19/01/2015von 95 Views – 0 Kommentare

Thiesler, Sabine: Versunken

Thriller
Hardcover, E-Book
496 Seiten
Erschienen 2014 bei Heyne

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Inhalt:

Malte ist auf der Flucht. Er wird wegen Mordes gesucht, hat keine Papiere, kein Geld, kein Zuhause und keine Freunde. Im Hafen von Nizza lernt er durch Zufall Werner kennen, der mit seiner Luxusyacht im Mittelmeer Urlaub macht. Werner bietet ihm an, mit ihm zusammen nach Korsika überzusetzen. Sein Schiff ist ein Traum. Ein Traum, für den es sich zu töten lohnt … (Pressetext)

Kurzkritik:

In Sabine Thieslers Roman laufen die Geschichten mehrerer Romanfiguren gleichzeitig ab. Für Heike konnte sich aufgrund der langen Erzählungen aus der Vergangenheit und der zu schnell in die Tat umgesetzten Pläne der Hauptfigur Malte keine richtige Spannung aufbauen – zumindest keine Spannung, die der Bezeichnung „Thriller“ gerecht werden würde.

Heike gibt  ★★☆☆☆  (2 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

„Thriller“ ohne Nervenkitzel

Alles beginnt damit, dass der junge Malte wegen eines banalen Streits an Bord eines Frachtschiffes fliehen muss. Ohne Papiere, Geld und Habe springt er aus Furcht vor Rache der Crew ins Meer und landet schließlich im Hafen von Nizza.

Zur gleichen Zeit verbringt das gut betuchte deutsche Ehepaar Werner und Vivian Fänzi den Sommerurlaub auf ihrer schönen Yacht im Mittelmeer. Als Vivian aus beruflichen Gründen eine 2-wöchige Urlaubspause in Nizza einlegen muss, kreuzen sich zufällig die Wege von Malte und Werner. Werner bietet dem jungen Mann an, mit ihm zusammen nach Korsika überzusetzen. Werners Schiff ist ein Traum für jeden Seemann – ein Traum, für den es sich zu töten lohnt und so beginnt auch schob die Fahrt des Grauens.

In Sabine Thieslers Thriller „Versunken“ laufen die Geschichten mehrerer Romanfiguren gleichzeitig ab. Meist streifen sich die Handlungen nur am Rande, zum Teil haben sie erheblichen Einfluss auf den Fortgang der Thrillers. Eine unbekannte Leiche, die Polizei auf Elba mit den Hauptprotagonisten Marescialla Sentini und Commissario Neri, die beiden unbekümmerten Studentinnen Leonie und Hannah wie auch das deutsche Ehepaar Fänzi treffen im Laufe der Geschichte auf den jungen und gut aussehenden Malte und besiegeln damit ihr Schicksal.

Viel Vergangenheit

Auf die Hauptfigur Malte und vor allem seine Kindheit und die damit verbundene seelische Entwicklung wird sehr detailliert eingegangen. Die Geschichten im Hier und Jetzt werden sehr zügig abgehandelt und auch die Verwicklungen der einzelnen Lebensgeschichten passieren in sehr flottem Tempo.

Für mich konnte sich aufgrund der langen Erzählungen aus der Vergangenheit und der zu schnell in die Tat umgesetzten Pläne von Malte keine richtige Spannung aufbauen – zumindest keine Spannung, die der Bezeichnung „Thriller“ gerecht werden würde.

Offenes Ende

Die Vielzahl der sehr genau geplanten Morde wurde so rasch abgehandelt, dass sich doch mehr Verwunderung als Horror einstellte. Die Mordhandlungen und alles, was dazu gehört, verliefen viel zu glatt, problemlos und zu einfach, als dass es der Realität auch nur ansatzweise nahe kommen könnte. Die Geschichte verlor im zweiten Drittel an Glaubwürdigkeit und driftete für mich persönlich in ein schnelles Abarbeiten der Kapitel bzw. in eine Opferbeseitigung ab.

Auch das Ende war für mein Empfinden zu unrealistisch und zu übertrieben gestaltet. Sabine Thiesler schuf mit dem offenen Ende jede Möglichkeit für eine Fortsetzung. Meine Freude auf einen schnellen zweiten Teil hält sich jedoch leider in Grenzen. Für einen ausgezeichneten Thriller fehlte mir bei „Versunken“ leider jeglicher Nervenkitzel.

Von Heike Rainer

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Infos:

Sabine Thiesler, geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Germanistik und Theaterwissenschaften. Sie arbeitete einige Jahre als Schauspielerin im Fernsehen und auf der Bühne und schrieb außerdem erfolgreich Theaterstücke und zahlreiche Drehbücher fürs Fernsehen (u.a. Das Haus am Watt, Der Mörder und sein Kind, Stich ins Herz und mehrere Folgen für die Reihen Tatort und Polizeiruf 110). Bereits mit ihrem ersten Roman „Der Kindersammler“ stand sie monatelang auf der Bestsellerliste. Ebenso mit den beiden folgenden Büchern „Hexenkind“ und „Die Totengräberin“.

Mehr über Sabine Thiesler bei Wikipedia.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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