Jänner
Im Jänner 2008 erscheinen – unter vielen, vielen anderen – folgende Bücher erstmals und/oder als Taschenbuch. Die Texte stammen wie gehabt aus den Ankündigungen der Verlage.
Über die orange gefärbten Links kann bei Amazon (vor)bestellt werden.
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HARDCOVER
- Claudel Philippe – Der Junge, der in den Büchern verschwand und andere Geschichten – Kindler
Philippe Claudel erzählt von Kindern und ihrem ganz besonderen Blick auf die Welt – und doch sind diese Geschichten für uns geschrieben. Für uns Erwachsene, die wir durch den Tag hetzen, als gäbe es immer etwas Wichtigeres zu erledigen, als einfach zu leben, einem Gedanken nachzuhängen, zu träumen … Bei Claudel sind die Kinder klüger als die Erwachsenen. Da ist Lucas, der lieber in seinen Büchern verschwindet, als sich in der Schule von seinen Klassenkameraden hänseln zu lassen, oder Zazie, die eine Medizin gegen das Unglück erfindet. - Huston Nancy – Ein winziger Makel – Rowohlt – Besprechung
Der sechsjährige Sol, die sechsjährige Erra: In wie unterschiedlichen Lebenswelten wachsen sie auf. Sol, verwöhnt, altklug und öfter im Internet unterwegs, als seine gluckenhafte Mutter erfahren darf, lebt in jenem Land, in dem „Gott mit Bush befreundet ist“. Erra, das glückliche Mädchen mit der Wunderstimme, das in Trümmern spielt, salutiert noch vor Adolf Hitler. Erra ist Sols Urgroßmutter. Über Generationen sind die beiden verbunden, und dennoch liegt in dieser Genealogie ein unentdecktes Geheimnis vergraben. Nancy Huston führt uns über vier Generationen und durch mehrere Kontinente ins Zentrum des diesem Roman zugrunde liegenden Rätsels. - Scarlett Thomas – Troposphere – Kindler
Ariel Manto hat es nicht leicht: Sie ist pleite, ihre Wohnung ein Rattenloch – und die Quellenlage zu ihrer Dissertation über den viktorianischen Schriftsteller T. E. Lumas ist verheerend: Nicht nur heißt es, dass auf dessen Hauptwerk ein Fluch lastet, es ist auch so gut wie ausgeschlossen, dies zu verifizieren, denn alle Exemplare des Buches sind verschollen. So kann Ariel ihr Glück kaum fassen, als ihr eine Ausgabe von Lumas’ Opus magnum in die Hände fällt. Wie besessen vertieft sie sich in die aberwitzige Geschichte von Mr. Y, der durch die Einnahme eines Elixiers in eine andere Dimension, die Troposphäre, versetzt wird. Dort ist es möglich, durch die Gedanken anderer Menschen – und damit auch durch Zeit und Raum – zu reisen. Zynische Skeptikerin, die sie ist, glaubt Ariel weder an Flüche noch an Wunderdrogen, dennoch startet sie einen Selbstversuch – und landet tatsächlich in der Troposphäre.
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TASCHENBUCH
- Atwood Margaret – Lady Orakel – List
Als Kind wegen ihres unglaublichen Übergewichts gehänselt, findet Joan Foster in ihrer ebenso dicken wie skurrilen Tante Lou eine Verbündete. Als diese stirbt, hinterlässt sie Joan ein Vermögen. Doch der Anspruch auf das Erbe ist an eine Bedingung geknüpft: Joan muss vierzig Kilo abnehmen, um in den Genuss des Geldes zu kommen. - Cornwell Patricia – Body Farm – Goldmann
“Ach, bin ich glücklich”, schrieb die elfjährige Emily Steiner noch in ihr Tagebuch, bevor sie tot aufgefunden wird. Die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta steht zunächst vor einem Rätsel. Doch dann entdeckt sie Spuren an der verstümmelten Leiche, die auf einen Täter aus Emilys nächstem Umfeld hindeuten. Wurde das Mädchen Opfer einer düsteren Familientragödie? Und hat auch der mysteriöse Selbstmord eines Polizisten etwas mit dem Tod des Mädchens zu tun? - Johnson Denis – In der Hölle – Rowohlt
Drei Reportagen im Auftrag der Zeitschrift “New Yorker„: Die erschütternden Berichte aus Liberia und Somalia, Ländern, in denen nur der Tod, der Müll und das Recht des Stärkeren herrschen, sind ein Höhepunkt im Schaffen Denis Johnsons, der einen verlorenen Kontinent und die Abgründe der menschlichen Seele erkundet – auch und vor allem beim Blick auf seine eigene Rolle. - Katzenbach John – Das Rätsel – Knaur
