Sie sind hier: Home » » Archive von Dachs
Kinsella, Sophie: Das Hochzeitsversprechen
Für Heike gehört „Das Hochzeitsversprechen“ zu lockerer, leichter und temporeicher Frauenliteratur à la Sophie Kinsella, die mancher Leserin vielleicht schon zu übertrieben oder zu unrealistisch erscheint. Heike hingegen hat der Roman wieder super unterhalten und bringt Schwung und Stoff zum Träumen in den Alltag. Dass viele Episoden fernab jeder Logik, Machbarkeit und Realität spielen, gehört für sie zu dieser Art von Literatur fast schon dazu und hat ihr unterhaltsame und vergnügliche Lesestunden beschert.
Andersch, Alfred: Der Vater eines Mörders
Ohne den Hintergrund zu kennen, könnte man “Der Vater eines Mörders” auch als Erzählung über Mobbing lesen. Konkret wird hier ein Schüler im Jahre 1928 vom Direktor eines Gymnasiums vor versammelter Klasse eine Stunde lang fertiggemacht.
Grän, Christine: Heldensterben
Dieser Vergleich hinkt natürlich wie die meisten anderen, aber Christine Gräns “Heldensterben” hat mich ein wenig an Updikes Rabbit-Romane erinnert: Diese fixierten Charaktere, deren Wandlungen eigentlich nur an der Oberfläche passieren, diese undramatischen Zustandsbeschreibungen, bei denen das Forttreiben der Handlung relativ unwesentlich wird …
Fischer, Elis: Die Tarotmeisterin
Wer die Hauptfigur und ihre Freunde im ersten Roman schon so sympathisch fand wie Heike, wird im zweiten sicher auch nicht enttäuscht. Mit „Die Tarotmeisterin“ hat man einen sehr unterhaltsamen österreichischen Krimi in Händen, der für vergnügliche und spannende Lesestunden sorgt, und das Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen.
Nadel, Barbara: Anatolischer Totentanz
Ich hätte ja stutzig werden können, weil „Die Welt“ Barbara Nadel als „die Donna Leon von Istanbul und die Martha Grimes vom Bosporus“ bezeichnet und weil ich diese handwerklich geschickten Autorinnen nicht unbedingt haben muss, aber über einen mir völlig unbekannten Teil der Türkei zu lesen, war denn doch zu verlockend.
Slupetzky, Stefan: Lemmings Himmelfahrt
Nicht unbedingt wienerisch (oder österreichisch) an “Lemmings Himmelfahrt” ist, dass Slupetzky einen formal gediegenen Krimi abliefern will (und das auch kann) und dass er einfach gut schreibt, ohne sich selbstverliebt in seine Sprache zu verlieren.
Emmott, Stephen: Zehn Milliarden
„Zehn Milliarden“ ist ein unangenehmes Buch, weil es eigentlich nichts viel Fantasie braucht, um aus unserem gegenwärtigen Verhalten ein ähnliches Zukunftsszenario wie Emmott zu entwickeln. Man kann nur hoffen, dass es nicht ganz so schlimm wird und dass Emmotts Warnung ein Umdenken bewirkt wie der Bericht des Club of Rome 1972.
Holl, Adolf: Wie gründe ich eine Religion
Am Schluss schreibt der bald 80-jährige: „Wir haben Fragen gestellt, die ohne Antwort geblieben sind (– das ist ein bisschen untertrieben; Anm.). Wir fragen weiter.“
Ford, Michael Thomas: Z – Das Spiel der Zombies
Gefestigte Persönlichkeiten werden die Entscheidungen der Protagonisten nur selten nachvollziehen können. Dennoch ist gut beschrieben, wie ein (für Erwachsene) harmloses Problem durch Gruppendruck, Tabletten, Angst vor Eltern und Geheimnistuerei zur Katastrophe heranwächst.
Visser, Derk: Der schönste Ort der Welt
Dass das eigene Kind nicht anders drauf ist als man selbst in der Pubertät, will man nicht wirklich wahrhaben. Vissers Roman kann dem abhelfen.
Zappa, Ahmet: Die fabelhaften Monsterakten …
Dieses Buch macht einfach Spaß – den Kindern und auch den eventuell vorlesenden Erwachsenen. Gleich zu Beginn sind die 11-jährige Minerva und ihr jüngerer Bruder Max in höchster Gefahr, denn beim Versuch, ihren von der „abscheulichsten und grausamsten Gruselbestie“ namens Zarmaglorg entführten Vater zu befreien, sind sie von dieser selbst gefangen genommen worden und schweben in Käfigen über einem Abgrund, in dem Lava brodelt.
Enzensberger, Hans Magnus: Meine Lieblings-Flops
Wenigen Erfahrungen verdankt Enzensberger so viel; er behauptet sogar, dass ihm seine Flops im Lauf der Zeit geradezu ans Herz gewachsen sind.
Hackl, Erich: Dieses Buch gehört meiner Mutter
Hackls Romane sind wohlklingende Prosa über entsetzliche Begebenheiten. Sein Märchen für Erwachsene, „König Wamba“, ist auch ein sprachliches Vergnügen. Im Gedichtband „Dieses Buch gehört meiner Mutter“ aber bedient er sich einer gewöhnlichen Sprache in oft abgehacktem Rhythmus. Und die gefällt mir nicht.
© 2022 Literaturmagazin Eselsohren – . WordPress-Thema von Solostream.