16/12/2013von 1.342 Views – 0 Kommentare

Die Eselsohren-Bestenliste 2013

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Liebe LeserInnen,

aus den 2013 etwa 90 besprochenen Büchern haben wir jene 15 ausgewählt, an die wir uns am meisten und am besten erinnern konnten. (Nicht alle sind auch 2013 erschienen.)

Vielleicht eignet sich diese Bestenliste auch noch für späte Weihnachtsgeschenke. – Oder Sie stöbern unter unbedingt lesen oder empfohlen.

Damit Sie die Übersicht behalten, gehen die Links in einem neuen Fenster auf.

Werner Schuster


1) Claire Vaye Watkins:
Geister, Cowboys

Erzählungen – Hardcover – 304 Seiten – Ullstein

Begründung: Ist zwar schon 2012 erschienen, aber ich habe schwer bereut, es nicht gleich gelesen zu haben. – Und es ist 2013 nichts Besseres nachgekommen.

Zeige Inhaltsangabe und Kurzkritik

Inhalt: Ein alter Mann findet in der Wüste ein junges Mädchen und rettet sie vor dem sicheren Tod, ihre Anwesenheit verändert für eine kurze Zeit sein Einsiedlerleben. Ein Fremder betritt den Mikrokosmos eines Bordells und bringt die fragile Ordnung aus Emotion und Kalkül durch einander. Ein Haus in Nevada wird über Jahrzehnte hinweg Zeuge, wie seine Bewohner lieben und leiden, hoffen und scheitern, sich neu erfinden und gefunden werden. Die zehn Stories handeln von Verlassenden und Zurückgelassenen, Suchenden und Verfolgten.

Kurzkritik: Hätte ich dieses Buch nur schon letzten Jahr gelesen! Dann wäre es in der Bestenliste 2012 ganz oben gelandet. Jedenfalls denke ich, dass man sich den Namen Claire Vaye Watkins merken sollte. Und warte sehnsüchtig auf weitere Bücher der derzeit noch nicht 30-jährigen Autorin.

 

Zur Besprechung Phänomenal gut
 
 
2) Victor Serge:
Die große Ernüchterung

Roman – Hardcover – 509 Seiten – Edition Büchergilde

Begründung: Kann irgendjemand heute noch so einen groß angelegten und großartigen politischen Roman schreiben?

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Inhalt: Die späten 30er Jahre in der Sowjetunion, zur Zeit der Großen Säuberung . Ein junger Mann erschießt Oberst Tulajew, der mitverantwortlich ist für Massendeportationen und politische Verfolgungen. Stalins Zentralkomitee nutzt den Mord, um weitere unliebsame Funktionäre, Parteimitglieder und Genossen loszuwerden. Es entsteht ein System aus Angst und gegenseitiger Bespitzelung in dem einer nach dem anderen abgeholt wird und verschwindet.

Kurzkritik: Wer immer noch große Stücke auf Stalin hält, sollte dieses Buch lesen. Und wer wissen möchte, wie es ist, unter einer Angst- und Schreckensherrschaft zu leben, auch.

 

Zur Besprechung Millionen in Angst
 
 
3) Abigail Padgett:
Blues Dämonen

Krimi – Broschiert – 366 Seiten – Prospero

Begründung: Ein fein gestrickter Krimi, voller falscher, aber verlockender Fährten und reich an Hintergrundinformation.

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Inhalt: Blue wird von der Polizei in San Diego um Hilfe gebeten: Zwei beliebte Politikerinnen sind innerhalb von 2 Wochen auf die gleiche Art und Weise gestorben.
Obwohl es keine Hinweise für ein Verbrechen gibt und alles nach einem tragischen Zufall aussieht, bekennt sich das “Schwert des Himmels” dazu, die beiden Frauen umgebracht zu haben. Sozialpsychologin Blue nimmt ihre Arbeit als Profilerin auf und sieht sich schon bald mit einem wahnsinnigen Killer konfrontiert, der ihr stets einen Schritt voraus ist. Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt.

Kurzkritik: Abigail Padgetts zweiter feministischer Krimi um die Sozialpsychologin Blue McCarron ist ebenso fein gestrickt, voller falscher, aber verlockender Fährten und reich an Hintergrundinformation wie der erste, „Blue“. Thematisch handelt er von christlichem Fundamentalismus, Politik und Frauenemanzipation und zeigt auf, was seelischer und körperlicher Missbrauch mit einem Menschen anrichten kann. Wieder schafft es Padgett, zwei Erzählstränge, die offensichtlich gar nichts miteinander zu tun haben, am Ende logisch und schlüssig zusammenzuführen. Sie macht das mit leichter Hand, subtil und humorvoll.