Jeffrey Clayton, ein Psychologieprofessor, der auf das Profiling von Serienkillern spezialisiert ist, wird von der Polizei beauftragt, den grausamen Mord an einer jungen Frau aufzuklären. Dieser Mord hat sich ausgerechnet in einem von der „State Security“ streng überwachten Territorium ereignet, das seinen wohlhabenden Bewohnern absolute Sicherheit verspricht. Das Verbrechen, das es eigentlich nicht geben darf, führt Clayton auf verschlungenen Pfaden zurück in seine eigene, dunkle Familiengeschichte. - Maelck Stefan – Pop essen Mauer auf – Rowohlt
Mit dem Wiederauffinden der legendären Hartholz-Akte muss die Geschichte der Popmusik neu geschrieben werden: In Wahrheit ist der Pop eine perfide Ausgeburt des Kommunismus – er sollte die dekadente westliche Jugend dauerberieseln und so das kapitalistische System schwächen. Wer hätte geahnt, dass diese Waffe eines Tages wie ein Bumerang zurückkehren und die Mauer zum Einsturz bringen würde? - Müller-Michaelis Matthias – Generation Pleite – Knaur – Besprechung
Wie ist es zu erklären, dass Millionen Normalverdiener oft mehr schlecht als recht mit ihren Einkommen auskommen? Auf diese Frage gibt der Wirtschaftsexperte Matthias Müller-Michaelis verblüffend einfache Antworten und Ratschläge. Dabei wird deutlich, dass Finanzprobleme keine Frage der Gehaltsklasse sind – die Löhne werden durch ständig steigende Steuern, Energiekosten, Versicherungsbeiträge und Sozialabgaben aufgefressen. Zusätzliche Lebenshaltungskosten wie Gebühren für Handy, Internet und Pay-TV belasten das Budget. Außerdem haben viele nie gelernt, wie man mit Geld richtig haushaltet. - O’Callaghan Thomas – Der Knochendieb – Goldmann – Besprechung
Lieutenant John Driscoll und Sergeant Margaret Aligante sind erfahrene Polizisten, aber so etwas haben sie noch nicht gesehen. Der Körper von Deirdre McCabe wurde komplett entbeint, nur eine schlaffe Hülle hat der Mörder zurückgelassen. Als die ebenfalls knochenlosen Leichen von Monique Beauford und Amelia Stockard gefunden werden, ist klar, dass Driscoll und Margaret es mit einem perversen Serienmörder zu tun haben. Mit einem Killer, der mit kühler Präzision vorgeht und nicht nur über chirurgische Fähigkeiten, sondern eine messerscharfe Intelligenz verfügt. - Oggero Margheritta – Espresso mit Todesfolge – Piper – Besprechung
„Der italienische Kriminalroman hat seine Meisterin gefunden“, befand RAI über Margherita Oggero, die Grande Dame unter den italienischen Krimiautoren. Mit charmanter Raffinesse, ironischem Humor und jeder Menge Lebenserfahrung lässt sie ihre Ermittlerin Camilla Baudino in den Kreisen des Turiner Verbrechens für Wirbel sorgen. Denn die weibliche Seele ist unergründlich, auch wenn es die der besten Freundin ist. So wird Camillas samstägliches Shoppingvergnügen mit der ihr so vertrauten Dora zum tödlichen Abenteuer. Und sie beginnt zu ahnen, dass die Gute neben all ihren Vorzügen ein dunkles Geheimnis und ein mörderisches Schicksal zu bieten hat. - Patterson James – Im Affekt – Goldmann
Als Lauren Stillwell, Detective bei der New Yorker Polizei, durch Zufall erfährt, dass ihr Mann sie betrügt, will sie Gleiches mit Gleichem vergelten. Aber ihr Rendezvous mit ihrem Kollegen Scott Thayer endet auf brutale Weise: Lauren wird am Fenster Zeuge, wie Scott auf der Straße zusammengeschlagen und entführt wird. Der Täter ist niemand anderes als ihr Mann Paul. Voller Panik beseitigt Lauren alle Spuren. Kurz darauf wird sie zu einem Tatort gerufen; das Mordopfer ist wie befürchtet Scott – und Lauren wird mit den Ermittlungen betraut … - Rendell Ruth – Der Duft des Bösen – Goldmann
