April

Liebe LeserInnen,

im April 2009 erscheinen – unter vielen, vielen anderen – folgende Bücher erstmals und/oder als Taschenbuch. Die Texte stammen aus den Ankündigungen der Verlage.

  • Hans Magnus Enzensberger: Rebus – Suhrkamp
    Als ein riesiges Rebus, das es zu entziffern gilt, versteht der Dichter seine Umgebung. Wovon aber handelt dieses Rebus? Nicht gerade einfach zu sagen: „De rebus quae geruntur“ umschrieben es die alten Lateiner in ihrer präzisen Sprache, auf gut deutsch: „Es handelt von dem, was eben geschieht.“ Aber ein solches Rebus wäre nicht es selbst, wäre es eindeutig. „Dire en rébus“ definiert ein französisches Wörterbuch des 19. Jahrhunderts die Anwendung von Wortspiel und Wortwitz. Und so nähern sich denn auch diese Gedichte mit den Mitteln der uneigentlichen und mehrbödigen Rede dem monströsen Bilderrätsel der ‘Realität’.
    Mit den freundlichen, traurigen und bösen Gedichten von verteidigung der wölfe setzte Hans Magnus Enzensberger vor fünfzig Jahren eine entschiedene Zäsur in der bundesdeutschen Literatur. Wie damals schneiden seine Gedichte, so reflektiert wie unbedenklich, in den kalten Spiegel der Zeit, schonen weder Ich noch Du, sei es nun „Feind“ oder „Bruder“. Ein Bilderbogen aus Wörtern und Worten mit einer gesalzenen Coda, einem ebenso grimmigen wie gutgelaunten Gruß an „sie“ und „euch“ alle: an die falschen Freunde und die richtigen Feinde.
  • Dick & Felix Francis: Abgebrüht – Diogenes
    Max Moreton ist der jüngste Stern an Englands Sternekoch-Himmel. Doch sein Ruf ist gefährdet: Lebensmittelvergiftung nach einem Galadiner – das könnte das Ende seiner Karriere bedeuten. Der Meisterkoch kämpft um seinen Namen – und um sein Leben.
  • André Gorz: Brief an D: Geschichte einer Liebe – btb
    “Jeder von uns möchte den anderen nicht überleben müssen. Oft haben wir uns gesagt, dass wir, sollten wir wundersamerweise ein zweites Leben haben, es zusammen verbringen möchten.” So endet die “Geschichte einer Liebe”, verfasst vom dreiundachtzigjährigen Philosophen und Sozialtheoretiker André Gorz in Form eines langen Briefes, in dem er die achtundfünfzig Jahre seines Zusammenlebens mit seiner Frau Dorine rekapituliert. Entstanden ist ein Rückblick der ganz besonderen Art. Auf achtzig Seiten gibt Gorz Zeugnis von ihrer Liebe – in der “Du”-Form, der wohl anrührendsten und ehrlichsten Art der Anrede. Dieses Buch ist kurz; es handelt nur von den wichtigsten Dingen.
  • Catherine Jinks: Teuflisches Team – Droemer Knaur
    Eigentlich möchte Cadel nichts anderes, als ein ganz normaler Junge sein – doch das ist nicht so einfach, weil sein Vater ein brillanter Schwerverbrecher ist und er selbst noch vor kurzem dazu ausgebildet wurde, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Da kommt das Angebot, sich einem Geheimkommando jugendlicher Hacker anzuschließen, genau richtig: Mit seinen neuen Freunden soll Cadel die Machenschaften seines Vaters aufdecken. Mit Feuereifer stürzt er sich auf die Aufgabe – und muss feststellen, dass er immer noch nicht auf der Seite der Guten steht, sondern Teil eines wahrhaft teuflischen Teams geworden ist …
  • Anka Muhlstein: Die Gefahren der Ehe: Elisabeth von England und Maria Stuart – Suhrkamp
    Elisabeth I. herrscht als Königin über England, Maria Stuart über Schottland. Sie sind Cousinen, aber alles trennt diese Frauen: ihre Religion – die eine ist Protestantin, die andere katholisch –, ihre Vergangenheit, ihre Ambitionen, ihre politischen Ansichten und besonders ihr privates Leben. Trotzdem sind beide mit demselben Problem konfrontiert: sich zu verheiraten und ihrem Land einen Erben zu hinterlassen. Elisabeth, die Frau der politischen Macht, zieht es vor, sich keinem Mann unterzuordnen, und heiratet nicht. Maria Stuart hingegen geht drei Ehen ein. Ihr Leben wird zu einem düsteren Kapitel der Weltgeschichte, bestimmt von Liebe, Haß und Intrigen. Ihre verzweifelte Flucht nach England endet auf dem Schafott. Anka Muhlstein erzählt auf der Grundlage genauer Recherchen detailliert und spannend das Leben dieser außergewöhnlichen Frauen mit ihren entgegengesetzten und dennoch untrennbar verbundenen Schicksalen, das Leben zweier Frauen an der Macht, die gefordert sind, zwischen Liebe und Pflicht zu wählen.
  • Amélie Nothomb: Biographie des Hungers – Diogenes
    Kindheit und Jugend einer ewig hungrigen Diplomatentochter. Die äußeren Stationen: Japan, China, USA, Bangladesch, Burma und Belgien. Die inneren Stationen: Hunger nach Liebe, Hunger nach Leere und endlich Hunger nach Leben.
