26/12/2014von 108 Views – 0 Kommentare

Tropper, Jonathan: Kleinstadthölle

Roman
Taschenbuch, E-Book
432 Seiten
Übersetzt von Veronika Dünninger
Knaur, 2014
(2005 bei Lübbe unter dem Titel „Der Stadtfeind Nr. 1“ erschienen)

Werner gibt  ★★½☆☆ 
Inhalt: Joe hat es geschafft. Er hat nicht nur seine spießige Heimat verlassen und ist nach New York gegangen, er hat auch einen Bestseller geschrieben – einen bitterbösen Roman über seine Jugend, seine Heimatstadt und deren Bewohner. Nie mehr wollte er einen Fuß nach Bush Falls setzen. Doch als sein Vater schwer erkrankt, kehrt Joe in die gefürchtete Kleinstadthölle zurück.

Kurzkritik: Ein junger Schriftsteller hat einen relativ authentischen Roman über seine Heimatstadt veröffentlicht, der ein Erfolg wurde und verfilmt worden ist. Die Bewohner der Stadt hassen ihn für sein Werk, und er ist seit 17 Jahren nicht mehr in seinem Geburtsort gewesen. Weil sein Vater (mit dem er „selbstverständlich“ zerstritten ist) im Sterben liegt, sieht er sich gezwungen, zurückzukehren.

Das ist ein Setting, wie es dem jungen TC Boyle in die Hände hätte fallen sollen. Dann wäre daraus ein herrlich böses Buch geworden. Tropper hat für mich einen allzu glatten Roman daraus gemacht, in dem alles, aber auch alles gelöst wird. „Kleinstadthölle“ liest sich meiner Meinung nach so, als wäre ein guter Film in Hollywood-Manier glattgebügelt worden.

Es ist trotzdem ein gutes Buch. Ich hab beim Lesen zwar öfters die Augen verdreht, wollte aber dennoch immer noch wissen, wie es weitergeht, ob Joe wieder mit seiner Jugendliebe Carly zusammenkommt und mit wem er sich noch aller versöhnt, auch wenn anfangs alles dagegen gesprochen hat. „Kleinstadthölle“ ist auch sehr rührselig, aber doch so, dass ich vom Kitschigen zeitweise auch wirklich gerührt war.

Aber, wie gesagt, die Geschichte hätte mehr hergegeben als einen allzu unterhaltsamen Roman, dessen einzelne Episoden man schon zu oft in anderen oder ähnlichen Zusammenhängen gelesen oder gesehen hat.

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