05/04/2013von 231 Views – 0 Kommentare

05/04: halbkrank

fuellfederHalbkrank ist ein blöder Zustand. Auch, wenn man vom Schreiben lebt, und sich nicht sicher ist, ob das, was man schreibt, für andere einen Sinn ergibt.

Also lesen. Endlich das „Siebentagegebet“ von Zerrin Soysal (binooki), das mir beim ersten Anlauf nur bedingt gefallen hat, und jetzt, beim zweiten, ausgesprochen gut. Das ist nämlich gar keine dahin plätschernde Töchter-Geschichte, sondern eine, in der sich Töchter mit ihrer vor Kurzem verstorbenen Mutter auseinandersetzen, und so nebenher ist die Geschichte der Türkei eingefangen, und vor allem geht es um eine sich im Nachhinein als falsch herausstellende Verurteilung.

Dann „Statusmeldung“, eine Art Facebook-„Werther“. Der Autor, Fabian Burstein, ist am Montag, 8. April, zu Gast bei meiner Literatur-Show „eselsohren jenseits“ (im Tanzcafé Jenseits, Wien) zum Thema „Facebook in der Literatur und im Alltag“.

Außerdem „Hollywood Mansion“ von Esther Murbach (Boder), nette, „gewöhnliche“ Kurzgeschichten mit nicht überraschenden Enden. – Dieses Buch hat den Ausschlag gegeben, dass ich mir nun doch einen E-Reader gekauft habe (siehe auch hier).

Zwischendurch auch noch „Social Network“ (Abacus) von Chris M. Wagner reingefetzt, ein spannender, aber eher dummer Mystery-Thriller (und mein erstes gekauftes E-Book; zuerst als PDF, das war aber schwer lesbar, dann nochmals und – obwohl es nur jeweils 4€ gekostet hat – schweren Herzens als ePub gekauft), bei dem ich gedacht hatte, es ginge um Facebook.

Und kaum komme ich einmal nicht dazu, nach der Post zu schauen, quellen die Postkästen beinahe über vor Büchern: „Blues Dämonen“ von Abigail Padget (Prospero), „Bullshit-Bingo“ (Eichborn), „Der Zeitsparer“ von Kurt Tucholsky, illustriert von Franziska Walther (kunstanstifter) und endlich „Der afghanische Koch“ von Isabella Feimer (Septime), den ich am Wochenende lesen werde, bevor ich ihn Sabine weiterreiche, damit sie das Buch bespricht. Denn ich kann doch nicht über das Buch einer Autorin öffentlich urteilen, mit der ich befreundet bin. Vielleicht bin ich da altmodisch, aber zumindest früher waren Journalisten so.

Aber wieso gibt es die Bücher, die ich mir kaufen will, nicht als E-Books? Nicht „Der letzte Mohikaner“ in der Neuübersetzung von Karen Lauers (Hanser), nicht Valeria Luisellis „Die Schwerelosen“ (Kunstmann)? Ich dachte, wenn ich Halbkrankheits-bedingt nicht in einer Buchhandlung kann, so könnte ich mir die Bücher jetzt, mit meinem Tolino, endlich schnell downloaden. Nichts da. Noch nicht.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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