 

Zur Besprechung Die Teller-Connection
 
 
4) Amanda Coplin:
Im Licht von Apfelbäumen

Roman – Hardcover, E-Book – 447 Seiten – Arche

Begründung: Ein großer Roman über den Wilden Westen, wie er wahrscheinlich wirklich war.

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Inhalt: Inmitten der fruchtbaren Landschaft im nordöstlichen Teil von Washington lebt William Talmadge, ein sanftmütiger, einsamer Mann. Voller Hingabe widmet er sich der Pflege seiner weitläufigen Obstplantagen, in denen Apfel- und Aprikosenbäume im Rhythmus der Jahreszeiten ihre Blüten und Früchte tragen. Hier hat er seinen Frieden gefunden. Bis eines Tages zwei halbwüchsige, schwangere Mädchen auftauchen und von seinen Äpfeln stehlen. Kurze Zeit später sind sie wieder da, scheu und doch neugierig, wer der Mann ist, der sie nicht verjagt. Irgendwann lassen sie sich nieder auf Williams Land, spüren das Mitgefühl, das sie umgibt. Doch kaum haben sie Vertrauen gefasst, tauchen bewaffnete Männer auf und eine Tragödie nimmt ihren Lauf, die William zu den Geistern seiner eigenen Vergangenheit führt.

Kurzkritik: Dies ist ein anmutig geschriebener Roman darüber, was Familie bedeuten kann. Und so nebenbei wird mit Western-Klischees aufgeräumt. Die Menschen sind anders als heute und tauschen Persönliches kaum miteinander aus. Gleichzeitig sind sie keine klischeehaften Westernfiguren; die Story könnte eigentlich auch in Europa spielen. Und kaum eine der Hauptfiguren begleitet eine/n nicht weiter, auch wenn man den Roman schon lange zu Ende gelesen hat.

 

Zur Besprechung Zufallsfamilie
 
 
5) Friedrich Ani:
Süden

Krimi – Hardcover,Taschenbuch, E-Book – 368 Seiten – Knaur

Begründung: Eigentlich war „German Angst“ heuer mein Lieblings-„Süden“, aber über den hab ich nicht (mehr) geschrieben.

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Inhalt: Zurück in München erhält Tabor Süden als Detektiv den Auftrag, nach dem Wirt Raimund Zacherl zu suchen. Der Fall ist genau das Richtige für den ehemals so erfolgreichen Ermittler: Ein Mann verlässt sein Durchschnittsleben, und jeder fragt sich, warum. Mit seinen besonderen Methoden fi ndet Süden die Spur des Wirts und verfolgt sie bis nach Sylt – und schon längst hat er begriffen, dass niemand den Mann wirklich kannte

Kurzkritik: Man kann „Süden“ nicht „verschlingen“ wie die meisten Krimis oder Thriller. In diesen Krimis und Thrillern sind normale Menschen in der Regel eindimensionale Nebenfiguren. In „Süden“ – und das ist für mich eine zentrale Qualität – kommen eigentlich nur so genannten normale Menschen vor und haben so viel Tiefgang und ähnliche Probleme wie wir alle.

 

Zur Besprechung Manche Menschen werden erst durch ihr Verschwinden sichtbar
 
 
6) Gillian Flynn:
Gone Girl

Roman – Hardcover, E-Book – 576 Seiten – Scherz (Fischer)

Begründung: Die fieseste, abgefeimteste Romanfigur 2013.

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Inhalt: „Was denkst du gerade, Amy?” Diese Frage habe ich ihr oft während unserer Ehe gestellt. Ich glaube, das fragt man sich immer wieder: Was denkst du? Wie geht es dir? Wer bist du?

Genau diese Fragen stellt sich Nick Dunne am Morgen seines fünften Hochzeitstages, dem Morgen, an dem seine Frau Amy spurlos verschwindet. Die Polizei verdächtigt sogleich Nick. Amys Freunde berichten, dass sie Angst vor ihm hatte. Er schwört, dass das nicht wahr ist. In seinem Computer findet die Polizei merkwürdige Hinweise. Er erhält sonderbare Anrufe. Was geschah mit Nicks wunderbarer Frau Amy?

Kurzkritik: „Wie gut kennt man eigentlich den Menschen, den man liebt?“, ist die Kernfrage dieses Buches voller Psychoterror und nahezu perfekter Hinterlist. Die Antwort ist: gar nicht.

