27/01/2013von 810 Views – 0 Kommentare

„Fool for love“ von Theodora Bauer

Liebe LeserInnen,

erstmals Gedichte bei „Eselsohren exklusiv“ – und zwar von Theodora Bauer.


Fool for love

I love my love
a fool for love
I love my love,
you know.

A fool for love
you know my love!
I love the love
I know.

Fool, you know
my love, I love
my love, you know
my love!

The love you know
I love the fool
I love my love,
you know?

My love, I fool
the love I love
You know my love,
the fool.

I fool my love
you know my love
I fool the love
you know.

You know a fool
for love, I love
my love
you love
the fool you know.

© Theodora Bauer
 
 

Höhere Mathematik

ein + für den Geschlechtsverkehr
für die warmen Zehen
und frischen Hände
ein + für das Getöse am morgen, wenn
die Liebe aufwacht
ein + für den gedeckten Tisch, für die
entkalkten Gläser und geschälten Orangen.

ein – für die schönen Worte
ein – für das Drücken, in der Nacht, in den
Bauch, in den Rücken
ein – für das Seufzen
ein – für den Streit, den es nie
gegeben hat
ein – für die Stille, die nicht
zwischen die Silben passt.

ein + für das Dasein
ein + für die eingewickelten Witze, für die
Mundwinkel und das Zucken um die Augen
ein + für die freien Worte, die gut liegen
im Mund,
ein + für die Blicke, die niemand sieht
und die endlich die eigenen sind.

ein – für das Alleinsein daneben, für das
immer wieder
ein – für die stillen Momente, die viel zu leise
sind
ein – für das Allerbeste, das sich aufgelöst hat
unter den Tagen
ein – für die Tätigkeit, die
jäh ins Leben schießt und unausrottbar
in den Ecken klebt
ein – für die Zeit, für die lange Zeit, und für das
endlich.

ein + für mich, ein + für ihn
ein – für die Leute, die nichts angeht und alles interessiert
ein + für die Zufriedenen
ein + für das Lachen, das niemand sieht
ein – für geteilte Stunden, die im Nachhinein zerfallen,
und die nie da gewesen sind
ein – für mich, die sich geduldet
ein – für ihn, der sich nicht traut
ein + für seine Mutter
ein + für mich, die ich nicht Mutter bin.

ein + für alle, die mitrechnen
eine Waghalsigkeit und einen Taschenrechner für die anderen
ein Überschlagen
ein Wald aus dünnen Zeichen
der unter den Blicken schwankt
und den es selbst
mit hackedichten Strichen
zu lichten gilt.

© Theodora Bauer


Über die Autorin

Theodora BauerTheodora Bauer, geboren im Juli 1990 in Wien, seit dem Wintersemester 2008 Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und der Philosophie an der Universität Wien.

Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. der Robert-Heger-Sonderpreis beim BEWAG-Literaturpreis 2010. Lesungen bei „rund um die burg“, in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, bei Poetry Slams und Lesebühnen im Raum Wien. Präsentation eines Kurztheaterstückes im Rahmen der „Schreibklasse“ im Nov. 2011 am Schauspielhaus Wien, im Mai 2013 Premiere eines Dramoletts am Theaterzentrum Deutschlandsberg. Jänner – April 2013 Betreuung eines vom bm:ukk geförderten Theaterworkshops am Offenen Haus Oberwart.

Bibliographie (Ausschnitt):
  • Blauschimmel. Gelesen von: Barbara Horvath. Radio Ö1. In der Reihe: Texte – Neue Literatur aus Österreich. Sendetermin: 12.7.2010.
  • „Brauhaus Zwettl, August, 2009“ In: DUM. Das Ultimative Magazin. Jahrgang 14. Nr. 60/2011 – Stoff. Von Mode bis Mafia.
  • „Blumen“, „Schatz I/II/III“. Thema: „wort_schatz“. In: wortwerk. zeitschrift für lyrik. Nr. 9 – 1/12.
  • „Ich schließe auf Sonne.“ Thema: „Brandreden“. In: podium. Doppelheft 165/166. Herbst/Winter 2012.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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