Auch neu im September #3
die Zeit reicht einfach nicht für alle vielversprechenden Neuerscheinungen.
Im September hätten wir gerne gelesen:
Oswald Wiener:
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Inhalt:
Kaum ein zweites Buch der österreichischen Literatur war derart folgenreich für die nachfolgende Autorenschaft wie dieses.Ein großes Buch kehrt zurück. Oswald Wieners “die verbesserung von mitteleuropa, roman” ist ein Monument der österreichischen Avantgarde, um das sich Mythen ebenso ranken, wie ihm anhaltender Nachruhm sicher ist. Der luzide Ideenreichtum und die anarchische Kraft beeindrucken bis heute. Zuerst in der Literaturzeitschrift “manuskripte” erschienen und 1969 dann in Buchform, bricht dieser “roman” mit allen literarischen Konventionen. Es ist ein monomanes, witziges und vor allem prophetisches Buch, das lange vor allen weiteren technischen Entwicklungen ein Bild des Cyberspace und der Virtualität entwirft. Die Zurichtung des Individuums erfolgt in der kritischen Anwendung der Kybernetik durch Wiener nicht nur durch die Sprache, sondern zunehmend auch durch technische Systeme. Im Konzept des “bio-adapters” entfaltet Wiener das Glücksversprechen eines Glücksanzugs in der Fusion von Mensch und Maschine, das er aber zugleich unterläuft; es geht vor allem um die Abkehr von der Auffassung, die Sprache sei die größte und wichtigste menschliche Erfindung überhaupt, die Grundlage menschlicher Kreativität. Oder anders formuliert: “aus vielen sätzen folgt erst recht ein schmarrn.”
Der Autor:
Oswald Wiener, geboren 1935 in Wien, lebt in der Steiermark. Der Schriftsteller und Sprachtheoretiker war Mitglied der »Wiener Gruppe«. 1989 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur.
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Anton Kuh:
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Inhalt:
Für Leser, die Anton Kuh und die Welt der Wiener Literatencafés kennen lernen wollen, ist dieses Buch ein Muss!”Was ist Geist? Die Luftlinie vom Gehirn zur Sache.” Genialer Schnorrer, Bohemien, literarischer Gelegenheitsarbeiter, empfindsamer Dichter: Das war Anton Kuh, ein Autor, dessen Bonmots und Wortspiele jeder kannte! Er lebte vom Tagesjournalismus und war Literat. Wie Altenberg und Schnitzler zeichnete er das Bild seiner Zeit, wie Tucholsky und Alfred Polgar war er ihr mahnendes Gewissen. In drei Jahrzehnten hat Anton Kuh eine Fülle von Feuilletons, Glossen und Essays in heute nur mehr schwer zugänglichen Zeitungen, Zeitschriften und Büchern veröffentlicht, von denen viele über ihre Funktion als “Bilderbuch einer Zeit” hinaus literarische Zeitlosigkeit gewonnen haben. Von Psychoanalyse und Pazifismus geprägt, durchschaute und kommentierte er mit oft nur wenigen Sätzen das Geschehen und die Menschen seiner Zeit. Er war ein erbitterter Gegner von Gewalt und Tyrannei, sprach und schrieb unermüdlich gegen den Zerfall der Demokratie, gegen Kriegsgefahr und den wachsenden Faschismus.
Der Autor:
Anton Kuh, 1890-1941; Mitte der Zwanzigerjahre ging er nach der berühmten Fehde mit Karl Kraus (“Der Affe Zarathustras”) nach Berlin, wo er bei Max Reinhardt das Publikum begeisterte. Seine Beiträge erschienen in wichtigen Zeitschriften, wie der “Weltbühne” oder im “Querschnitt”. 1938 gelang ihm die Emigration in die USA, wo er weiterhin die Geschehnisse in Europa kommentierte. Er starb 1941 in New York.
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Abbé Prévost:
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Inhalt:
Die verführerische Manon Lescaut soll von ihren Eltern ins Kloster geschickt werden, da kreuzt der junge Chevalier des Grieux ihren Weg. Er verfällt ihr sofort und lässt alle Pläne fahren. Mit seiner blinden Leidenschaft für die abgöttisch Geliebte brüskiert er Kirche und Konventionen. Die wilde Ehe gewinnt eine flirrende Dynamik, aufmerksam beäugt von der geschmähten Gesellschaft. Denn die beiden – privilegiert, aber geächtet – kennen nur Freund oder Feind. Und diejenigen, die sich kaufen lassen von ihrem ergaunerten Geld. Doch beim dramatischen Finale in der Neuen Welt können auch das Gold, Manons Liebreiz und des Grieux‘ blaues Blut die Heldin nicht retten.
Der Autor:
Abbé Prévost (1697– 1763) floh als Benediktiner-Novize vor einem Haftbefehl nach England und Holland. In Utrecht lernte er die Kurtisane Lenki Eckhardt kennen – ihre gemeinsame Zeit weist viele Parallelen zu «Manon Lescaut» auf. 1735 kehrte Prévost heimlich nach Frankreich zurück, später wurde er Hauspfarrer des Fürsten von Conti und dessen Protégé.
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- von: red
- was: Neuerscheinungen (ungelesen)
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