04/12/2012von 309 Views – 0 Kommentare

Jetzt auch als Taschenbuch 12/12

Liebe LeserInnen,

wir sind ja nicht so. An allen drei Büchern, auf die wir hier hinweisen, haben wir etwas zu bemängeln gehabt. Aber das bedeutet ja nicht, dass sie Ihnen nicht gefallen könnten. Jetzt (oder bald) sind sie jedenfalls als Taschenbücher erhältlich.


  • Reinhold Messner:
    On Top – Frauen ganz oben
  • 352 Seiten
  • Erschienen 2012 bei NG Taschenbuch


Inhalt:

So umstritten der Wettlauf der Männer an den Bergen der Welt war – Höhenrekorde, Speedklettern, Seven Summits und 14 Achttausender –, so aufschlussreich ist die Konkurrenz der Frauen. In den Medien werden ihre Nationalität und Popularität gegeneinander ausgespielt, Motivation, Stil und Moral infrage gestellt.

Kurzkritik:

Bei Messners „On Top“ gibt’s mindestens zwei Möglichkeiten. Entweder er war mit der Abgabe des Textes so spät dran, dass ein Lektorat nicht mehr möglich war, oder „ein Messner wird nicht lektoriert“. Jedenfalls ist sein Buch ein Musterbeispiel für Redundanz, also das mehrfache Vorhandensein der gleichen Aussage.

Außerdem stimmt es für mich nicht, dass „On Top“ „das erste umfassende Werk zur Geschichte der Frauen am Berg“ ist, wie am Umschlag behauptet wird. Es ist ein Sammelsurium aus ein bisschen Geschichte, ein paar Erinnerungen an Gespräche mit Oh Eun-Sun, Gerlinde Kaltenbrunner und Edurne Pasaban – und Messners Message, zu der er ab und zu hinzufügt, dass Frauen genauso gute Bergsteiger sind wie Männer.

Wer etwas über die Geschichte der Frauen am Berg wissen will, sollte lieber Luisa Francias „Der untere Himmel“ lesen.

Zur ausführlichen Eselsohren-Besprechung
„Messners Message“

Bestellmöglichkeit:

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– bei Amazon


Buchcover Schloesser Lieber Matz

  • Sebastian Schlösser:
    Lieber Matz, Dein Papa hat ‘ne Meise
  • 240 Seiten
  • Erschienen 2012 bei Ullstein

Inhalt:

Mit der Diagnose „manisch-depressiv“ landet Sebastian Schlösser in der Psychiatrie. In seinem Buch erzählt er seinem achtjährigen Sohn, was die Krankheit mit ihm gemacht hat – mutig, anrührend und liebevoll.

Kurzkritik:

Das liest sich eher wie eine (frühe) KünstlerInnen-Biographie der Marke „wilder Hund“ denn als das, was auf dem Umschlag angekündigt wird: „was es bedeutet, psychisch krank zu sein; und wie schwierig es ist, seine Meise zu bezwingen“.

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„Bloß eine KünstlerInnen-Biographie“

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Buchcover

  • Michael Theurillat: Rütlischwur
  • Krimi
  • 384 Seiten
  • Erschienen 2012 bei List

Inhalt:

In einer renommierten Zürcher Privatbank verschwindet ein Mitarbeiter spurlos. Der Chef der Bank, Jakob Banz, bittet seinen alten Schulfreund Kommissar Eschenbach um Hilfe. Kurz darauf wird Banz ermordet.

Kurzkritik:

Eine gute Weile haben wir es mit einem gediegenen Thriller zu tun, der so gut geschrieben ist wie viele andere auch. Wer sich von „Rütlischwur“ allerdings erwartet, etwas Neues über die Welt der Banken zu erfahren, wird enttäuscht (– obwohl der Autor selbst lange Banker gewesen ist).

Denn Theurillat setzt seinen LeserInnen eine Art mächtigen Geheimbund bestehend aus Bankern und Politikern vor, an den zumindest ich nicht glauben kann, weil er mir wie aus einem B-Movie entlehnt vorkommt.

Zur ausführlichen Eselsohren-Besprechung
„Ein geheimnisvolles Mädchen wird verraten“

Bestellmöglichkeit:

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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