Tallis, Frank: Wiener Blut
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Krimi
Aus dem Englischen von Lotta Rüegger und Holger Wolandt
btb 2007 & 2009
(2006)
Inhalt:
1902: In Wien herrscht ein sibirischer Winter. Ein brutaler Serienmörder treibt sein Unwesen: Teuflische Verstümmelungen, eine Neigung zu geheimnisvollen Symbolen und eine scheinbar zufällige Auswahl der Opfer sind seine Markenzeichen. Inspektor Oskar Rheinhardt ist mit seinem Latein am Ende und ruft seinen Freund, den Psychoanalytiker Max Liebermann, zu Hilfe, der sich schon in seinem letzten Fall bewährte … (Pressetext)
Kurzkritik:
Der zweite Teil von Frank Tallis’ Liebermann-Trilogie hat mich weniger begeistert als der erste. Dennoch warte ich auf Teil Drei. Schon allein, um herauszufinden, ob Tallis sein nächstes Konstrukt wieder mit Leben und Spannung füllen kann – und ob es mit Liebermanns Liebesleben weitergehen wird wie erhofft.
Werner gibt (3 von 5 Eselsohren)
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Schema L
Der zweite Teil von Frank Tallis’ Liebermann-Trilogie hat mich weniger begeistert als der erste. Obwohl: Auch in “Wiener Blut” gelingt es dem Engländer Tallis, Wien um die 1900 anschaulich zu schildern, und die Verbindung von “vorsintflutlichen” Ermittlungsmethoden mit dem Vorgriff auf Profiling, wie es der Psychoanalytiker Liebermann treibt, ist nach wie vor höchst interessant.
Auch der Fall selbst – ein Massenmörder geht nach einem anfangs verborgenen Plan vor – ist eigenwillig und die verschiedenen sozialen Umfelder der Figuren – Bordell, Armee, Deutschnationalisten und Freimaurer – sind ungewöhnlich genug. Und doch ist “Wiener Blut” nicht nur nach dem Erfolgs-Schema des ersten Liebermann-Krimis gestrickt, sondern die handelnden Personen wirken auch zu leblos, als dass man an ihnen wirklich Anteil nehmen würde.
Wird’s wieder spannend?
Nicht einmal die erwartete Nebenhandlung – wird Liebermann seine Verlobung mit Clara wegen Miss Lydgate lösen? – geht zu Herzen. Schließlich hält sich die Spannung auch in Grenzen, als Liebermann dann im Finale wie in Teil Eins dem diesmal von ihm höchstselbst entlarvten Täter alleine gegenübersteht.
Dennoch warte ich auf Teil Drei. Schon allein, um herauszufinden, ob Tallis sein nächstes Konstrukt wieder mit Leben und Spannung füllen kann – und ob es mit Liebermanns Liebesleben weitergehen wird wie erhofft.
Von Werner Schuster
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Über Frank Tallis auf seiner Homepage.
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