Jänner

Liebe LeserInnen,

im Jänner 2009 erscheinen – unter vielen, vielen anderen – folgende Bücher erstmals und/oder als Taschenbuch. Die Texte stammen aus den Ankündigungen der Verlage.

  • HARDCOVER

  • Aleksandar Hemon: Lazarus (Knaus)
    In seinem neuen Roman folgt Aleksandar Hemon den Spuren eines ungelösten historischen Mordfalls. Dabei entdeckt sein Held Parallelen zwischen gestern und heute, begegnet einem verschollenen Freund und macht sich auf die Suche nach den eigenen Wurzeln in einem fernen Land. Eine lakonische, höchst unterhaltsame und rasant erzählte Geschichte über politische Hysterie, Heimatlosigkeit und geplatzte Träume. Und die Geschichte einer Männerfreundschaft, die ihresgleichen sucht.
  • Susanne Röckel: Vergessene Museen (Eichborn)
    In den “Vergessenen Museen“ tauchen wir in irreale Welten ein, die in vieler Hinsicht wirklicher sind als die Tagwirklichkeiten in ihren anderen Geschichten, offener, freier, luftiger, von sanften, manchmal von harten Winden durchweht ‚Äî wie in der ersten Geschichte von einer hypnotisierend leeren und dennoch heimlich belebten Arktis ‚Äî und genießen die Freiheit der Traumwirklichkeit, in der sich die kunstvollen Klaustrophobien aufheben, mit denen sie die Leser behexen kann, wie es wenige seit Kafkas epischen Fieberschüben vermochten. Die Vir-tuosität ihrer Sprache hat sich in diesen Geschichten in eine Musikalität übersetzt, von der wir manchmal fürchteten, sie könne aus dem Deutschen geflohen sein. In Susanne Röckels Prosa ist sie präsent.
  • Herbjörg Wassmo: Zwischen zwei Atemzügen (Knaur)
    Wie viel ist ein Menschenleben wert? Die fünfzehnjährige Dorte schwärmt nicht von Pop-Idolen oder Traumprinzen. Sie träumt davon, nach Stockholm zu gehen. Dort will sie als Kellnerin Geld verdienen, um ihre Mutter und Schwester finanziell zu unterstützen. Doch noch bevor sie Litauen verlässt, wird sie zum Opfer skrupelloser Mädchenhändler …
  • BROSCHIERT

  • Markus Heitz: Blutportale (Knaur)
    Saskia arbeitet als Köchin, ist eine leidenschaftliche Fechterin und führt ein ganz normales Leben. Das ändert sich, als sie bei einem Turnier gegen den geheimnisvollen Levantin antritt. Mit seinem Degen fügt er ihr einige tiefe Schnitte zu, die sich schon nach kurzer Zeit von selbst schließen. Saskia ahnt nicht, dass ihr Gegner ein Dämon ist, der seit Jahrhunderten nach ihr sucht – denn tief in ihr schlummert eine Gabe, die nun von -Levantin geweckt wurde. Er will, dass Saskia für ihn die Blutportale öffnet, durch die er endlich in seine Heimat zurückkehren kann. Doch niemand hat Saskia auf ihr dunkles Talent vorbereitet. Und so stößt sie unbeabsichtigt Türen auf, die nie geöffnet werden sollten …
  • M. J. Hyland: Die Liste der Lügen (Piper)
    Wer das “Guinessbuch der Rekorde” zum Lieblingsbuch hat, der hat Probleme. Das gilt auch für Elfjährige, und ganz besonders für Elfjährige, die unbedingt selbst in der Kuriositätensammlung gelistet werden wollen. John Egan hätte in mehreren Kategorien gute Chancen: Er ist bereits über 1,70 Meter groß und voll im Stimmbruch. Doch John möchte lieber als wandelnder Lügendetektor Furore machen, denn er meint, jede ausgesprochene Lüge sofort zu erkennen. Und in seinen Eltern hat er ergiebige Testpersonen. Weil der arbeitslose Vater und seine depressive Mutter zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, bemerken sie nicht, dass hinter der Wahrheitsliebe ihres Sohns vor allem die Qualen der Einsamkeit stecken. Als John eine Lüge seines Vaters aufdeckt, kommt es zur Tragödie. Nach “Schlaflos” erzählt die 39-jährige Britin M. J. Hyland in “Die Liste der Lügen” mit der zärtlichen Stimme eines Sonderlings von einer irischen Familie, die unaufhaltsam auf den Abgrund zusteuert. So umschifft Hyland nicht nur die momentane Übersättigung an Familienromanen. Mit John Egan hat sie einen Helden erschaffen, der mit so unbarmherziger Leichtigkeit den Verfall beschreibt, dass er dafür Literaturgeschichte schreiben sollte.
  • TASCHENBUCH

