03/06/2007von 1.235 Views – 0 Kommentare

Jandl, Ernst: Laut und Luise

VorgestelltWas meinen Sie?Infos

Cover Jandl Laut und LuiseLyrik
Reclam, Luchterhand
Inhalt:

„Laut und Luise“ war der erste große Sammelband mit experimentellen Gedichten Ernst Jandls. Das Buch erschien erstmals 1966 in einer limitierten Ausgabe. Es gilt als Meilenstein in Jandls Werk und in der Entwicklung der Poesie in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts. (Pressetext)

Vorgestellt:

Gleich noch einmal Ernst Jandl. – Im radikalen Zyklus “Laut und Luise” sind Sprechgedichte*, Lautgedichte** und visuell wirkende Texte*** vereint:

* schtzngrmm
schtzngrmm
t–t–t–t
t–t–t–t
grrrmmmmm

(“schtzngrmm”)

** l
m
ö
m
a
öl
m
öl
mal

(“bericht über malmö”)

***
kla
kl               t
k               rt
              hrt
            ührt
k         rührt

(“klare gerührt”)

Es gibt darin aber auch Gedichte, die die Brücke zu den späteren und populäreren schlagen: “doodngroowaaaaaaaaaa” zum Beispiel:

doodngroowaaaaaaaaaa
in määne sokkn
sann dmottn

(“Übersetzt”: Totengräber/in meinen Socken/sind die Motten)

Man kann es sich heute kaum vorstellen, dass die Einzelveröffentlichungen experimenteller Gedichte von Jandl in den späten 1950er Jahren Entrüstungsstürme bei der konservativen Kritik ausgelöst haben, dass diese Gedichte kein Verlag publizieren wollte und dass Lektor Otto F. Walter den Walter-Verlag verlassen musste, weil er “Laut und Luise” herausgebracht hatte. Oder?

Werner gibt  ★★★★¾  (4,75 von 5 Eselsohren)

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Infos:

Ernst Jandl, geb. 1925 in Wien, Studium der Germanistik und Anglistik, Promotion 1950, langjährige Tätigkeit als Gymnasiallehrer, lebte in Wien. Seit 1954 Freundschaft und Zusammenarbeit mit Friederike Mayröcker. Er erhielt unzählige literarische Auszeichnungen, darunter den Peter-Huchel-Preis (1990), das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1990), den Kleist-Preis (1993), den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg (1995) sowie den Georg-Büchner-Preis (1984). Ernst Jandl ist im Jahr 2000 gestorben.

Über Ernst Jandl bei Wikipedia.

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