 

Zur Besprechung Was denkst du? Wie geht es dir? Wer bist du?
 
 
7) Isabella Breier:
Prokne & Co

Roman – Broschiert – 298 Seiten – Kitab

Begründung: Ein gelungenes und lesbares literarisches Experiment.

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Inhalt: Priska und Philina, relativ privilegierte Zeitgenossinnen und beste Freundinnen, haben – seit dieser Streiterei vor einem Jahr – keinerlei Kontakt mehr. Was sie nicht wissen: Dem intriganten Treiben Timos wegen. Durch einen Zufall kommt Priska ihrem Mann hinter die Schliche, kann‘s nicht glauben: Timo hatte in beachtlicher Umsicht dafür Sorge getragen, dass keine versöhnliche Nachricht der beiden Frauen die je andere erreichte. Priska reist nach Neapel, später nach Rom, um Philina zu finden. Die hat mit dem Tod des geliebten Vaters jede Lust auf Effizienz, Karriere, Leistung verloren und nun, nach Monaten der Untätigkeit, ihren Job. Jetzt möchte sie in aller Ruhe nachdenken: hier in Rom, der Lieblingsstadt ihres Papas. Bloß: Von Ruhe kann keine Rede sein. (Pressetext)

Kurzkritik: Mit einer Inhaltsangabe wird man diesem Roman nicht gerecht. Was mir beim Lesen einleuchtend vorgekommen ist, wirkt in der Wiedergabe unwahrscheinlich (noch dazu, wo die Freundinnen von einer Schwalbe Philomele und einer Nachtigall Prokne begleitet werden, die deren Erlebnisse auch kommentieren). Doch gibt Breier gar nicht vor, einen realistischen Roman geschrieben zu haben, sondern bezeichnet „Prokne & Co“ als Groteske, als eine willkürlich verzerrte, übersteigerte Darstellung. Es geht der Autorin, denke ich, auch gar nicht so sehr um eine plausible Geschichte, sondern um die richtigen Bilder für Zustände und für Veränderung. Und dafür hat sie sich der Mythologie bedient.

ich war fasziniert davon, wie Philina einen Ausweg aus ihrer Verzweiflung über den Tod ihres Vaters sucht, und im Anschluss daran von Priskas Rache an ihrem intriganten Mann Timo und von ihrer Suche nach Philina in Italien.

 

Zur Besprechung Mythologische Groteske
 
 
8) Chris Womersley:
Beraubt

Roman – Hardcover – 320 Seiten – DVA

Begründung: Wie Ausgestoßenheit und Rache tatsächlich aussehen.

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Inhalt: Australien, 1919: Quinn Walker kehrt aus dem Großen Krieg in seine Geburtsstadt Flint zurück, aus der er zehn Jahre zuvor fliehen musste, einer abscheulichen Tat angeklagt. In dem Wissen, dass die Bewohner des Städtchens sich seinen Tod wünschen, versteckt er sich in den Bergen, ohne einen Plan und unsicher, was er tun soll.

Kurzkritik:
In manche Bücher will man bloß kurz einmal hineinlesen und ehe man sich‘s versieht, ist man so gepackt, dass man nicht mehr aufhören kann. „Beraubt“ ist so ein Buch, und es ist beklemmend.

 

Zur Besprechung Unerlösbar
 
 
9) Gabrielle Zevin:
Bitterzart

Jugendroman – Hardcover, E-Book – 544 Seiten – Fischer

Begründung: „Malavita“ soll eine Mafia-Komödie sein? – Lest besser diese!

Zeige Inhaltsangabe und Kurzkritik

Inhalt: New York 2083: Wasser und Papier sind knapp, Kaffee und Schokolade sind illegal. Smartphones sind für Minderjährige verboten und um 24 Uhr ist Sperrstunde. Die Balanchine Familie ist das Zentrum des illegalen Schokoladenhandels in New York. Doch die Eltern von Anya Balanchine sind bereits tot, und Anya ist mit 16 Jahren das Familienoberhaupt. Sie kümmert sich um ihre Geschwister und die kranke Großmutter, und versucht, sie alle möglichst aus dem illegalen Familiengeschäft rauszuhalten. Von ihrer ersten großen Liebe Win kann sie sich allerdings nur sehr schwer fernhalten, dabei ist er ausgerechnet der Sohn des Oberstaatsanwaltes – ihres schlimmsten Feindes …

Kurzkritik: Die Idee zu „Bitterzart“ ist so simpel wie bestechend – und von Gabrielle Zevin trefflich umgesetzt. Sie hat das Königskinder-Motiv (Sie konnten zusammen nicht kommen …) in eine Zukunft transferiert, in der die Mafia mit Schokolade dealt.

