27/06/2011von 1.171 Views – 2 Kommentare

Smith, Susan Arnout: Todessaat

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Buchcover Smith Todessaat

  • Taschenbuch
  • 416 Seiten
  • Erschienen 2010 bei Goldmann
  • Aus dem Amerikanischen von Alexandra Faus
  • Originalausgabe: „Out at Night”, 2009


Inhalt:

Professor Thaddeus Bartholomew weiß, dass er sterben wird, als er nachts von einem bewaffneten Verfolger über ein Feld gehetzt wird. In Todesangst tippt er einen Namen in sein Mobiltelefon, bevor ihn ein Schuss aus einer Armbrust tötet. Forensikerin Grace Descanso wird an den Tatort nach Palm Springs zitiert, denn es war ihr Name, den der Tote schrieb. Bald ist klar, dass der Mord in Zusammenhang mit der in Palm Springs stattfindenden Agrarkonferenz steht, und dass der Tote etwas Entscheidendes wusste … (Pressetext)

Kurzkritik:

Dieses Buch als Thriller zu bewerben ist in etwa so seriös, wie die Abenteuer der Schlümpfe als Horrorfilm anzupreisen.
 Den Leser erwarten rund 400 Seiten Beziehungskiste und Langeweile. Wer Heimatromane und Liebesromanzen mag, kann gefahrlos zugreifen, alle anderen sollten die Finger von diesem langsamen Tod lassen.

Albert gibt  ★☆☆☆☆  (1 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Beziehungskiste statt Thriller

Ein Professor wird über ein Feld gehetzt und tippt kurz vor seinem Tod noch einen Namen in sein Mobiltelefon. So weit zum interessanten Teil.
m,Wenig später erfährt die Forensikerin Grace D., dass es eine Verbindung zwischen ihr und dem Toten gibt. Wer bis dahin noch nicht eingeschlafen ist, bekommt nun seitenweise Gelegenheiten dazu.

Dieses Buch als Thriller zu bewerben ist in etwa so seriös, wie die Abenteuer der Schlümpfe als Horrorfilm anzupreisen.
 Den Leser erwarten rund 400 Seiten Beziehungskiste und Langeweile. Wer Heimatromane und Liebesromanzen mag, kann gefahrlos zugreifen, alle anderen sollten die Finger von diesem langsamen Tod lassen. Wer es dennoch wagt, muss solche Beschreibungen (seitenweise!) wegstecken können:

Er drehte sich, und sie spürte ihn an ihrem Körper. Flüssiges Feuer … Sie drehte sich wieder zu ihm zurück und legte die Hände auf seine Brust. Seine Haut verbrannte ihre Handflächen. Aus so kurzer Entfernung war der Blick seiner ausdrucksstarken Augen noch intensiver.

Spannende Dialoge über Haarewaschen oder Kofferpacken

Der angekündigte Mord vom Klappentext ist nach sechs Seiten abgehandelt, die Story erledigt.
 Die nächsten 30 Seiten werden mit spannenden Dialogen über Haarewaschen oder Kofferpacken gefüllt. 
Es folgt ein nicht ganz so aufregender Mittelteil. 
Abgerundet wird alles mit einem Herzschlagfinale auf etwa 20 Seiten, dem das obligatorische Happyend mit Herzschmerz und romantischem Ausklang folgt.

Ob die Autorin nicht weiß, worüber sie schreibt oder ob der Übersetzer versagt hat, lässt sich nur vermuten. Aber wenn man den Bösewicht schon mit einer Armbrust morden lässt (obwohl er sein Opfer mit einer Pistole in Schach hält), dann sollte die Polizei hinterher wenigstens nicht nach einem Bogenschützen suchen.

Haarsträubende und groteske Vergleiche und Bilder

Die bemühten Vergleiche und Bilder sind haarsträubend bis grotesk:
– „Plünderer stürmen mit HDTV-Fernsehern mit baumelnden Preisschildern heraus …“ – 
Baumelnde Preisschilder? Nun gut, vermutlich hat die Autorin ihren HDTV in einer Boutique gekauft.
– „Die Straße sich weiter ab. Grace trat aufs Bremspedal, um den Aufprall abzufedern, während sie an einigen runden Metallbriefkästen vorbeifuhren.“ – Nein, ich habe bei diesem Zitat nichts ausgelassen. Das ist der Originaltext. Diese bildhafte Sprache zieht sich durch das gesamte Buch.
– „Playstations von Nintendo“ – 
Wenn man schon Produkt-Placement betreibt, dann sollte man zumindest den Hersteller der Produkte kennen. Aber gut, vielleicht hat Sony nicht genug gezahlt für die Werbung.

Fazit: Keine Ahnung, welches Genre das ursprünglich hätte werden sollen, aber mit einem Thriller hat dieses Buch nichts zu tun.

© Albert Knorr – siehe auch www.albert-knorr.com

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Infos:

Leseprobe

Susan Arnout Smith stammt aus Alaska, wuchs aber in Colorado auf. Sie arbeitete als Drehbuchautorin fürs Fernsehen, bevor sie anfing, Bücher zu schreiben. „Todessaat“ ist nach „Timer Game – Spiel auf Zeit“ der zweite Band in der Serie um Forensikerin Grace Descanso. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Südkalifornien.

2 Kommentare zu "Smith, Susan Arnout: Todessaat"

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  1. Gini sagt:

    wittzige kritik. danke, gini

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