September

Liebe LeserInnen,

ich empfehle Ihnen folgende im September 2009 erscheinende Bücher. Die Texte stammen aus den Ankündigungen der Verlage.

  • Alois Brandstetter: Cant (Kant) lässt grüßen – Residenz
    Im August 1791 schreibt Maria von Herbert aus Klagenfurt einen Brief an Immanuel Kant nach Königsberg. Sie bittet den alternden Junggesellen inständig um Trost und Rat – sie hat Liebeskummer. Das ist historisch belegt. Kants junger, redseliger Assistent antwortet ihr im Auftrag des großen Meisters und er geht dabei freilich vor allem auf Probleme ein, die die junge Frau gar nicht plagen. Das ist brandstetterisch belegt. Aus der Menschenkunde in pragmatischer Hinsicht sinniert er über allerlei Sonderbares, Absonderliches und Kurioses. Etwa über die Frage, ob man Kant bewundern kann, wenn man Goethe bewundert (und umgekehrt). Oder die Vorstellungen des Philosophen vom “schönen Geschlecht”, das ihm wohl gefällt, das ihn aber nicht weiter interessiert. Und nicht zuletzt über die Frage, die zumindest uns alle betrifft: Wie werde ich meinen Liebeskummer los?
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  • Stig Dalager: Im Schattenland – Eichborn
    Als der Rechtsanwalt Jon Baeksgaard und seine israelische Lebensgefährtin Eve Lettermann am frühen Morgen des 11. September wie Millionen andere New Yorker zur Arbeit gehen, ahnen sie nicht, in welches die Welt erschütternde Ereignis sie geraten würden. Jon ist unterwegs zu seiner ersten Begegnung mit dem muslimischen Mandanten Ifrahim Mohammed, der wegen Mordes an einem jüdischen Juwelier angeklagt ist. Eve auf dem Weg zu ihrem Büro, wo sie für eine große amerikanische Immobilienfirma arbeitet – und das sich in der 84. Etage des Südturms des World Trade Centers befindet …. Stig Dalager zeichnet ein beeindruckendes Bild der dunklen Atmosphäre, die in den Monaten nach dem Terrorangriff über New York liegt und darüber, wie schwierig es für die Menschen nach diesem Ereignis ist, ihr Leben zu werten und ethisch zu handeln.
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  • Ludwig Fels: Die Parks von Palilula – Jung & Jung
    Er kommt aus Treuchtlingen und lebt lange schon als Schriftsteller in Wien. Er ist nicht mehr der Jüngste, und er hat sich mehr erwartet von seinen Jahren des Schreibens und von sich selbst. In dieser Situation trifft er auf etwas, womit er nicht rechnen konnte, etwas, das ihn vollkommen entwaffnet und Das ihn, sozusagen, in die Bahn wirft: ein kleines winziges neugeborenes Kind mit einer in diesen Breitengraden ungewöhnlichen Eigenschaft: Es ist schwarz, das Kind nigerianischer Eltern. Was den Schriftsteller von nun an umtreibt, sind zwei Dinge: eine Odyssee durch Wiener Ämter und schwarzafrikanische Quartiere, immer in der Hoffnung, die Lebensbedingungen von Mutter und Kind zu regeln, zu verbessern; und dann der Glaube – ja, der Glaube – an das Erscheinen und die Erscheinung dieses Kindes, das ihm als lebendige Erneuerung aller vergessenen und verdrängten Hoffnungen und Möglichkeiten gilt. Was hier geschieht, ist einigermaßen verrückt, und zugleich das einzig Richtige. Das kleine schwarze Baby und der große weiße Mann – es ist eine Liebesgeschichte der besonderen Art, die hier erzählt wird, aber es ist eine Liebesgeschichte.
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  • Xiaolu Guo: Ein Ufo, dachte sie – Knaus
    Einer jungen Bäuerin aus der hintersten Ecke Chinas widerfährt eines Morgens im Jahre 2012 etwas Unglaubliches: sie entdeckt in einem Reisfeld ein UFO und einen verletzten Fremden. Nachdem sie sich von ihrem Schrecken erholt hat, leistet sie ungeachtet aller Gesetze und Regeln Erste Hilfe und nimmt den Alien mit nach Hause. Am nächsten Tag ist er verschwunden. Dafür tauchen Vertreter der Staatsmacht aus Beijing auf, und eine Kontrollmaschinerie kommt in Gang, die das Dorf überrollt. Alles und jeder wird überprüft. Schließlich, auf dem Höhepunkt der Hysterie, trifft ein Scheck über 2000 Dollar ein, geschickt vom geretteten Alien aus Amerika. Das Geld des Klassenfeinds bringt die Verhältnisse in dem beschaulichen Dorf nun endgültig zum Tanzen …
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  • Kurt Kreiler: Der Mann, der Shakespeare erfand – Insel