Es ist kein nervenaufreibender, aber doch ein spannender Roman mit vielen überraschenden Wendungen. Und mit viel Potenzial, was die Story und die Figuren betrifft. Das ist auch gut und richtig so, denn „Bitterzart“ ist der erste Teil einer Trilogie rund um Anya und – so steht es zu hoffen – Win.

 

Zur Besprechung Win Win
 
 
10) Carsten Kluth:
Wenn das Land still ist

Roman – Hardcover – 384 Seiten – Piper

Begründung: Es geht ja doch: Heute einen politischen Roman zu schreiben.

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Inhalt: Vielleicht ist es nur die Aufmerksamkeit seiner Frau, die ihm fehlt. Vielleicht aber will Richter Harald Kronauer auch sich selbst beweisen, dass er Dinge in Bewegung setzen kann. Und deshalb lässt er sich auf eine riskante politische Karriere ein – und setzt dafür an einem heißen Augusttag seine Ehe und das Leben seiner Kinder aufs Spiel.

Kurzkritik: Carsten Kluth ist mit „Wenn das Land still ist“ ein sehr dichter, beunruhigender Roman gelungen. Dies nicht nur, weil sich die Haupthandlung innerhalb von 24 Stunden abspielt. Der Autor schildert die Auswirkungen der Klimaerwärmung ebenso drastisch wie die von Wirtschaftsinteressen gesteuerte, schmutzige Realpolitik inklusive Flüchtlingsproblematik und verbindet diese Themen zu einem glaubwürdigen Plot, der an keiner Stelle übertrieben scheint: So könnte es zugehen, so geht es wahrscheinlich zu.

Dass sich der Richter Harald Kronauer um Kinder und Haushalt kümmert, dient nicht bloß dazu, ihm anfänglich einen Charakterzug zu verpassen, sondern zieht sich durch den ganzen Roman, ist für dessen Fortgang sogar entscheidend – und nicht der Grund, warum er als Politiker keine Karriere macht.

 

Zur Besprechung Halbe-Halbe in der Realpolitik
 
 
11) Tom Reiss:
Der schwarze General

Biografie – Hardcover, E-Book – 544 Seiten – dtv

Begründung: Ein Sachbuch, das weit über sein eigentliches Thema hinausweist und ein Zeitdokument der Französischen Revolution und der Herrschaft Napoleons ist.

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Inhalt: Alex Dumas (1762 – 1806) war Kind eines in der französischen Zuckerkolonie Saint-Domingue untergetauchten Adligen und einer schwarzen Sklavin. Der adlige Herr kehrte später unter seinem echten Namen und Titel eines Marquis wieder nach Frankreich zurück. Den Sohn ließ er nachkommen. Der heiratete eine weiße Französin, mit der er drei Kinder hatte, eines davon der spätere Bestsellerautor Alexandre Dumas d. Ä., und machte eine glänzende Karriere in der Armee, zuletzt als General unter Napoleon.

Kurzkritik: Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, dass Alexandre Dumas d. Ä. („Die drei Musketiere“, „Der Graf von Monte Christo“) von schwarzen haitianischen Sklaven abstammte, sich selbst als „nègre“ bezeichnete und von der Gesellschaft vielfach geschnitten wurde. Noch weniger weiß man über seinen Vater, obwohl dieser ein zu Lebzeiten berühmter französischer Soldat gewesen ist.

Kein Franzose, sondern der amerikanische Journalist und Autor Tom Reiss hat über diesen eine Biografie verfasst, die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde.

Zu Recht. Reiss hat nicht bloß das Leben Alex Dumas‘ rekonstruiert, sondern schildert die Epoche der Französischen Revolution und Napoleons so kenntnisreich, vorstellbar und verständlich, dass „Der schwarze General“ auch Menschen interessieren müsste, denen sowohl der Soldat als auch sein Schriftsteller-Sohn egal sind.

 

Zur Besprechung Ein schwarzer General – und Napoleon
 
 
12) Homer:
Ilias

Epos – Taschenbuch – 519 Seiten – Insel

Begründung: So kann man Homer auch heute noch lesen: in einer Prosa-Übertragung.

