12/05/2007von 537 Views – 0 Kommentare

Updike, John: Terrorist

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Cover Updike TerroristRoman
Übersetzt von Angela Praesent
Rowohlt
(2007)
Inhalt:

Wie wird ein Terrorist zum Terroristen? Der achtzehnjährige Ahmed wächst bei seiner irischen Mutter in New Jersey auf. Sein Vater, ein Araber, hat die Familie früh verlassen. Aber die Trennung der Eltern liegt lange zurück, und in der Gegend gibt es viele kaputte Familien. Außerdem ist Ahmed ein ausgezeichneter Schüler, der im amerikanischen System Karriere machen könnte. Doch er ist auch ein Grübler und ein Idealist und auf der Suche nach seinen Wurzeln. Immer weiter kapselt er sich von seiner Umwelt ab. Und dann sitzt er eines Tages am Steuer eines Wagens voller Sprengstoff … (Pressetext)

Kurzkritik:

Mir fehlt der Grund oder Auslöser, warum Ahmed tatsächlich zum Selbstmordattentäter wird. Nur weil einer streng religiös ist? Ich dachte immer, da müsste schon ein bisschen mehr Gehirnwäsche stattfinden.

Werner gibt  ★★★½☆  (3,5 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Zu gut gebaut

Ich bin der festen Überzeugung, dass Updike nichts Besseres als “Rabbit” geschrieben hat und schreiben wird (und hab mich etwa beim “Gottesprogramm” fürchterlich gelangweilt) doch zu Beginn von “Terrorist” knüpft er daran an und beschreibt er einen jungen Mann und dessen Welt (im historisch-soziologischen Vergleich, und der mittlerweile 74jährige hat sich die Gegenwart sehr genau angesehen). Doch ab der Hälfte ist der Roman dann nur mehr gut gebaut (und auch gut geschrieben, keine Frage).

Vielleicht zu gut gebaut: Die Konstruktion kommt zum Vorschein, wenn die Hure, die Ahmed zugespielt wird, zufällig die Frau ist, für die er sich in der High School am meisten interessiert hat, und wenn sein Beratungslehrer mit seiner Mutter schläft und am Schluss dann in entscheidender Funktion nochmal auftauchen muss. Aber dass dessen (natürlich verfressene) Frau dann auch noch die Schwester der Sekretärin eines für die innere Sicherheit zuständigen Politikers ist, ist denn doch zuviel an Kammerspiel in einem sich (leider) zum Thriller entwickelnden Romans.

Auslöser?

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Außerdem fehlt mir der Grund oder Auslöser, warum Ahmed tatsächlich zum Selbstmordattentäter wird. Nur weil einer streng religiös ist? Ich dachte immer, da müsste schon ein bisschen mehr Gehirnwäsche stattfinden.

Die beiden Attentäter aus dem Film “Syriana” find ich schlüssiger. Die verlieren ihre Jobs, haben keine Aussicht auf andere, werden von Anders-Religiösen misshandelt und bekommen dann von radikalen Islamisten Anerkennung und Heimat serviert – inklusive Lebenssinn (= Sterben für die große Sache). Das ist zwar plakativ, aber nachvollziehbarer als in Updikes “Terrorist”.

Von Werner Schuster

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