Porträts
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Wir empfehlen weiters die Storys und Glossen sowie „Verreisen mit den Eselsohren“: Verreisen mit Büchern sowie Verreisen im Kopf.
Das ist das Archiv des Online-Büchermagazins Eselsohren (2007–2013). Sie finden hier über 1.000 Buchbesprechungen:
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Unterhalb finden Sie immer (bei jedem Seitenaufruf) neu ausgewählte Rezensionen.
Unter dem Artikel (auf größeren Bildschirmen auch daneben) gibt es zum jeweiligen Artikel passende Beiträge.
Farah, Nuruddin: Bruder Zwilling
Nachdem „Staatseigentum“, die erste deutsche Übersetzung von Nuruddin Farahs „Sweet and Sour Milk“, vor zwanzig Jahren nicht sonderlich beachtet worden ist, bringt der Frederking & Thaler-Verlag den Roman des somalischen Schriftstellers jetzt – neu übersetzt – abermals heraus. Das ist würdig und recht – mit einer kleinen Einschränkung: „Staatseigentum“ war ein aussagekräftigerer Titel als „Bruder Zwilling“.
Bose, Buddhadeva: Das Mädchen meines Herzens
Ebenso eigentümliche wie allgemein gültige Liebesgeschichten, in einer poetischen, aber nicht blumigen Sprache wiedergegeben.
Rilke, Rainer Maria: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
„So, also hierher kommen die Leute, um zu leben, ich würde eher meinen, es stürbe sich hier.“
Raab, Thomas: Der Metzger bricht das Eis
Wenn Eva ein Buch – so wie dieses – gut gefällt, dann will sie, dass es sich „gut benimmt“, das heißt, sie liest es besonders aufmerksam. Allfällige Ungereimtheiten und Schlampereien schmerzen sie dann leider umso mehr.
Montalbán, Manuel Vázquez: Requiem für einen Genießer
Ausnahmsweise schreibe ich über ein nicht zu Ende gelesenes Buch: Ich habe auf Seite 384 (von 792) aufgegeben. Wahrscheinlich sind die anderen Krimis mit (so der Klappentext) “Spaniens schrägstem Ermittlerpaar“ Pepe Carvallo und Biscuter interessanter.
Flieder, Paul: Der Barbier von Bagdad
Paul Flieder ist in den Irak gefahren und hat mit den Menschen geredet, denen sonst keiner zuhört.
Evans & Kingsbury: Woodstock – Die Chronik
70 % der Woodstock-Generation bereuen es, das Festival nicht besucht zu haben. Dieser informative Bildband erklärt vielleicht, warum.
Haushofer, Marlen: Brav sein ist schwer
Marlen Haushofers Kinderbüchern “Brav sein ist schwer“ und “Schlimm sein ist auch kein Vergnügen“ merkt man nicht an, dass sie 1965 resp. 1970 erschienen sind, – sie wirken zehn Jahre früher geschrieben, als es noch fesch war, dass Papa den Kindern (und ältere Geschwister den jüngeren) Ohrfeigen gab(en).
Hohlbein, Wolfgang und Heike: Dreizehn
Jetzt habe ich meiner Tochter doch tatsächlich diese 550 Seiten vorgelesen. Es war mein erster Hohlbein, es war ein Vergnügen, und ich halte den Hintergrund von „Dreizehn“ für plausibler als den von Stephen Kings „Es“.
D‘Agata/Fingal: Das kurze Leben der Fakten
In letzter Konsequenz geht es in diesem außergewöhnlichen Buch um die große Frage, ob sich „die Welt“ mit Worten „wirklich“ beschreiben lässt. Eine kleinere Frage ist, ob sich die angeblich objektiven Journalisten von D‘Agata mit seinen bewussten „verdeutlichenden Lügen“ tatsächlich unterscheiden. Und wen das außer zum Beispiel einen überambitionierten Faktenchecker überhaupt kümmert.
Rosenberg/Enzensberger: Das Brennglas
Dass Otto Rosenberg an das Gute im Menschen geglaubt hat, all die schwere Zeit, spürt man während der Lektüre dieses Buches wie wärmende Sonnenstrahlen durch die grausame Kälte all der geschilderten Ereignisse hindurch. Das mag jetzt pathetisch klingen: Im Gegensatz dazu hat das Buch gar nichts Pathetisches an sich. Es ist schlicht die Wahrheit, von einem Menschen erzählt, der größer war als alle, die ihn klein machen wollten.
Ofoedu, Obiora Cl-K: Morgengrauen
Wenn man die Zeitungsberichte zum Fall des Nigerianers Obiora Cl-K „Charles“ Ofoedu nachliest, so ist er in den einen ein mittelloser Schriftsteller, der in Folge der letztjährigen „Operation Spring“ zu Unrecht als Drogenboss verdächtigt und in Untersuchungshaft genommen wurde. In den anderen Zeitungen kann man es scheinbar nicht fassen, dass die Staatsanwalt für diesen Menschen Enthaftung beantragt hat.
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