10/04/2012von 302 Views – 0 Kommentare

Auch neu im April (1)

Liebe LeserInnen,

die Zeit reicht einfach nicht für alle vielversprechenden Neuerscheinungen.

Im April hätten wir gerne gelesen:


Henry David Thoreau: Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat

Hardcover
160 Seiten
Diogenes

Inhalt: Eines jener Bücher, die die Welt verändern: Thoreaus Essay „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“, den er 1849 aus Protest gegen die amerikanische Eroberungs- und Sklavenpolitik veröffentlichte und der nun erstmals in einer zweisprachigen Leinenausgabe erscheint. Nicht so sehr ein Pamphlet als schlicht große Poesie.

Der Autor: Henry David Thoreau (12. Juli 1817 in Concord/Massachusetts – 6. Mai 1862 ebenda, begraben dort im Sleepy Hollow Cemetery), Sohn eines Bleistiftfabrikanten hugenottischer Abstammung, Literat, Naturforscher, Landvermesser, war ein Entdecker, der zu Hause blieb, sein Ich erforschte und das Heimatstädtchen nie länger als für ein 4jähriges Studium in Harvard verließ. Quittiert seine Lehrerstelle, weil er sich weigert, die “körperliche Züchtigung” anzuwenden; Freundschaft mit Ralph Waldo Emerson, auf dessen Waldstück am Waldensee er 1845 in einer selbstgebauten Hütte lebt; aus dem Tagebuch entsteht „Walden“. Auf dem Weg ins Städtchen wird er verhaftet, weil er aus Protest gegen die us-Kriegs- und Sklavenpolitik keine Steuern bezahlt hat; konzipiert im Gefängnis „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“. Tod an Tuberkulose.

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Roger Repplinger: Leg dich, Zigeuner!

Die Geschichte von Johann Trollmann und Tull Harder
Taschenbuch
400 Seiten
Piper

Inhalt: „Leg dich, Zigeuner, oder wir holen dich!“, brüllen die Zuschauer, wenn Johann Trollmann in den frühen Dreißigerjahren boxt. Und sie holen ihn tatsächlich ins KZ Neuengamme. Einer der SS-Männer dort ist der ehemalige Fußballnationalspieler Tull Harder. In dem Lager sterben bis Kriegsende 55.000 Menschen, unter ihnen auch Trollmann, der 1944 ermordet wird.

Der Autor: Roger Repplinger, geboren 1958 in Stuttgart, hat in Tübingen studiert und im Fach Soziologie promoviert. Er arbeitet in Hamburg als freier Autor u.a. für Die Zeit, spiegel-online, das Kicker Sport-magazin sowie die Rheinpfalz und wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

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Giovanni Boccaccio: Das Decameron

Mit den Holzschnitten der venezianischen Ausgabe von 1492
Hardcover
1200 Seiten
Reclam

Inhalt: 1348. Sieben junge Frauen und drei junge Männer fliehen vor dem Schwarzen Tod, der in ihrer Heimatstadt wütet, in ein Landhaus in der Nähe von Florenz. Um sich die Zeit zu vertreiben, erzählen sie sich Geschichten, zehn an jedem Tag, so dass nach zehn Tagen 100 Geschichten versammelt sind. Aber was für Geschichten! Derbe, tragische, komische und erotische Geschichten, die zum Vorbild wurden für Generationen von Novellisten – darunter Chaucer, Margarete von Navarra, Rabelais, Cervantes, Shakespeare, Lessing und Goethe. Die neue Übersetzung des Boccaccio-Spezialisten Peter Brockmeier, Professor (em.) für französische und italienische Literatur, enthält überdies einen Kommentar, der Quellen und Nachwirkung beschreibt, Anspielungen erhellt und die historischen Hintergründe erläutert.

Der Autor: Giovanni Boccaccio, geb. 1313 als unehelicher Sohn eines Kaufmanns und einer Französin in Florenz, absolvierte in Neapel Kaufmannslehre und Studium. 1349 kehrte er nach Florenz zurück. 1350 lernte er Petrarca kennen; die beiden Wegbereiter der Renaissancekultur blieben eng befreundet und führten bis zum Tode Petrarcas eine anregende Korrespondenz. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit war Boccaccio Botschafter des stadtstaates Florenz und humanistischer Gelehrter. Er starb 1375 auf seinem Landgut in Certaldo (Toskana).

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Franz Hohler: Spaziergänge

Hardcover
160 Seiten
Luchterhand

Inhalt: „Hochregallager!“ Mittags, an einem kalten grauen Märztag, liest Franz Hohler dieses Wort zum ersten Mal. Er könne eines dieser Regale kaufen, legt ihm das Schild nahe, doch er zieht diesem Kauf einen kleinen Ausflug an einem Seeufer entlang vor. Ein Jahr lang hat Franz Hohler jede Woche einen Spaziergang unternommen, jede Woche gezielt einen anderen. Was er auf diesen Spaziergängen gesehen hat und was ihm beim Gehen wiederfahren und aufgefallen ist, hat er in diesem außergewöhnlichen Buch festgehalten. Ein Jahr durchleben wir mit ihm unterwegs und staunen wie er über einen hochgewirbelten Möwenschwarm oder ein Plakat, dass Gott uns suche – warum ausgerechnet uns? Seine kurzen Erzählungen sind eine Schule des Sehens und der Achtsamkeit, und nach und nach bekommen wir eine Ahnung, was Heimat heute ist und was sie sein könnte …

Der Autor: Franz Hohler wurde 1943 in Biel, Schweiz, geboren, er lebt heute in Zürich und gilt als einer der bedeutendsten Erzähler seines Landes. Franz Hohler ist mit vielen Preisen ausgezeichnet worden, u.a. erhielt er 2002 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor und 2005 den Kunstpreis der Stadt Zürich. Sein Werk erscheint seit über dreißig Jahren im Luchterhand Verlag.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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