20/02/2013von 254 Views – 0 Kommentare

Kinderbuchautor Otfried Preußler verstorben

hotzenplotz

Der deutsche Kinderbuchautor Otfried Preußler ist tot. Er starb am Montag in Prien am Chiemsee im Alter von 89 Jahren. Das teilte der Stuttgarter Thienemann Verlag heute mit. Preußler schrieb Kinderbuchklassiker wie „Der Räuber Hotzenplotz“ und „Die Kleine Hexe“.


Thienemann/APA. – Geboren wurde Preußler am 20. Oktober 1923 im sudetendeutschen Reichenberg. Schon mit zwölf Jahren schrieb er seine ersten Geschichten und wollte später als Schriftsteller in Prag leben. Doch nach der Matura 1942 wurde Preußler zur Wehrmacht einberufen und kam nach fünf Jahren russischer Gefangenschaft 1949 ins oberbayrische Rosenheim.

Um sich eine Existenz aufzubauen, fing er noch während des Lehrerstudiums mit dem Schreiben an – zunächst als radelnder Lokalreporter, dann als Autor für den Kinderfunk. Sein erster großer Erfolg gelang Preußler 1956 mit dem „Kleinen Wassermann“. 1962 rief Preußler den Räuber Hotzenplotz ins Leben.

„Den Lesern Spaß machen“

Preußler sprach sich immer dafür aus, Kindern ihre Kindheit zu lassen und sie nicht mit Problemen der Erwachsenen zu belasten. So verfolgte er nach eigener Aussage mit seinen Geschichten kein „politisch gemeintes Konzept. Ich versuche damit nichts weiter, als den Lesern Spaß zu machen, sie in der Kunst des Lachens zu üben, ihrer Phantasie Nahrung zu geben, sie in ihrem natürlichen Lebensmut zu bestärken.”

Neben seiner literarischen Beschäftigung mit und für Kinder und Jugendliche zeigte Preußler auch soziales Engagement und unterstützte er u.a. seit den 1970er-Jahren die Orthopädische Kinderklinik Aschau. Seit Anfang der 1990er war er zudem Erster Vorsitzender der von ihm mitbegründeten gemeinnützigen Vereinigung Hilfswerk für die Kinderklinik. Zuletzt lebte der Autor zurückgezogen am Chiemsee, erst Anfang Februar veröffentlichte er gemeinsam mit seiner Tochter Susanne Preußler-Bitsch „Der kleine Wassermann – Sommerfest im Mühlenweiher“.

Modernisierung

Viel diskutiert wurde vor Kurzem die Entscheidung des Thienemann-Verlags, „Die kleine Hexe“ künftig ohne diskriminierende Begriffe wie Negerlein und Neger herauszugeben. Preußler hatte sich einverstanden erklärt, diese in Neuauflagen von seinem Verlag streichen zu lassen.

Mehr über Otfried Preußler bei Wikipedia.

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