  • Petros Markaris: Der Großaktionär (Diogenes)
    Denn der Mann am anderen Ende bittet Charitos, den Fernseher anzustellen. Dort läuft eine Sondersendung: „Terroranschlag auf die El Greco“. Die El Greco aber ist jene Fähre, auf der die frisch promovierte Tochter des Kommissars, Katarina, gemeinsam mit ihrem Freund in Urlaub fahren wollte, um den gerade erworbenen juristischen Doktortitel zu feiern. Jetzt sind beide in der Gewalt von Geiselnehmern. Sofort werden in der Presse Vergleiche mit der Achille Lauro laut, die 1985 in die Hand palästinensischer Entführer geraten war. Aber wer steckt hinter der Geiselnahme? Sind es wieder die Palästinenser? War es eine Einheit der Al-Quaida? Oder hat dieses Verbrechen gar einen ganz anderen Hintergrund? Charitos jedenfalls ist in einem großen Dilemma. Er will um jeden Preis Katarina helfen. Gleichzeitig dürfen die Entführer auf keinen Fall erfahren, dass sich die Tochter eines Kommissars an Bord befindet. Und bei den Spezialisten der Antiterrorabteilung, die mit dem Fall betraut wird, kann man ihn ohnehin nicht gebrauchen…
  • Sibylle Mulot: Die Unwiderstehlichen (Diogenes)
    Sie sind bezaubernd, faszinierend und lästig zugleich, man kann sich rasend über ihre Unverschämtheiten ärgern – oder ihnen verfallen, kurz oder lebenslang. Sie sind Genies, Exzentriker, Sonderlinge – heilige Narren -, in ihrer Anwesenheit beginnt die Welt zu funkeln, und ohne sie sähe das Leben grau und langweilig aus.
  • Sergio Pitol: Defilee der Liebe (btb)
    Wer intelligente Grotesken liebt, für den ist Sergio Pitol eine der vielleicht erfreulichsten Entdeckungen der letzten Jahre. In Lateinamerika ist der Mexikaner schon längst eine feste literarische Größe. Hier zu Lande hat man erst jüngst damit begonnen, seine Prosa zu übersetzen. Nach Eheleben liegt nun auch seine barock anmutende, ebenso intelligente wie bitterböse Gesellschaftsfarce Defilee der Liebe auf Deutsch vor. Im Mittelpunkt des Romans, der 1973 spielt, steht der 40-jährige Historiker Miguel del Solar, der versucht, einen mehr als drei Jahrzehnte zurückliegenden Mord aufzuklären, begangen an einem österreichischen Exilanten, dem Stiefsohn seines Onkels. Doch geht es in der Geschichte nicht wirklich um diesen Mord und seine Aufklärung. Sie steht vielmehr ganz im Dienst der Gestalten, die der Autor im Zuge der Ermittlungen an uns vorbeidefilieren lässt und die ein wahrhaft groteskes Bild ihrer selbst und ihrer vielfältigen privaten, gesellschaftlichen, politischen und kriminellen Verstrickungen zeichnen.

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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