04/09/2012von 301 Views – 0 Kommentare

Auch neu im September #1

Liebe LeserInnen,

die Zeit reicht einfach nicht für alle vielversprechenden Neuerscheinungen.

Im September hätten wir gerne gelesen:

Robert Littell:
Philby: Porträt des Spions als junger Mann

Roman
Hardcover
320 Seiten
Arche Verlag

Inhalt:
Als Elitestudent, überzeugter Kommunist, MI6-Agent und sowjetischer Held ist “Kim” Philby nicht nur einer der schillerndsten Protagonisten des Kalten Krieges sondern auch ein Mann, dessen wahre Motive bis heute im Dunkeln liegen. In einem kühnen Spiel mit Fakten und Fiktion geht Robert Littell der Frage nach, wer Philby wirklich war.

1933: Während sich der Faschismus in Europa immer weiter ausbreitet, kommt ein junger Engländer nach Wien. In der fremden Stadt macht der frischgebackene Cambridge-Absolvent und Diplomatensohn aus besseren Kreisen Bekanntschaft mit der großen Politik, aber auch der ersten Liebe: Gemeinsam mit seiner Freundin, der jüdischen Kommunistin Litzi, stürzt sich Adrian in die Aufstände gegen den Austrofaschismus und den Kampf für die kommunistische Idee. Um Litzi vor den Faschisten zu retten, heiraten die beiden und fliehen nach England.

Bald nach seiner Rückkehr wird der idealistische junge Mann von den Russen als Agent angeworben und in die geheimnisvolle Welt der Spionage eingeführt. Kurz darauf zieht er als Korrespondent in den Spanischen Bürgerkrieg nun jedoch aufseiten des Faschisten Franco. Als er als Kriegsheld und gefeierter Times-Journalist heimkehrt, macht ihm auch der britische Secret Service ein Angebot. Aus Adrian wird der Meisterspion “Kim” Philby. Doch schon bald beginnen nicht nur seine Feinde, sondern auch seine Freunde sich zu fragen, auf wessen Seite Philby wirklich steht.

Der Autor:
Robert Littell wurde 1935 in Brooklyn geboren und zählt zu den Meistern des amerikanischen Spionageromans. Er diente vier Jahre in der Navy auf einem Zerstörer und arbeitete als Journalist, bevor er 1970 die USA verließ, um seine Erfahrungen im Kalten Krieg literarische zu verarbeiten. Seine CIA-Saga „Die Company“ wurde zum internationalen Bestseller, zuletzt erschien im Arche Verlag „Das Stalin Epigramm“. Robert Littell lebt in Südfrankreich.

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Martin Walser:
Das dreizehnte Kapitel

Roman
Hardcover
272 Seiten
Rowohlt

Inhalt:
Die meisten leiden ohne Gewinn – so steht es im Roman „Das dreizehnte Kapitel“, der ebendiesen Satz widerlegen will. Mit einem Festessen im Schloss Bellevue fängt er an: Ein Mann sitzt am Tisch einer ihm unbekannten Frau und kann den Blick nicht von ihr lösen. Wenig später schreibt er ihr, und zwar so, dass sie antworten muss. Es kommt zu einem Briefwechsel, der von Mal zu Mal dringlicher, intensiver wird.

Beide, der Schriftsteller und die Theologin, beteuern immer wieder, dass sie glücklich verheiratet sind. Aber sie gestehen auch, dass sie in dem, was sie einander schreiben, aus sich herausgehen können wie nirgends sonst und dass sie ihre Ehepartner verraten. Nur weil ihr Briefabenteuer so aussichtslos ist, darf es sein. An ein persönliches Treffen ist nicht zu denken. Die Buchstabenketten sind Hängebrücken über einem Abgrund namens Wirklichkeit.

Eines Tages teilt die Theologin mit, ihr Mann sei schwer erkrankt. Während sie auf einer Fahrradtour durch Kanadas Wildnis mit ihm noch einmal das Leben feiert, wartet der Schriftsteller auf Nachrichten. Als wieder eine eintrifft, wirft sie alles um.

