18/05/2009von 627 Views – 1 Kommentar

Marohn, Kirsten: Lappalie #2

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Buchcover Lappalie von Marohn
Roman
Hardcover: BoD, 2008
Inhalt:

Jasmin ist zu beneiden. Sie liebt ihren Halbtagsjob als Regalauffüllerin im Superbiomarkt, ihre Chefin ist ihre beste Freundin, und privat ist sie mit Henrik, einem erfolgreichen Schriftsteller, verheiratet. Doch der schöne Schein trügt.
Seit jener Silvesternacht, als Jasmin einen Moment nicht aufpasste und ihr Schwiegervater die Situation ausnutzte, ist ihr Liebesleben ein Spießrutenlauf. (Pressetext)

Kurzkritik:

Die Geschichte ist elegant und schwungvoll geschrieben, die Story halbwegs nachvollziehbar, und es gibt einige zart und einfühlsam, beinahe poetisch beschriebene Momentaufnahmen, die mich berührt haben. Wären da nicht die Dialoge! Manchmal hatte ich das Gefühl, diese ständen für sich selbst, weil das Dialog-Schreiben in flapsigem Stil so viel Spaß macht. Darum vielleicht ihre Länge, ja Langatmigkeit? Doch auch so manche Szene wirkt unendlich breit und episch, bis ich mich fragte, wird das heute noch was?

Eva gibt  ★★½☆☆  (2,5 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

I kenn mi ned aus …

Eine Frauengeschichte: Es geht um Männer, Ehe, Sexualität und um ein zwölf Jahre zurückliegendes Trauma, das – unbewältigt und unkommuniziert – seitdem massiv auf Jasmin Bolgers Leben einwirkt. Jasmins Ehe ist im Begriff zu scheitern, ihr Ehemann, ein Schriftsteller, scheint nur mehr für seine Bücher zu leben, und ihr Schwager, offenbar ihr engster Freund, widmet ihr mehr Aufmerksamkeit, als diesem Verwandtschaftsverhältnis normalerweise gut täte. Als der Verdacht sich einschleicht, dass Jasmins Mann ihr untreu sein könnte, eskaliert die Geschichte – und am Ende wird alles …

So weit, so gut. Die Geschichte ist elegant und schwungvoll geschrieben, die Story halbwegs nachvollziehbar, und es gibt einige zart und einfühlsam, beinahe poetisch beschriebene Momentaufnahmen, die mich berührt haben. Wären da nicht die Dialoge! Manchmal hatte ich das Gefühl, diese ständen für sich selbst, weil das Dialog-Schreiben in flapsigem Stil so viel Spaß macht. Darum vielleicht ihre Länge, ja Langatmigkeit? Doch auch so manche Szene wirkt unendlich breit und episch, bis ich mich fragte, wird das heute noch was?

Offene Fragen

Wie viele Seiten sind angebracht, um zu beschreiben, wie eine Frau nach einer (hoffentlich) leichten Gehirnerschütterung mit der Ohnmacht kämpft? Und wenn es eine schwere Gehirnerschütterung ist, die dies rechtfertigen mag, warum, um Himmels Willen, bringt sie niemand in ein Krankenhaus? In diesem Buch wird vieles nur angedeutet, steht zwischen den Zeilen (oder auch nicht) und ließ mich als Leserin mit vielen offenen Fragen zurück.

Blödeln nach dem Showdown

Warum zum Beispiel kommt der Bösewicht der Geschichte, Jasmins Schwiegervater, als Auslöser von so viel Drama, einfach gar nicht mehr vor? Warum ist Jasmin in der Lage, nach einem Showdown mit dem Ehemann, der sich gewaschen hat, sehr lapidar mit ihrem Schwager auf der Straße zu blödeln? Und bei der Familienfeier, wo sich dann alle Beteiligten wiedersehen werden, herrscht dann Eitel Wonne? Oder bringt doch mal jemand zur rechten Zeit den Mund auf? Das alles erfuhr ich nicht, und das ist die andere Seite von „halbwegs glaubwürdig“.

Weniger Andeutungen, weniger abrupt endende Handlungsstränge, mehr Klarheit und Zusammenhang, und das Buch hätte mir besser gefallen. Doch warum, in aller Welt, benimmt sich dieser Schwager so komisch???

Von Eva Schuster

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Infos:

Über Kirsten Marohn auf ihrer Website,
eine weitere Besprechung siehe hier.

1 Kommentar zu "Marohn, Kirsten: Lappalie #2"

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  1. Kirsten Marohn: Lappalie « LeseLustFrust | 02/01/2010

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