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Wäre das nicht eine gute Idee, habe ich mich manchmal gefragt, die Hauptfigur eines Buches zufällig und unerwartet ums Leben kommen zu lassen? – Jetzt, nach der Lektüre von Nizons “Stolz”, weiß ich, dass das nicht wirklich funktioniert. Und hier stirbt die Titelfigur nicht einmal völlig überraschend.
Nadolny, Sten: Weitlings Sommerfrische
Der Roman regt dazu an, nachzudenken, wie man über sich selbst denkt und wie man frühere Handlungen beurteilen würde. Lesenswert macht ihn die Tatsache, dass Weitlings Aufenthalt in der Vergangenheit so ausführlich geschildert wird – mit jedem Detail und jeder neuen Veränderung fragt sich der Leser ebenso wie Weitling, was sich wohl noch verändern wird und welche Auswirkungen das hat.
Brautigan, Richard: Von Babylon träumen
Absurder Krimi, Detektiv ist Tagträumer, Leichendiebstahl, Kinderaugen, Erwachsenenmund, raffinierter Aufbau, lyrisch. Geht das? Das geht! Und sieht auf den ersten Blick wie naive Kunst aus, ist aber eher psychedelische und somit bewusstseinserweiternd. Anders gesagt: Brautigan hat mehr mit uns und der Wirklichkeit zu tun als so manche realistische Prosa.
Goldmann, Anne: Das Leben ist schmutzig
Hier ist es nicht so wichtig, wer den Mord begangen hat, weil der Rest der Geschichte fesselt.
Cristoff, Maria Sonia: Patagonische Gespenster
„Patagonische Gespenster“ geht über gewöhnliche Reportagen durch die literarischen, historischen und persönlichen Bezüge weit hinaus.
Woolf, Virginia: Ein eigenes Zimmer
Wirklich herausragende Literatur muss frei von Parteilichkeit sein, um zur poetischen „Weißglut” des schöpferischen Geistes zu gelangen. Das gilt auch heute noch – und ebenso für Männer.
Exquemelin, Alexander: Das Piraten-Tagebuch
Keine leichte Lektüre, aber ein wichtiger Beitrag zum Verständnis des Freibeuterlebens.
Visser, Derk: Der schönste Ort der Welt
Dass das eigene Kind nicht anders drauf ist als man selbst in der Pubertät, will man nicht wirklich wahrhaben. Vissers Roman kann dem abhelfen.
Funke, Cornelia: Der Herr der Diebe
Auch Kinder haben ihr Anrecht auf Venedig-Krimis, mag sich Cornelia Funke angesichts der Da-weiß-man-was-man-kriegt-Donna-Leons gedacht haben und erzählt ihrem Publikum in “Der Herr der Diebe” eine anspruchsvolle Geschichte mit vielen überraschenden Drehungen und Wendungen.
Brautigans „Babylon“ als Hörbuch
Der Sänger Sascha Gutzeit hat Richard Brautigans „Von Babylon träumen –“ als Hörbuch aufgenommen.
Böll, Heinrich: Irisches Tagebuch
Es lohnt sich herauszufinden, welche die persönlichen Lieblingskapitel im „Irischen Tagebuch“ sind. 2007 ist zum 50. Jahrestags des Erscheinens beim Verlag Kiepenheuer & Witsch eine Sonderausgabe mit zahlreichen Fotos erschienen. Aber auch die normale Ausgabe ist reizvoll: Sie hat die dtv-Nummer 1.
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