Mankell, Henning: Mittsommermord
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Roman
Übersetzt von Wolfgang Butt
Paul Zolnay Verlag (2000)/dtv
Inhalt:
In Kostümen des 18. Jahrhunderts feiern drei junge Menschen an einem geheimen Ort Mittsommer. Sie kehren nicht nach Hause zurück. Bald ist es grausige Gewissheit: Sie wurden Opfer eines Verbrechens. Ein neuer Fall für Kommissar Wallander. Fast zur gleichen Zeit wird sein Kollege Svedberg mit zerschossenem Gesicht in seiner Wohnung aufgefunden. Gibt es Zusammenhänge zwischen beiden Fällen? (Pressetext)
Kurzkritik:
Auch Henning Mankells „Mittsommermord“ ist einer von jenen Romanen, die man ab einem gewissen Punkt fertig lesen muß, egal, wie spät es ist und wann am nächsten Tag der Wecker läuten wird. Dabei „kennt“ der Leser den Täter in diesem Buch von Anfang an: Im Prolog ermordet er ungerührt drei Jugendliche, die sich für ein Mittsommer-Fest mit Kostümen des 18. Jahrhunderts verkleidet haben. Das einzige, was den Mörder irritiert, ist, daß es eigentlich vier Opfer hätten sein sollen.Werner gibt (4 von 5 Eselsohren)
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Der Kommissar muß dauernd pinkeln
Auch Henning Mankells „Mittsommermord“ ist einer von jenen Romanen, die man ab einem gewissen Punkt fertig lesen muß, egal, wie spät es ist und wann am nächsten Tag der Wecker läuten wird. Dabei „kennt“ der Leser den Täter in diesem Buch von Anfang an: Im Prolog ermordet er ungerührt drei Jugendliche, die sich für ein Mittsommer-Fest mit Kostümen des 18. Jahrhunderts verkleidet haben. Das einzige, was den Mörder irritiert, ist, daß es eigentlich vier Opfer hätten sein sollen.
Anschließend wird – für diejenigen, die ihn noch nicht kennen – Kommissar Kurt Wallander vorgestellt: Beinahe hätte der bald Fünfzigjährige einen schweren Verkehrsunfall verschuldet. Er ist seit Wochen zum Umfallen müde, muß unentwegt pinkeln. Bald wird er von einem Arzt erfahren, daß er Zucker hat. Und jetzt fährt er zu seiner Tochter aus geschiedener Ehe, welche nach dem Tod von Wallanders Vater in dessen Haus wohnt. – Derweilen beschwert sich eine Mutter, daß die Polizei zu wenig unternimmt, um ihre verschwundene Tochter zu finden. Die Leser wissen, daß sie nicht bloß verschwunden ist.
Kollege Svendberg
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Ab jetzt darf man nicht mehr viel verraten, höchstens die Fragen, mit denen sich Wallander herumschlagen muß. Er fürchtet, den anfangs ergebnislosen Ermittlungen nicht gewachsen zu sein, fühlt sich von einem jungen Staatsanwalt herausgefordert, macht Fehler, verliert schon einmal die Beherrschung, zweifelt am Sinn seines Daseins als Polizist. Er überlegt, wie wenig er von einem Menschen weiß, mit dem er jahrelang zusammengearbeitet hat. Er sucht und findet die vierte Jugendliche, diejenige, die bei dem Mittsommerfest nicht dabei war. Und er sucht den Mörder ihrer Freunde.
Leerläufe, Streits, Intrigen, …
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Realistisch wirken auch die – dennoch immer wieder überraschende Wendungen nehmenden – Ermittlungen: Da gibt es Leerläufe, Streits, Intrigen, Begeisterung, Zermürbung, Verbitterung, Hoffnung, Wut, Frustration. Und Müdigkeit. Und auch wenn es ein wenig enttäuscht, man muß zugeben, daß es auch im „wirklichen“ Leben so sein wird: Das Verbrechen wird zwar aufgeklärt, seine Ursachen jedoch nicht bis in die verborgenen Zonen der Psyche des Mörders.
Am Schluß beschließt Wallander, ab sofort gesünder zu leben. Schwer zu sagen, ob er das schafft. Schließlich ist es auch nicht gesund, bis zum Morgengrauen zu lesen. Und beim nächsten Wallander-Krimi wird man‘s wieder tun.
Werner Schuster, © Presse, Spectrum (2000)
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