  • Sylvia Plath: Die Glasglocke – Suhrkamp
    Die Amerikanerin Sylvia Plath (1932-1963), „die beste, aufregendste und maßgeblich rücksichtsloseste Dichterin ihrer Generation“ (John Updike), hat mit ihrem einzigen Roman, der im Jahr ihres Selbstmordes erschien, ein Jahrhundertbuch geschrieben, das auch heute nichts von seiner beklemmenden Faszination verloren hat.
    „Es war ein verrückter, schwüler Sommer, dieser Sommer, in dem die Rosenbergs auf den elektrischen Stuhl kamen und ich nicht wußte, was ich in New York eigentlich wollte.“ Die Collegestudentin Esther Greenwood, von Preisen und Stipendien überhäuft, verbringt im „schwarzen Sommer“ von 1953 einen Monat als Volontärin einer Modezeitschrift in New York. Schonungslos protokolliert sie ihre Existenzkrise.
  • Norbert Rehrmann: Simón Bol√≠var: Die Lebensgeschichte des Mannes, der Lateinamerika befreite – Wagenbach
    Außer Che Guevara ist kein anderer lateinamerikanischer Freiheitskämpfer so oft abgebildet, verklärt und umgedeutet worden wie Simón Bol√≠var – höchste Zeit also, Herkunft und Wirkung dieser politischen Ikone zu untersuchen. Norbert Rehrmann unterzieht die ideologischen Grundlagen Bol√≠vars einer kritischen Würdigung, legt dar, wie Bol√≠var zum Präsidenten von vier Staaten werden konnte, und untersucht die Bol√≠var-Darstellungen in der lateinamerikanischen Kunst und Literatur.
    Norbert Rehrmann ist Professor für Kulturwissenschaften an der Technischen Universität Dresden und lebt in Kassel. Er verfasst regelmäßig Artikel und Rezensionen u.a. für Lettre International und Die Zeit und hat zahlreiche Bücher zu spanischen und lateinamerikanischen Themen geschrieben und herausgegeben. Zuletzt erschien von ihm Lateinamerikanische Geschichte. Kultur, Politik, Wirtschaft im Überblick (2005).
  • Mithu M. Sanyal: Vulva: Die Enthüllung des ‘unsichtbaren Geschlechts’ – Wagenbach
    Diese freche, facettenreiche, lustvoll erzählte Kulturgeschichte des weiblichen Geschlechts, eine Geschichte von Aberkennung und Aneignung, stellt die aktuelle Diskussion um Post- und Popfeminismus sowie um öffentlich enthüllte Privatgebiete auf ein solides Fundament.
    Mithu M. Sanyal, geboren 1971, ist indisch-polnischer Abstammung und wuchs im schönen Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk auf. Sie ist Mutter eines kleinen Sohnes und einer großen Tochter, promovierte in Kulturwissenschaften und arbeitet als Journalistin und Autorin, hauptsächlich für den WDR. Für ihre Radio-Features zur Kulturgeschichte des Alphabets erhielt sie bereits dreimal den Dietrich Oppenberg-Medienpreis der Stiftung Lesen.
  • Nicholas D. Satan: Das Tagebuch des Teufels
    Ein Höllenspektakel: Die Weltgeschichte aus der Sicht des Teufels Schwarz, böse und verdammt cool ist das Tagebuch des Teufels. Aus erster Hand erfahren Sie die unterschlagene Wahrheit hinter den zehn Geboten, warum die Jungfräulichkeit Marias ein sexueller Betriebsunfall war und weshalb auch Pest und Cholera ihren Charme haben. Am Anfang stand ein kleiner Sündenfall: Weil der große Boss es partout nicht ertragen konnte, wenn einer seiner Untergebenen nicht kuschte, wird der Teufel aus dem Reich des Schöpfers hochkant rausgeworfen. Zu stolz, um Gnade zu bitten, erschafft Satan die Unterwelt und sinnt mit inzwischen arbeitslosen Überläufern auf Rache. Der Plan: die Weltherrschaft. In seinem jetzt gefundenen und erstmals transkribierten Tagebuch erfahren wir in allen Details, mit welcher Perfidie er sich ans Werk machte: wie Satan sich die großen Plagen patentieren ließ und wann er seine Fassung der zehn Gebote entwickelte. Wie er vom Projekt „Jesus“ erfahren hat und trotzdem zu spät bei Maria war. Warum J. zwar naiv, aber leider nicht bestechlich war. Im Gegensatz zu Pontius Pilatus und Barabas. Doch das war erst der Beginn seiner allumfassenden Herrschaft, die – glaubt man seinem Tagebuch – bis heute andauert …
  • Jim Thompson: Der Mörder in mir – Diogenes
    Ford scheint ein sympathischer, menschenfreundlicher Deputy Sheriff zu sein. Ein Bulle mit Herz – denken die kleinen Ganoven in Central City mit herablassendem Respekt und gutmütigem Spott. Die meisten wissen allerdings auch nichts von seinem furchtbaren Geheimnis. Einem traumatischen Erlebnis aus früheren Zeiten, das ihn unberechenbar macht.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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