November

Liebe LeserInnen,

im November 2008 erscheinen – unter vielen, vielen anderen – folgende Bücher erstmals und/oder als Taschenbuch. Die Texte stammen meistens wie gehabt aus den Ankündigungen der Verlage.

Über mit B gekennzeichnete Bücher sind Besprechungen geplant, über die orange gefärbten Links kann bei Amazon (vor)bestellt werden.

HARDCOVER

  • Der Held von Jon Krakauer – Piper – B
     
    In der Abenddämmerung des 22. April 2004 fällt Pat Tillman, 27, auf einem Bergpass im Südosten Afghanistans. Er ist der berühmteste Freiwillige der US-Armee, ein Held wie aus dem Bilderbuch. Der Profifootballer hatte 2002 einen Millionenvertrag für die National Football League abgelehnt, um mit seinem Land gegen den Terror zu kämpfen. Wie kein anderer schildert Jon Krakauer menschliches Ringen in existenziellen Situationen, in denen Richtig und Falsch, Freund und Feind nicht leicht zu unterscheiden sind.
  • Soziologie der Städte von Martina Löw – Suhrkamp
     
    Noch nie haben so viele Menschen in Städten gelebt wie im 21. Jahrhundert, und eine globale Architektur scheint dafür zu sorgen, dass sich die Metropolen immer ähnlicher werden. Zugleich arbeiten Politiker, Stadtplaner und Kulturschaffende aktiv daran, „ihrer Stadt“ im medial geführten Konkurrenzkampf um Einwohner, Investoren und Fördermittel ein unverwechselbares Gesicht zu geben. Tatsächlich unterscheiden sich Städte erheblich, und diese Differenzen bestimmen mit darüber, wie etwa Kindheit, Armut oder sexuelle Orientierung erfahren werden. Städte entscheiden über Lebenschancen und prägen Alltagsroutinen. – Martina Löw nimmt in ihrem neuen Buch die Stadt als Erkenntnisgegenstand ernst und entfaltet im Anschluß an raumtheoretische Überlegungen die These, dass sich urbane Entwicklungen nur dann hinreichend erklären und effektiv beeinflussen lassen, wenn man die „Eigenlogik“ von Städten begreift.
  • Paare von Alison Lurie – Diogenes – B
     
    Nach Jahren glücklicher Ehe erkennen Jane und Alan sich selbst kaum wieder. Als Delia und Henry auf dem Campus auftauchen, geht alles drunter und drüber. Paare ist eine Geschichte darüber, dass Fremdgehen auch für frischen Wind sorgen kann.
  • Sansibar Blues oder: Wie ich Livingstone fand von Hans Christoph Buch – Eichborn – B
     
    Die originelle und heitere Beschwörung einer phantastischen, ins Surreale wuchernden Realität, bevölkert von Gestalten wie dem berüchtigten Sklavenhändler Tippu Tipp, der Stanley und Livingstone durchs dunkle Afrika führte und später dem deutschen Konsul Dr. Brode seine Lebensgeschichte erzählte, bis zur Tochter des Sultans von Sansibar, Salme, deren Entführung aus dem Serail durch einen Hamburger Kaufmann eine politische Krise herauf beschwörte. – Ein historisches Verwirrspiel und politisches Kaleidoskop aus der heißen Phase des Kalten Krieges, das, so unglaublich es klingt, Fakten spiegelt und nicht Fiktion ist.

TASCHENBUCH

  • Die Röte der Jungfrau von Maria Ernestam – BTB
     
    Hingebungsvoll pflegt Eva ihren Rosengarten, Idylle pur scheint sie zu umgeben. Als sie jedoch von ihrer Enkelin zum 56. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommt, beginnt die Reise in eine Welt voller Alpträume. Eine Welt, die sie längst vergessen glaubte. Und in der mehr als nur ein Hund begraben liegt …
  • Die Hauptwerke von Michel Foucault – Suhrkamp
     
    In der Reihe „Quarto“ bringt Suhrkamp Sonderausgaben (zu 25 Euro mit meist knapp 2.000 Seiten) von AutorInnen heraus, deren Hauptwerke man doch immer schon einmal besitzen wollte. Zum Beispiel die einschlägigen Hauptschriften Michel Foucaults, die nach wie vor den Königsweg zu seinem Denken darstellen: „Die Ordnung der Dinge“, „Archäologie des Wissens“, „Überwachen und Strafen“ und die drei Bände der Studien über Sexualität und Wahrheit. – Im November erscheinen auch „Quartos“ mit Werken von Cioran, Frisch und Horvàth.
  • Wie wir lebten: Roman von Benno Hurt – dtv
     
    Ein schillerndes Porträt des Lebens in den neunziger Jahren.
    Michael Kaltenbrach und Eugen Stöber: zwei Freunde, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Michael nimmt als Richter eine besondere Stellung in Kürren ein. Künstler und Ärzte zählen er und seine Frau Vera zu ihren Freunden; reihum lädt man sich zu Weinproben ein. Eugen lebt isoliert in Augsburg in einem engen Appartement, begeistert sich für Astronomie und verliebt sich in Charlotte, eine Prostituierte. An einem Sonntag im Mai 1992 bereiten sich beide auf eine Reise in die Wachau vor, Eugen in Augsburg, Michael in Kürren. Kritisch blicken beide auf ihr bisheriges Leben. „Wie wir lebten“ ist ein vielschichtiger Gesellschaftsroman und ein schillerndes Porträt der neunziger Jahre mit seinen arrivierten Repräsentanten und kantigen Außenseitern.
  • Jahrestage – Aus dem Leben von Gesine Cresspahl von Uwe Johnson – Suhrkamp – Besprechung
     
