31/07/2007von 602 Views – 0 Kommentare

Erdrich, Louise: Geschichten von brennender Liebe

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Cover Erdrich brennende LiebeRoman
Aus dem Amerikanischen von Adelheid Zöfel
Rowohlt (1998; Suhrkamp-Taschenbuch 2007)
Inhalt:

Jack Mauser ist der Typ Mann, den Frauen zu sehr lieben. Er trinkt, feiert, verführt, ist unwiderstehlich, steht jedoch kurz vor dem Bankrott, denn seine zahlreichen Ehen und Affären beschäftigen ihn mehr als sein Bauunternehmen. Hat er das Feuer in seinem Haus selbst gelegt, um die Versicherungssumme zu kassieren? Ist er dem Feuer schließlich selber zum Opfer gefallen? Vier junge Witwen weinen an seinem Grab in Fargo, North Dakota. Jede hat ihn auf ihre Weise geliebt. In einer langen Nacht voller Geheimnisse und Enthüllungen erzählen sie sich ihre Lebensgeschichten. (Pressetext)

Kurzkritik:

Das ist nicht “Herz-Schmerz”, das geht nicht prinzipiell gegen Männer und für IndianerInnen, sondern beschreibt Möglichkeiten von Liebe ohne zu (ver-)urteilen.

Werner gibt  ★★★★☆  (4 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Wie es mit Dot Nanapush weiterging

Louise Erdrich, Tochter einer Indianerin und eines Deutschamerikaners, war mit ihren frühen Romanen (“Liebeszauber” und “Rübenkönigin”) über die gegenwärtigen Lebensumstände der IndianerInnen sehr erfolgreich. Dass das Interesse an ihren zwar realistischen, aber immer auch ein wenig phantastischen Werken abgeklungen ist, “beweist”, dass diese Romane vergriffen sind – und dass die “Geschichten von brennender Liebe” aus dem Jahr 1996 zwar zwei Jahre später auf Deutsch herausgekommen sind, es jedoch bis heuer gebraucht hat, dass sie endlich als Taschenbuch erhältlich sind.

Gut, vor 20 Jahren waren “die Indianer” gewiss mehr ein Thema als heute. Dass ändert aber nichts an der Tatsache, dass Erdrich “besser” geworden ist, im Formulieren klarer und im Verbinden ihrer (schon immer) vielen Erzählstränge souveräner.

Die vier Witwen

Die “Geschichten” handeln von den vier Witwen eines in einem Feuer umgekommenen, nicht wirklich firmen Bauunternehmers, die nach dem Begräbnis während eines Wintersturms in einem Auto festsitzen und sich damit wach und am Leben halten, indem sie sich ihre “Geschichten von brennender Liebe” erzählen. Das ist nicht “Herz-Schmerz”, das geht nicht prinzipiell gegen Männer und für IndianerInnen, sondern beschreibt Möglichkeiten von Liebe ohne zu (ver-)urteilen.

Und Erdrich bleibt ihren Figuren treu: So taucht Dot Nanapush (samt verbrecherischem Ex-Ehemann, eigenwilliger Mutter und eigensinniger Tante) aus “Rübenkönigin” als eine der Witwen wieder auf. Das macht Lust, die frühen Erdrichs wiederzulesen – und am relativ aktuellen Roman “Der Club der singenden Metzger” freudig zu erkunden, wohin sich Erdrich bis 2001 weiterentwickelt hat.

Von Werner Schuster

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Infos:

Louise Erdrich, 1954 in Little Falls, Minnesota als Tochter einer Indianerin und eines Deutschamerikaners geboren, wuchs in North Dakota auf. Sie wurde für ihre Romane und Lyrikbände mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In Deutschland war sie vor allem mit den Romanen Die Rübenkönigin und Liebeszauber erfolgreich. Sie lebt mit ihren fünf Kindern in Minnesota.

Über Louise Erdrich bei Wikipedia.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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