Doyle, Roddy: Wildnis
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Ab 13 Jahren
Erschienen 2010 bei cbj (Hardcover) und bei Jumbo (Hörbuch)
Aus dem Englischen von Andreas Steinhöfel
Originalausgabe: „Wilderness“, 2007
Inhalt:
Ein großes Abenteuer – das bedeutet für die Brüder Tom und Johnny die Reise nach Finnland, die sie mitten im Winter mit ihrer Mutter unternehmen. Um dem häuslichen Ärger mit der älteren Stieftochter zu entgehen, hat diese für sich und ihre Söhne eine Husky-Tour durch die finnische Wildnis gebucht. Und tatsächlich haben die Jungen in der weißen Weite und mit den Schlittenhunden einen enormen Spaß. Da passiert das Undenkbare: Ihre Mutter geht im Schnee verloren und viel zu schnell geben die Schlittenführer die Suche auf. Nicht aber Tom und Johnny: Heimlich spannen sie die Huskys vor die Schlitten und begeben sich allein auf die Suche … (Pressetext)
Kurzkritik:
Eigentlich wollte ich vor dem Einschlafen nur mal kurz hineinschauen in dieses Buch, das sich Flora gewünscht hat. Doch dann habe ich es auf einen Sitz ausgelesen.
Werner gibt (4 von 5 Eselsohren)
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Du bist meine Mutter
Eigentlich wollte ich vor dem Einschlafen nur mal kurz hineinschauen in dieses Buch, das sich Flora gewünscht hat. Doch dann habe ich es auf einen Sitz ausgelesen.
Die Brüder Tom und Johnny reisen mit ihrer Mutter nach Finnland. Dort genießen sie die Schlittenhund-Ausflüge – bis ihre Mutter im Schnee verloren geht. Weil die Reiseleiter die Suche aufgeben, „borgen“ sie sich einen Schlitten aus und machen sich allein auf den Weg.
Das ist gewiss spannend, wenngleich man mit einem Happy End rechnet. Aber wie Roddy Doyle diese Geschichte erzählt, lässt das Buch auch Erwachsene nicht mehr aus der Hand legen.
Mitten im eiskalten Finnland
Zum einen gelingt es ihm, die LeserInnen in den tief verschneiten, eisigen Schauplatz zu versetzen. Und dann wird man quasi selbst zum jugendlichen Abenteurer und Lebensretter.
Zum anderen wechselt Doyle zwischen Irland und Finnland hin und her. Denn die Mutter benutzt den Urlaub auch, um Abstand von ihrer pubertierenden Stieftochter Gráinne zu bekommen – und um der ersten Frau ihres Mannes nicht zu begegnen, welche diesen vor Jahren in Richtung USA verlassen hat und nun auf Besuch kommt.
Wo ist sie? Wo war sie?
Und so suchen – und finden – alle Kinder und Jugendlichen in diesem Buch ihre Mütter, nur sind halt Gráinnes Probleme ganz anderer Natur als die ihrer Brüder: Sie tut sich sehr schwer zu verzeihen, dass sie als Kleinkind allein gelassen worden ist.
Schließlich geht alles ziemlich gut aus – und doch bleibt einiges offen: Wohin sich die Beziehung zwischen Gráinne und ihrer Stiefmutter entwickelt zum Beispiel.
Von Werner Schuster
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Roddy Doyle, 1958 in Dublin geboren, ist einer der bekanntesten Vertreter der neueren irischen Literatur. Für seinen Roman „Paddy Clarke Ha Ha Ha“ erhielt er den renommierten Booker Prize, sein Jugendroman „Wildnis“ wurde mit dem Luchs des Monats sowie dem Irish Book Award ausgezeichnet und stand auf der Focus-Liste der „Besten 7 Bücher für junge Leser“. Roddy Doyle lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Dublin.
Über Roddy Doyle bei Wikipedia.
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