Gaus, Bettina: Auf der Suche nach Amerika
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Begegnung mit einem fremden Land
Sachbuch (Reisebericht)
Hardcover: Eichborn, 2008
Inhalt:
Monatelang reiste die taz-Journalistin Bettina Gaus durch 34 Bundesstaaten der USA, um herauszufinden, was seine Bewohner von sich und ihrem Land, der Weltlage oder den Europäern halten. Welche Rolle spielt es, Angehöriger der einzigen Weltmacht zu sein? Was denken Amerikaner über den Irak-Krieg, illegale Einwanderung, Leben ohne staatliche Sozialversorgung? Sind sie so, wie wir sie uns vorstellen? Wie tolerant, rassistisch, religiös, mobil, naiv, nach Glück strebend, konservativ oder liberal sind die Amerikaner auf dem Land und in den Städten? (Pressetext)
Kurzkritik:
Eigentlich sind Gaus‘ Nord-AmerikanerInnen ziemlich so wie wir hier, nur leben sie halt wo anders.
Werner gibt (3 von 5 Eselsohren)
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Aufrecht bemüht
Eine Journalistin reist drei Monate durch Amerika (genauer gesagt: durch die “Außen-Staaten”; also nicht durchs Landesinnere), um mehr über Land und Leute zu erfahren. Sie nimmt, was sie kriegen kann, also Zufallsbekanntschaften und Unterkünfte und Landschaftseindrücke, und beschreibt dann – gestützt auf Zusatzrecherche –, was sie so erlebt hat.
Bettina Gaus wollte ihre Vorurteile abbauen – und hat dann auf der ganzen Reise wider Erwarten keine Bush-Fans getroffen. Dafür Menschen, die ihr sympathisch waren und deren Meinung sie nicht teilte – oder umgekehrt – oder andersrum (zB. sympathisch + gleicher Meinung).
Für alles Verständnis
Sie hat(te) für alles Verständnis, und wenn nicht, dann weist sie explizit darauf hin. Und nicht während der Lektüre, sondern jetzt beim Schreiben fällt mir dazu das um Völkerverständigung aufrecht bemühte (also untypische) Wiener Lied “Menschen, Menschen san ma alle” (auf Hochdeutsch: „sind wir alle“) ein.
Gaus fragt im Vorwort: “Habe ich nun also ein klares Bild, ein sicheres Urteil gewinnen können?” Und gibt sich die Antwort gleich selbst: “Nein”: So ähnlich war’s bei mir auch: Dieses Buch ist ziemlich spurlos an mir vorübergegangen.
US-Volkes Stimme
Aber natürlich war es für mich schon interessant, US-Volkes Stimme zu vernehmen und zu bemerken, dass diese Menschen nicht ignorant und (dem westeuropäisch-bürgerlichen Verständnis nach) auch nicht unkultiviert sind. Eigentlich sind sie ziemlich so wie wir hier, nur leben sie halt wo anders.
Von Werner Schuster
Bettina Gaus, geboren 1956, ist freie Autorin und politische Korrespondentin der taz. Sieben Jahre lang war sie für die taz in Nairobi als Afrika-Korrespondentin. Sie war verheiratet mit einem Kenianer. Noch heute reist sie mehrmals im Jahr nach Afrika. 2009 wurde ihr der Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache verliehen. Bei Eichborn erschienen: Auf der Suche nach Amerika. Begegnungen mit einem fremden Land (2008). Bettina Gaus lebt in Berlin.
Über Bettina Gaus bei Perlentaucher.
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