Martin Walsers Roman über eine Liebe, die als Unmöglichkeit so tiefgründig und lebendig ist wie kaum etwas, kreist auf schwindelerregende Weise um das Wesen der menschlichen Existenz. Und führt dabei vor Augen, dass ein Lieben ohne Hoffnung auf Hoffnung das eigene Leben erst empfindbar macht. Ein bewegender, lebenskluger, ja aufregender Roman über eine Frau und einen Mann, die gerade durch die Unmöglichkeit ihrer Liebe zu einer noch nie erfahrenen Gefühlsheftigkeit gesteigert werden.

Der Autor:
Martin Walser, geboren 1927 in Wasserburg, lebt in Überlingen am Bodensee. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 1981 den Georg-Büchner-Preis und 1998 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Außerdem wurde er mit dem Orden «Pour le Mérite» ausgezeichnet und zum «Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres» ernannt.

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Max Goldt:
Die Chefin verzichtet

Roman
Hardcover
160 Seiten
Rowohlt Berlin

Inhalt:
In Jülich kam es am vergangenen Wochenende zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen älteren Frauen. Das Kernkraftwerk sei aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, teilten die Behörden mit. Entschuldigung, wie lautete noch mal Ihre Frage? Ja, ich bin gerade etwas geistesabwesend. Das liegt unter anderem daran, daß Sie so ein langweiliger Gesprächspartner sind. Ich neige in solchen Fällen dazu, Meldungen aus dem Lokalteil vorzulesen.

Der Autor:
Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen, lebt in Berlin. Zuletzt veröffentlichte er „Gattin aus Holzabfällen“ (2010) und „Ein Buch namens Zimbo“ (2009). 2008 erhielt er den Hugo-Ball-Preis und den renommierten Kleist-Preis.

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Stephan Thome:
Fliehkräfte

Roman
Gebunden
474 Seiten
Suhrkamp

Inhalt:
Hartmut Hainbach ist Ende fünfzig und hat alles erreicht, was er sich gewünscht hat: Er ist Professor für Philosophie und hat seine Traumfrau geheiratet, die er nach zwanzig Jahren Ehe immer noch liebt. Dennoch ist Hartmut nicht glücklich. Seine Frau ist nach Berlin gezogen, sodass aus der Ehe eine Wochenendbeziehung geworden ist, die gemeinsame Tochter hält die Eltern auf Distanz, der Reformfuror an den Universitäten nimmt Hartmut die Lust an der Arbeit.

Als ihm überraschend das Angebot zu einem Berufswechsel gemacht wird, will er endlich Klarheit: über das Verhältnis zu seiner Tochter, über seine Ehe, über ein Leben, von dem er dachte, dass die wichtigen Entscheidungen längst getroffen sind.

Drei Jahre nach seinem gefeierten Debüt „Grenzgang“ gerät in Stephan Thomes neuem Roman „Fliehkräfte“ wieder einer ins Straucheln. Und mit atemberaubendem Gespür für die Niederlage, für das, was wirklich schmerzt, schickt Thome seinen Helden auf eine alles entscheidende Reise. Über Frankreich und Spanien führt sie ihn bis nach Lissabon und zugleich in die Vergangenheit, ganz nah heran an die Verwerfungen und Abgründe des gelebten Lebens.

Der Autor:
Stephan Thome wurde 1972 in Biedenkopf/Hessen geboren. Nach dem Zivildienst in einer sozialpsychiatrischen Einrichtung in Marburg studierte er Philosophie, Religionswissenschaft und Sinologie in Berlin, Nanking, Taipeh und Tokio. Von 2005 bis 2011 arbeitete er in Taipeh als wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Forschungseinrichtungen und veröffentlichte zahlreiche Aufsätze zur modernen Philosophie Chinas. Sein Roman „Grenzgang“ stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2009 und gewann den aspekte Literaturpreis für das beste Debüt des Jahres. Seit 2011 arbeitet Thome als freier Schriftsteller.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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