlossene Kreatur zum Leben … (Pressetext)

Kurzkritik:

Bemerkenswert an diesem Mystery-Thriller ist, dass der Autor ohne übertriebene Grausamkeiten oder Verfolgungsjagden einen guten Spannungsbogen aufbaut. Wer Action mag, ist bei diesem Buch definitiv falsch. Es sind vor allem die Charaktere und Situationsbeschreibungen, die dem Buch Leben verleihen. Man merkt, dass Masello ein guter Beobachter ist, der Ereignisse und Handlungsabläufe punktgenau wiedergibt.

Schade nur, dass der Verlag bei der Übersetzerin gespart hat. Die Story selbst ist nicht schlecht und hätte sich mehr verdient.

Albert gibt  ★★★¾☆  (3,75 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Böses Fossil, gutes Buch

Der Paläontologe Carter Cox wird von einem Freund gebeten, mit ihm ein Fossils zu untersuchen, das in einer italienischen Höhle entdeckt wurde. Rasch stellt sich heraus, dass das Fundstück entweder eine Fälschung oder eine wissenschaftliche Sensation sein muss. Als sich die ersten merkwürdigen Zwischenfälle ereignen, ist es auch schon zu spät, und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Wie bei einem Mystery-Thriller zu erwarten, ist die Auflösung nicht von dieser Welt. Das Übernatürliche wird dem Leser dennoch gut verkauft, weil sich auch die WissenschafterInnen im Buch gegen die mystische Lösung wehren – zumindest so lange ihnen das möglich ist 🙂

Nichts für Action-Fans

Bemerkenswert ist, dass der Autor ohne übertriebene Grausamkeiten oder Verfolgungsjagden einen guten Spannungsbogen aufbaut. Wer Action mag, ist bei diesem Buch definitiv falsch. Es sind vor allem die Charaktere und Situationsbeschreibungen, die dem Buch Leben verleihen. Man merkt, dass Masello ein guter Beobachter ist, der Ereignisse und Handlungsabläufe punktgenau wiedergibt.

Leider sind das Ende der Geschichte und das Versteck des „Bösewichts“ für aufmerksame Leser spätestens ab Beginn des letzten Drittels vorhersehbar. Weniger Gewinke mit dem Zaunpfahl hätte auch gereicht.

Leider schlecht übersetzt

Beschämend ist die schlechte Übersetzung:
 der Lenker (gemeint ist das Lenkrad eines Autos),
 die Stufen (gemeint sind die Sprossen einer Leiter)
, die Höhlen (gemeint sind Gaseinschlüsse in einem Stein, der untersucht wird)
, die Schnur (gemeint ist das Kabel eines TV-Geräts)
 usw.

Fazit: Schade, dass der Verlag bei der Übersetzerin gespart hat. Die Story selbst ist nicht schlecht und hätte sich mehr verdient.

© Albert Knorr – siehe auch www.albert-knorr.com

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Infos:

Robert Masello, geboren in Evanston, Illinois, studierte Literatur in Princeton, und ist ein preisgekrönter Journalist und Drehbuchautor. Seine Beiträge erschienen in Zeitungen und Zeitschriften, u.a. Los Angeles Times, The Washington Post, New York Magazine und People. Er schrieb für erfolgreiche Fernsehserien, u.a. „Charmed“. In den USA erschienen mehrere Romane und Sachbücher von ihm, zuletzt die Bestseller „Vigil“ und „Bestiary“. Er lebt in Santa Monica, Kalifornien.

3 Kommentare zu "Masello, Robert: Das letzte Relikt"

Trackback | Kommentar RSS Feed

  1. Albert sagt:

    Ich schreibe derzeit an einem Mysterythriller, und mir wäre es jedenfalls peinlich, wenn die Ereignisse darin nicht ebenso den Regeln der Logik entsprechen würden, wie bei meinen anderen Büchern. Mystery ist (für mich) kein Freibrief für schlechte Recherche.

    Wenngleich ich zugebe, dass ich beim letzten Relikt vor allem über die Übersetzungungsfehler gestolpert bin.

  2. JuLe sagt:

    Ich habe erst “Knochengrube” gelesen und musste dann natürlich Vigil lesen – klar. Ich lese gerade noch dran, aber im Original, daher kann ich nichts zur Übersetzung sagen.
    Ich mag das Buch, es ist spannend wie das Übernatürliche in das normale Leben einbricht und alles verändert. Was mich aber endlos nervt – da ich selber Paläontologe bin – man kann ein Fossil dieses Alters nicht mit der Kohlenstoffmethode datieren – mal abgesehen davon, dass es vermutlich keinen Kohlenstoff mehr enthalten würde. Und ausserdem scheint mir die Überführung des Fossils in in USA aus “technischen” Gründen (kein AMS in Europa verfügbar!?) reichlich konstruiert – selbst zu Zeiten der Entstehung des Romans gab es in Europa haufenweise Institute, die solche Untersuchungen durchführen konnten, vermutlich sogar in Italien. Ich weiss, den meisten Leuten ist das sicher egal, aber mich stört es einfach, weil es schlecht recherchiert ist. Aber vermutlich sollte ich mich darüber nicht aufregen, schliesslich ist es ein Mystery Thriller und sowieso meilenweit von der Realität entfernt. Insgesamt macht das Buch aber durchaus Spass.

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