Haas, Wolf: Silentium!
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Krimi
Rowohlt, 1999
Inhalt:
Wieder einmal ein Bischofskandidat, der aus dem ehrwürdigen Marianum hervorging – darauf ist man in dem Salzburger Knabeninternat aufrichtig stolz. Wenn nur nicht die hässlichen Gerüchte um den aufstrebenden Kirchenmann wären. Und die 23 Plastiktascherln voller Leichenteile … (Pressetext)
Kurzkritik:
Könnte es sein, daß sich die Haas-Krimis gar nicht mit logischem Denken und folgerichtiger Vorgangsweise lösen ließen? Aber – kommt es darauf wirklich an? Und kommt es Haas darauf an? Nimmt er das Krimi-Genre ernst oder macht er sich einfach einen Spaß daraus, die sonderbare Aufklärung von kuriosen Verbrechen verquer zu bechreiben? – Dies ist das Rätsel, daß es Haas-Krimi für Haas-Krimi stets aufs neue zu lösen gilt. Allerdings nur, wenn man amouröse Abenteuer so beschrieben haben möchte: „Und dann hat die Notapothekerin nichts mehr gesagt. Und dann hat sie sich auf ihn gestürzt. Hyäne nichts dagegen.“Werner gibt (3,5 von 5 Eselsohren)
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Praktisch Ansichtssache
Die Krimis des österreichischen Erfolgsautors Wolf Haas leben kaum vom Suspense, sondern fast ausschließlich von ihrer Kunst-Sprache. Und diese eigenwillige Sprache muß man mögen, sonst braucht man seine Werke gar nicht zu lesen. Denn auch bei seinem vierten Buch „Silentium!“ stellt sich beim Lesen nicht der Thrill ein, weswegen man sich bei den meisten seiner Kolleg(inn)en eine Nacht um die Ohren schlägt, nur um zu wissen, wer welches fiktive Verbrechen warum begangen hat. „Silentium!“ kann man beinahe jederzeit aus der Hand legen. Auch bei diesem Haas-Krimi muß einen gar nicht so sehr interessieren, ob der Exzögling eines katholischen Knabeninternats ermordet wird, weil er angeblich von einem Anwärter aufs Bischofsamt seinerzeit sexuell belästigt worden ist – oder aus einem ganz anderen Grund. Auch bei „Silentium!“ kann man sich mit den knappen Beschreibungen der meistens klischeehaften Personen zufriedengeben oder nicht.
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Notapothekerin
Nun könnte es duchaus sein, daß sich die vier Haas-Krimis gar nicht mit logischem Denken und folgerichtiger Vorgangsweise lösen ließen. Aber – kommt es darauf wirklich an? Und kommt es Haas darauf an? Nimmt er das Krimi-Genre ernst oder macht er sich einfach einen Spaß daraus, die sonderbare Aufklärung von kuriosen Verbrechen verquer zu bechreiben? – Dies ist das Rätsel, daß es Haas-Krimi für Haas-Krimi stets aufs neue zu lösen gilt. Allerdings nur, wenn man amouröse Abenteuer so beschrieben haben möchte: „Und dann hat die Notapothekerin nichts mehr gesagt. Und dann hat sie sich auf ihn gestürzt. Hyäne nichts dagegen.“Werner Schuster, © Presse, Spectrum (1999)
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Über Wolf Haas bei Wikipedia.
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