    Der Dichter William Shakespeare hat nichts zu tun mit dem Schauspieler und Geldverleiher William Shakspere aus Stratford-upon-Avon. Hinter dem literarischen Pseudonym Shake-speare verbirgt sich der gebildete Aristokrat Edward de Vere, Earl of Oxford, der am Hofe von Queen Elizabeth I. ein- und ausging. Die Dramen des „Speerschwingers“ Shake-speare wurden dementsprechend nicht für das Globe Theatre, sondern für die englische Hofbühne geschrieben. Der Autor Ben Jonson gab Shakespeares Werke heraus und sorgte bewußt dafür, daß dem Strohmann – William Shakspere – eine Büste gesetzt wurde. Diese erstaunlichen Behauptungen sind nicht Teil eines Romans, sondern einer wissenschaftlich fundierten Biographie, die romanhafter nicht sein könnte. Kurt Kreiler hat den „Fall Shakespeare“ neu aufgerollt. Im Gegensatz zu den bisherigen Verfechtern der „Oxford“-These arbeitet er nicht mit Vermutungen, sondern schafft Indizien herbei. Er erfindet nicht, sondern bringt Dokumente zum Sprechen. Shakspere, Bacon und Marlowe – haben das Nachsehen. Dieses Buch ist das erste, das den Menschen hinter „Shakespeare“ vor Augen stellt. Der Mann, der Shakespeare erfand räumt auf mit einer der langlebigsten Mystifikationen bzw. Fälschungen der Geschichte.
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  • Francine Prose: Völlerei – Die köstlichste Todsünde – Wagenbach
    Mit der Wollust verwandt ist die Völlerei schon aufgrund ihrer Körperlichkeit. Und beide, das war auch den Kirchenvätern bewusst, sind paradox, da sowohl die Nahrungsaufnahme als auch die sexuelle Fortpflanzung für das Überleben der Spezies notwendig sind. Es war die Lust daran, das sinnliche Vergnügen schlechthin, das den Geistlichen ein Dorn im Auge war. Das Ideal der Selbstkontrolle zieht sich durch die gesamte Zivilisationsgeschichte. Einst im Verdacht, vom Dienst an Gott abzulenken, gilt Völlerei heute schlicht als ungesund und disziplinlos. Den Übergewichtigen droht unter dem Diktat der modernen Schönheitsnorm die Hölle auf Erden. Francine Prose zeigt in ihrem kurzweiligen Essay anhand vieler Zeugnisse aus der Kunst-und Kirchengeschichte sowie den modernen Medien, wie kontinuierlich und widersprüchlich die köstlichste aller Todsünden diskutiert wurde und wie reizvoll die sinnliche Maßlosigkeit dennoch blieb.
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  • Susanne Rebscher: Julius Caesar – Loewe
    Der Würfel ist gefallen! Mit diesen Worten besiegelte Julius Caesar 49 v. Chr. das Schicksal der Römischen Republik. Im Alleingang hatte er halb Europa erobert. Nun marschierte er auf die Hauptstadt des Reiches zu. Unter seiner Herrschaft sollte Rom zu einzigartiger Pracht erblühen und unvorstellbare Macht erlangen – notfalls mit Gewalt. Doch Caesar unterschätzte seine Gegner. Was für eine Persönlichkeit steckte hinter dem ehrgeizigen Staatsmann und Strategen? Was trieb ihn an? Susanne Rebscher schildert umfassend und spannend zugleich das Leben Caesars. Zahlreiche Effekte, Klappen, herausnehmbare Karten und zeitgenössische Berichte machen sein Handeln und Denken im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar.
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  • Fabio Volo: Einfach losfahren – Diogenes
    Leben wie ein Straßenbahnführer? Mit vorgegebener Strecke und genau festgelegtem Fahrplan? Will Michele das wirklich? Federico jedenfalls nicht. Die Geschichte zweier Freunde, zweier Lebenswege, zweier Lieben – reich an starken Bildern und Gefühlen und doch lausbübisch und charmant erzählt.
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  • Ingried Wohllaib: Gasthauskind – Piper
    Ein kleines katholisches Dorf in Süddeutschland, in der trügerischen Idylle eines Jagdschlösschens betreibt die Mutter ein Gasthaus: Dort wächst Isabell auf. Es wird hausgeschlachtet, die Stammgäste packen mit an und ziehen den toten Hasen das Fell über die Ohren. Zwischen Bierzapfen und den Anzüglichkeiten der Gäste führt Isabell ein öffentliches Leben. Harte Arbeit und die Eingespanntheit der Eltern machen es zu einer Kindheit, die keine ist. In der sie sich unter den Augen der männlichen Gäste, die überall herumlungern, samstags waschen lassen muss, in der die Zeche und die Zufriedenheit der Gäste schwerer wiegen als das eigene Wohl. Schon früh weiß Isabell, dass sie dieser Welt entfliehen will.
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  • Xinran: Gerettete Worte: Reise zu Chinas verlorener Generation – Droemer Knaur
    China – wem kommt da nicht das Bild von Menschenmassen in den Sinn? Doch dieses Volk, weiß Xinran, ist der wahre Schatz des riesigen Landes. Zum ersten Mal kommt nun die ältere Generation zu Wort und die einfachen Leute auf der Straße. Ein Taxifahrer, ein Kräuterweib und sogar ein Bandit erzählen Xinran von den Umwälzungen, mit denen sie fertig werden mussten, von Verfolgung, Revolution und Verwestlichung. Geschichten, die China aus einem neuen Blickwinkel zeigen.
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Zeit zum Lesen
wünscht
Werner Schuster

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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