06/10/2013von 246 Views – 0 Kommentare

Rezensions-Rundschau zu Moras „Das Ungeheuer“

Was meinen KritikerInnen in Zeitungen, Bloggs und via Social Media zu Terézia Moras „Das Ungeheuer“? (Der Autorin wurde dafür mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.)

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Roman
Hardcover
688 Seiten
Luchterhand, 2013

Rezensionen: positiv (4) // mittel (1) // negativ (2)
Klappentext:

„Solche Geschichten gibt‘s, zu Hauf. Ingenieur gewesen, Job verloren, Frau verloren, auf der Straße gelandet“: Kein außergewöhnliches Schicksal vielleicht auf den ersten Blick, doch Terézia Moras Romanheld Darius Kopp droht daran zu zerbrechen. Denn Flora, seine Frau, die Liebe seines Lebens, ist nicht einfach nur gestorben, sie hat sich das Leben genommen, und seitdem weiß Darius Kopp nicht mehr, wie er weiter existieren soll. Schließlich setzt er sich in seinen Wagen, reist erst nach Ungarn, wo Flora aufgewachsen ist, und dann einfach immer weiter. Unterwegs liest er in ihrem Tagebuch, das er nach ihrem Tod gefunden hat, und erfährt, wie ungeheuer gefährdet Floras Leben immer war – und dass er von alldem nicht das Geringste mitbekommen hatte.

Leseprobe
AutorIn:

Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren. Sie lebt seit 1990 in Berlin und gehört zu den renommiertesten Übersetzerinnen aus dem Ungarischen. 1999 sorgte sie mit ihrem literarischen Debüt, dem Erzählungsband „Seltsame Materie“, für Furore. Für diese Erzählungen wurde sie mit dem Open-Mike-Literaturpreis, dem Ingeborg-Bachmann-Preis (1999) und dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis (2000) ausgezeichnet. 2004 erschien der Roman „Alle Tage“, der ausnahmslos von der Kritik gelobt wurde und großen Anklang bei den Lesern fand. Für den Roman erhielt sie den Mara-Cassens-Preis für das beste Roman-Debüt des Jahres, den Kunstpreis Berlin, den LiteraTour-Nord-Preis und den Preis der Leipziger Buchmesse.

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Positive Rezensionen

Schmerzensmann (FAZ)
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.2013
Mit “Das Ungeheuer” ist nach dem Roman “Der einzige Mann auf dem Kontinent” der zweite Teil von Terézia Moras großem Romanprojekt um den IT-Spezialisten Darius Kopp erschienen, und
Hubert Spiegel versichert, dass man dieses faszinierende, “zutiefst humane” Buch auch ohne Kenntnis des ersten Teils lesen kann. Denn während der Rezensent Darius erst als harmloses und heiteres “Jedermännchen” erlebt, das trotz Jobverlust von einem ganz normalen Leben mit seiner Frau Flora träumt, begegnet sie hier dem gleichen Protagonisten als gereiftem “Schmerzensmann”, der sich ein Jahr nach dem Selbstmord seiner Frau auf eine Reise begibt, um ihre Asche in ihre Heimat Ungarn zu bringen. (© Perlentaucher)
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Abgründe (Sigrid Löffler bei dradio)
Der Roman ist als große Lebensrevision angelegt: Zweierlei Erinnerungen, zweierlei Wahrheiten, zweierlei Versionen einer Ehe stehen gegeneinander. Setzt sich in der oberen Hälfte trotz aller Düsternis Moras berühmter quecksilbriger und temperamentvoller Erzählton immer wieder durch, so liest sich die untere Hälfte als Text-Chaos aus Erinnerungs-Fragmenten und Bewusstseins-Splittern, auch stilistisch das Abbild einer gequälten, zerrissenen und zerfallenden Seele. Tiefer ist Terézia Mora noch nie in die Abgründe hinabgestiegen, um die Bodenlosigkeiten heutigen Lebens auszuloten.
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Unvergesslich (NZZ)
Unvergesslich bleiben Rainer Moritz nicht nur das Personal in diesem neuen, an seinen Vorgänger anknüpfenden Roman von Terézia Mora. Was das Buch für Moritz so gegenwärtig macht, sind sein experimenteller Charakter und Moras Sprachgefühl. Wie die Autorin den Text zweiteilt, um die Entfremdung, aber auch die Überschneidungen im Leben eines Paares kenntlich zu machen, wie sie die Register wechselt und den Rhythmus variiert – all das scheint Moritz meisterhaft gelungen und geeignet, das Thema Entfremdung zu illustrieren. Die Herausforderung der “doppelten” Lektüre nimmt der Rezensent dafür gerne an. (© Perlentaucher)
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Zwei parallele Leben (Jouvancourt bei Amazon)
Es finden sich zwei Schreibstile in diesem Buch, zwei parallele Leben, die Darius immer wie ein einziges erschienen sind. Zwei Wahrheiten, zwei Erinnerungen, zwei unterschiedliche Menschen – eine faszinierende Geschichte!
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„Mittlere“ Rezensionen

Zu vollgestopft (Literaturen)
Am Ende hat man nicht das Gefühl, Darius und seiner verstorbenen Frau nähergekommen zu sein. Ein Stück des Weges hat man mit ihnen zurückgelegt, dann wird man wieder stehengelassen. Zurückgelassen in seiner eigenen Existenz. Terézia Mora stellt keine Fragen und gibt keine Antworten. Sie präsentiert uns den Ausschnitt aus zwei Leben, wie es vermutlich viele gibt. Wie gehen wir damit um? Für Sophie Weigand ist Mora mit diesem Monumentalwerk der Lebensverneinung zwar beeindruckend, aber insgesamt doch zu vollgestopft, zu ausgeschmückt mit Details, die letztlich nirgendwohin führen als in die Schwärze depressiver Schlussfolgerungen.
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Negative Rezensionen

Titel (Die Zeit)
Katharina Döbler findet es wirklich schade, dass Terézia Mora ihren eigenen Figuren nicht traut. Trotz der vielen kraftvollen und beeindruckenden Stellen will sich bei der Rezensentin nicht das Gefühl eines runden Romans einstellen. Leider staffiert Mora diese zweite Erzählebene des Romans so sehr mit klinischen Details einer Depression aus, dass Flora von einer literarischen Figur zum bloßen Fall degradiert wird, bedauert Döbler. (© Perlentaucher)
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Unstrukturiert, ausufernd, unübersichtlich (A. Zanker bei Amazon)
Das neue Buch von Terezia Mora ist dermassen unstrukturiert, ausufernd, unübersichtlich, unklar, dass zumindest ich mich wundere, warum dieser Autorin an wirklich keinem Ort Einhalt seitens des Lektorats geboten wurde. Hier wurde wirklich wahllos drauflos geschrieben, ohne Ausrichtung, ohne Ziel, eine wirkliche Richtung, die dem Buch, dem Roman gut tun würde. Im Grunde strengt man sich über 680 Seiten hinweg an, auch wenn es weniger sind, ohne als Leser wirklich dafür belohnt zu werden.
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