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Inhalt: Die „Ilias“ erzählt vom über zwanzig Jahre währenden Trojanischen Krieg. Der Kampf der Archäer gegen Troja, die Abenteuer des Achill und der Zorn der olympischen Götter gehören zu den Höhepunkten der Weltliteratur. Wie die „Odyssee“ kann auch die gewaltige und schillernde „Ilias“ in dieser modernen Prosafassung als das gelesen werden, was sie wirklich ist: ein fesselnder Roman.

Kurzkritik: Endlich ohne Hexameter! Lempps Prosa-Übertragung der „Ilias“ habe ich an zwei Abenden „ausgelesen“, während ich über viele Jahre hinweg an der Voß-Übersetzungen gescheitert bin.

 

Zur Besprechung Endlich ohne Hexameter!
 
 
13) John Le Carré:
Empfindliche Wahrheit

Thriller – Hardcover, E-Book – 400 Seiten – Ullstein

Begründung: Niemand schreibt so exzellent wie le Carré.

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Inhalt: In der britischen Kolonie Gibraltar findet eine streng geheime Anti-Terror-Operation statt: Ein islamistischer Waffenkäufer soll entführt werden. Die Drahtzieher: Fergus Quinn, ein hochrangiges Regierungsmitglied, und Jay Crispin, Chef einer internationalen Sicherheitsfirma. Toby Bell, ein Mitarbeiter Quinns, stolpert über die geheime Aktion. Irgendetwas ist an der Sache faul und soll vertuscht werden. Seine Nachforschungen bringen ihn in eine gefährliche Lage. Toby muss sich zwischen seinem Gewissen und der Verpflichtung gegenüber dem britischen Geheimdienst entscheiden.

Kurzkritik: Und wieder stößt uns Le Carré mit der Nase auf ein brisantes Thema, das von allgemeinem Interesse sein sollte, auch wenn es weit jenseits unserer Einflussbereiche liegt. Abgesehen vom Inhalt ist das eine Freude zu lesen.

 

Zur Besprechung Für ein getötetes Kind nichts, für Paul der Ritterschlag
 
 
14) Seth Grahame-Smith:
Stolz und Vorurteil und Zombies

Roman – Taschenbuch – 480 Seiten – Heyne

Begründung: Ist nicht besser als das Original, aber eine gelungene Adaption, die Lust auf Jane Austen macht.

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Inhalt: Der gut aussehende Mr. Darcy und ihre eigenen widersprüchlichen Gefühle sind diesmal nur die geringsten Probleme, mit denen sich Elizabeth Bennet herumschlagen muss. Denn aus London ergießt sich eine Horde von Untoten über das Land, und Lizzie sieht sich plötzlich vor eine Entscheidung gestellt: entweder ein Leben zusammen mit Mr. Darcy oder Tod den Zombies. Oder doch beides?

Kurzkritik: Grahame-Smith hat entschieden mehr getan, als den Austen-Roman mit ein paar Zombies anzureichern, er hat „Stolz und Vorurteil“ vielmehr – wenn man das in diesem Zusammenhang so sagen kann – feinfühlig und mit großem Respekt neu erzählt.

 

Zur Besprechung Vereint im Kampf gegen Tanten und Zombies
 
 
15) Armin Wolf:
Wozu brauchen wir Journalisten?

Vorlesungen, Vorträge – Hardcover – 132 Seiten – Picus

Begründung: Tja, ich hoffe, die Verleger und Herausgeber wollen und können sich jene Journalisten noch leisten, die Armin Wolf meint.

Zeige Inhaltsangabe und Kurzkritik

Inhalt: Armin Wolf, ZiB-2-Moderator und stellvertretender Chefredakteur der TV-Information im ORF, beschäftigt sich in seinen drei Theodor-Herzl-Vorlesungen an der Universität Wien mit den dramatischen Umbrüchen in der Mediennutzung, der (neuen?) Rolle von Journalisten und mit seinem Beruf als politischer Interviewer.Ergänzt und abgerundet werden die überarbeiteten und aktualisierten Vorlesungen durch Texte zum Verhältnis zwischen Medien und Politik, unter anderem durch Wolfs legendäre „Robert-Hochner-Preisrede“ über journalistische Freiheit und politischen Druck im ORF.

Kurzkritik: Was ist qualitätsvoller Journalismus und wer macht ihn auf welche Art und Weise? – Der beliebte österreichische TV-Moderator Armin Wolf gibt in Vorlesungen und Reden Auskunft über E-, U- und K-Journalismus und über unsere Medienwelt.

 

Zur Besprechung Der Wolf im Audimax
 

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