Von seinen weiblichen Opfern nimmt der unheimliche Mörder, der durch Londons Stadtviertel streift, einen besonderen Gegenstand als Souvenir. Weil bei einer Frau eine Bisswunde im Nackenbereich gefunden wird, nennt die Sensationspresse den geheimnisvollen Täter nur „den Rottweiler“ – und legt damit eine Spur, die in die falsche Richtung weist. Das muss auch Inez erfahren, deren Metier ebenfalls besondere Gegenstände sind: In ihrem Antiquitätenladen stehen ein ausgestopfter Jaguar ebenso wie eine griechische Götterstudie oder ein raffinierter Blumenständer. Und dann berührt sich Inez‘ Leben mit dem Treiben des Mörders auf eine Art und Weise, die ihr nicht geheuer sein kann. - Robinson Peter – Kein Rauch ohne Feuer – Ullstein
Die Nacht ist hell erleuchtet, als auf dem abgelegenen Seitenarm eines Kanals in Yorkshire zwei Hausboote lichterloh brennen. In den Flammen kommen ein exzentrischer Künstler und eine junge drogenabhängige Frau ums Leben. Für den erfahrenen Inspector Alan Banks gibt es keinen Zweifel, dass es sich um Brandstiftung handelt – doch für wen war das Inferno bestimmt? - Savage Angela – Nachtmarkt – Blanvalet – Besprechung
Wenn sie genug hat von ihrem hektischen Job in Bangkok, besucht die australische Privatdetektivin Jayne Keeney ihren Freund Didier in Chiang Mai, im Norden des Landes. Doch diesmal findet sie dort keinen Frieden: Ihr Freund wird des Mordes angeklagt. Die Spur führt zum berühmten Nachtmarkt, in jene dubiosen Ecken der Stadt, wo niemand der ist, der zu sein er vorgibt und alles für eine Handvoll Dollar zu haben ist. Unablässig auf der Suche nach der Wahrheit, greift bald auch Jayne zu schmutzigen Tricks. Jetzt muss sie sehr auf der Hut sein, denn wer die Mächtigen in Thailand bedroht, kann im Dschungel der nächtlichen Stadt schnell auf immer spurlos verschwinden … - Schönburg Alexander von – Lexikon der überflüssigen Dinge – Rowohlt
Der größte Witz bei Alexander von Schönburgs Bestseller „Die Kunst des stilvollen Verarmens“ war, dass hier ein Adliger über sozialen Abstieg schrieb, dessen Schwestern Gloria in eine der reichsten Familien Deutschlands eingeheiratet hatte und dann mit schrillen Frisuren zum Medienereignis wurde. Die Kunst der Selbstdarstellung beherrscht auch ihr Bruder, benutzt dafür aber bevorzugt seine äußerst spitze Feder. In seinem neuesten Buch spießt er damit Dinge, Angewohnheiten und Geisteshaltungen auf, die ihm überflüssig und damit in ihrer Existenz ärgerlich bis lächerlich erscheinen. - Tisma Aleksandar – Reise in mein vergessenes Ich. Tagebuch 1942 – 1951 Meridiane Mitteleuropas – dtv
Noch auf seinen eigenen Wunsch hin erschien Tismas Tagebuch zusammen mit dem Bericht einer Reise, die ihn Anfang der sechziger Jahre nach Warschau, Wien und Budapest, die Stadt seiner Jugend, führte. Analytisch klar wie in seinen späteren Romanen zeichnet er seinen inneren Werdegang auf: die Unbehaustheit bei den zerstrittenen Eltern, die Scham wegen seiner halbjüdischen Herkunft, die Suche nach dem wahren Leben im Bereich der Sexualität und die heimliche Sehnsucht nach Ruhm und Unsterblichkeit. - Updike John – Terrorist – Rowohlt – Besprechung
Ahmed ist nicht von dieser Welt — und will so schnell wie möglich ins Paradies. Der 18-jährige Junge, der mit seiner irischen Mutter in New Prospect im US-Bundesstaat New Jersey aufwächst, will sich trotz seiner Schwäche für ein Mädchen aus dem christlichen Kirchenchor ganz und gar Allah verschreiben. Sein arabischer Vater hat die Familie in jenem Moment verlassen, als die Erinnerung an ihn hätte einsetzen können: Jetzt füllt der Koranlehrer Imam Scheich Rashid die Lücke aus. Er pflanzt in dem hoch intelligenten Jungen den Wunsch, statt eines Studiums lieber den Lkw-Führerschein zu machen, und vermittelt ihm eine Anstellung in einem zwielichtigen Möbelhaus, in dem die Sitzgarnituren manchmal Unmengen an Dollarscheinen enthalten, sofern die Adressaten „echte Gläubige Allahs“ sind.