05/09/2007von 1.019 Views – 0 Kommentare

Nizon, Paul: Canto & Im Hause enden die Geschichten

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Cover Nizon WerkeProsa
Suhrkamp
(1963 / 1971)
Kurzkritik:

Während sich Nizon als Villa-Massimo-Stipendiat in “Canto” noch (zwischen KollegInnen-Schelte, egozentrischen Ortsbeschreibungen und Vater-Suche) über seine Schreib-Situation klar zu werden versuchte, beschrieb er im “Haus” eine Familie indirekt und eben über das Haus, in dem sie wohnt

Werner gibt  ★★★★☆  (4 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Ihn begleiten

Ich liebe Paul Nizon, aber “Canto” kommt mir nur ansatzweise “gelungen“ vor. Über lange Strecken scheint der Autor für sich selbst zu (be)schreiben, nicht so sehr für ein Publikum, was durch Nizons damaliges “Credo”, die Sprache tauge weder zum Abbilden noch zum regelrechten Erzählen, gewissermaßen bestätigt wird.

Außerdem wurde das Buch sowohl von der Kritik als auch von der Kollegenschaft abgelehnt, und ich frage mich, wieso in “Canto” trotzdem das Potenzial erkannt wurde, das acht Jahre später zu “Im Hause enden die Geschichten” führte (– und bei wie vielen SchriftstellerInnen/KünstlerInnen dies nicht erkannt worden ist und wird).

Finden und Fortschreiten

Während sich Nizon als Villa-Massimo-Stipendiat in “Canto” noch (zwischen KollegInnen-Schelte, egozentrischen Ortsbeschreibungen und Vater-Suche) über seine Schreib-Situation klar zu werden versuchte, beschrieb er im “Haus” eine Familie indirekt und eben über das Haus, in dem sie wohnt (in den Kapiteln “Das Haus hat seine Straße / sein Gerücht / seine Hausbewohner / seine Gegenden / seine Todesfälle / seine Landschaften / seine Schicksale”). Da sind wir zwar noch ein gutes Stück weit entfernt vom “ohne Plot auskommen” (das sei, so Nizon in “Das Auge des Kuriers”, wie mit dem Leben in erster Instanz verhandeln), aber gewissermaßen schon am Weg und es ist lohnend, einen Autor wie Nizon beim Finden und Fortschreiten zu begleiten.

Von Werner Schuster

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Infos:

Über Paul Nizon bei Wikipedia.

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