    Nach 1993 und 2000 bringt Suhrkamp wieder eine Neuauflage der „Jahrestage“ heraus: Die aus Jerichow stammende Gesine Cresspahl, die 1953 aus der DDR in den Westen kam, fand zunächst in einer NATO-Dienststelle, dann bei einer Bank Arbeit. Sie lebte in Düsseldorf, wo sie ihre Tochter Marie bekam, deren Vater, der inzwischen tote Jakob Abs, in den Osten zurückgekehrt war. 1961 ist sie nach New York gegangen und lebt dort nun seit sechs Jahren. Die zehnjährige Marie, der Gesine „für wenn ich tot bin“ auf Tonband spricht, erlebt New York als eigentliche Heimat, während Gesine weiter danach sucht.
    Der erste Romanteil blickt zurück ins Jerichow der NS-Jahre, ebenso der zweite, um die Mutter zentrierte, der dritte widmet sich dem Vater in der Nachkriegszeit. Am Schluss steht die Gegenwart stärker im Vordergrund: 1968 bereitet sich Gesine auf eine Arbeitsphase in Prag vor, der einem wichtigen Kreditprojekt zwischen ihrer Bank und der C≈†SSR gelten soll. Das Ende des Prager Frühlings wird dieses Projekt überflüssig machen.
  • Abendland von Michael Köhlmeier – dtv
     
    Auf dem Sterbebett erzählt der greise Mathematiker Carl Jacob Candoris, der immer wieder nur knapp am Nobelpreis vorbeigeschliddert ist, dem befreundeten Schriftsteller Sebastian Lukasser seine Geschichte. Candoris ist Zahlenjongleur und Musikfan, er hat gegen die Nazis gekämpft und war bei den Nürnberger Prozessen anwesend, war befreundet mit der Mathematikerin Emmy Noether und der später heilig gesprochenen Edith Stein. Er hat also viel zu erzählen, und die rund 800 Seiten von Abendland nutzen den Stoff, um die Zeit der K.u.K.-Monarchie, des ersten und zweiten Weltkriegs, des Kalten Kriegs und des deutschen Herbstes am geistigen Auge des Lesers vorbeiziehen zu lassen.
  • Gefrorene Träume von Dacia Maraini –Piper
     
    Colomba Mitta verschwand am Morgen des zweiten Juni. Ihr Zimmer war aufgeräumt, das Bett gemacht, die feuchten Handtücher hingen an der Fensterbank. Der Kaffee in der Tasse auf dem Tisch war noch warm, als ihre Großmutter in die Küche kam. Ein Jahr ist seitdem vergangen, und jede Suche nach der jungen Frau war vergebens. War es ein Verbrechen oder eine Flucht? Ist die Lösung des Rätsels in der Vergangenheit zu finden, in der Geschichte ihrer Familie, die mit einem namenlosen Findelkind beginnt und voller Geheimnisse steckt?
  • Die Kubanische Revolution und wie erkläre ich sie meinem Taxifahrer von José Manuel Prieto – Suhrkamp – B
     
    Ob New York, Rom, Wien oder Berlin – immer wenn der Kubaner José Manuel Prieto von einem Taxifahrer gefragt wird, woher er denn sei, hört er ein begeistertes „Ah, Fidel Castro!“ Wie kommt es zu diesem vital strahlenden Bild der kubanischen Revolution und Fidel Castros? Hat die Wirklichkeit nicht längst alles Triumphale abgeschabt? In sehr persönlichen, nicht eifernden, eher schmerzvollen kleinen Schritten rekapituliert Prieto Momente der Kindheit, als Politik keine Sache des Urteils war, sichtet die öffentlichen und die intimeren Aspekte Kubas.
  • Nomade auf vier Kontinenten – Auf den Spuren von Sir Richard Francis Burton von Ilija Trojanow – dtv
     
    Durch einen Roman ist Richard Francis Burton, eine der schillerndsten Figuren des 19. Jahrhunderts, dem deutschen Publikum bekannt geworden – „Der Weltensammer“ von Ilija Trojanow. Für seine Recherchen ist Trojanow sieben Jahre lang auf den Spuren Burtons durch Indien, Arabien, Afrika und Nordamerika gereist, so etwa als Araber verkleidet auf der Hadsch oder zu Schiff und zu Fuß den Nil hinauf. In „Nomade auf vier Kontinenten“ stellt Trojanow das unkonventionelle Leben Burtons anhand von Ausschnitten aus seinem Werk vor und verknüpft sie mit den Erlebnissen seiner eigenen Reisen.
  • Tod im Pfarrhaus. Die Tätowierung – Zwei Romane in einem Band von Helene Tursten – BTB
     
    Im ersten Krimi bringt die seltsame Tätowierung des Mordopfers Kriminalinspektorin Irene Huss dem Mörder ein Stück näher. Und im zweiten hat sie es gleich mit drei Leichen zu tun: ein Pfarrer und seine Frau wurden im Schlaf erschossen, der gemeinsame Sohn wird ebenfalls tot gefunden. Eine Familientragödie? Oder sind die Täter gar in kirchlichen Kreisen zu suchen?
  • Über den Tod – Poetisches und Philosophisches von Homer und Montaigne bis Cechov und Dürrenmatt – Diogenes
     
    Von keinem Thema sind wir persönlicher betroffen, und bei keinem bemühen wir uns so sehr, diese Tatsache zu verdrängen. Wenige Dinge beschäftigen die Menschen mehr als das Bewußtsein der eigenen Vergänglichkeit. Zwischen memento mori und carpe diem befassen sich diese verschiedenen Texte mit dem großen Rätsel Tod und schreiben über und gegen das Sterben an.

Zeit zum Lesen
wünscht
Werner Schuster

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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