09/08/2011von 900 Views – 0 Kommentare

Schilddorfer/Weiss: Ewig

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Buchcover Schilddorfer Weiss Ewig

  • Taschenbuch
  • 528 Seiten
  • Erschienen 2011 bei Heyne


Inhalt:

AEIOU – diese mysteriöse Buchstabenfolge ist das Vermächtnis eines legendären Kaisers. Es ist ein uralter Code: Wer ihn entschlüsselt, hält das Schicksal der Menschheit in seinen Händen. Immer tiefer geraten zwei Forscher in einen tödlichen Wettlauf um das Geheimnis. Ohne Atempause führt die dramatische Hetzjagd durch das mystische Wien. (Pressetext)

Kurzkritik:

Heimatbewusste Krimifans, die ihrem Herz nicht zu viel Aufregung zumuten wollen, dafür aber auch gern mal schmunzeln und historisch interessiert sind, können hier gefahrlos zugreifen.

Albert gibt  ★★★½☆  (3,5 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Netter Wienkrimi mit Humor

„Ewig“ ist ein netter Wienkrimi, bei dem man aber nie Angst um die Protagonisten haben muss. Sehr positiv fällt auf, dass die Autoren auch Sinn für Humor haben, wodurch die kauzigen Figuren an Tiefe gewinnen.

In der Geschichte lüften ein Reporter, ein Wissenschafter und ein pensionierter Kommissar das Geheimnis um die Buchstabenfolge AEIOU, die sich auf diversen Kirchen, Fassaden etc. findet. Selbst als WienerIn erfährt man noch eine Menge über die Stadt und das Umland. Dazu kommen Parallelhandlungen an internationalen Schauplätzen, die aber den sehr ausgeprägten Heimatcharakter der Story nicht schmälern.

Ungereimtheiten

Eine Schwäche ist, dass die beiden Autoren offensichtlich doch nicht so perfekt harmonieren, wie Schilddorfer das im Nachwort lobt. Immer wieder stolpert man als aufmerksamer Leser über Ungereimtheiten und logische Schwächen, die vermuten lassen, dass nicht alle Kapitel abgeglichen wurden. Zum Beispiel wenn der Kommissar sich selbst verwünscht: „Niemand würde auch nur die geringste Ahnung haben, wo er die Nacht verbracht hatte und wohin er verschwunden war.“ 
Nur, dass der Kommissar im vorhergehenden Kapitel (besagte Nacht) mit Eddy, dem Tresorknacker unterwegs war, der – ebenso wie der zweite Autor – nicht an Gedächtnisschwund leidet, und sehr wohl noch weiß, dass er mit dem Kommissar unterwegs war.

Wagenschlag

An manchen Stellen kommt man wegen Satzstellung und/oder unglücklicher Wortwahl ins Straucheln. Auch hier auszugsweise jeweils ein Beispiel:
 „Im Hotel Sacher DANN legte er …“ Wieso „DANN“? – „Wagenschlag“ Warum nicht einfach Autotür? 😉

Vorsicht: belehrend

Die größte Schwäche des Buchs sind seine belehrenden Passagen. Leider wird viel Spannung an ausufernde Dialoge verschenkt, in denen die Protagonisten (gute und böse) wie wandelnde Reiseführer oder geschwätzige Historiker rüberkommen.

Fazit: Heimatbewusste Krimifans, die ihrem Herz nicht zu viel Aufregung zumuten wollen, dafür aber auch gern mal schmunzeln und historisch interessiert sind, können gefahrlos zugreifen.

© Albert Knorr – siehe auch www.albert-knorr.com

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Infos:

Gerd Schilddorfer ist in Wien geboren und aufgewachsen. Er ist Journalist und Fotograf, Reisender, Weltenbummler und begeisterter Motorradfahrer. Er lebt und arbeitet in Wien, Berlin, Niederösterreich und wo immer es ihn hinverschlägt.

David Weiss lebt in Wien und im Waldviertel in Niederösterreich. Studium der Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien, Diplomprüfung mit Auszeichnung. Wissenschaftliche Vorträge im In- und Ausland sowie unselbstständige Schriften zu diversen kulturhistorischen Themen. Seit 2006 regelmäßige Publikationen im ORF-Hörfunk. Außerdem sind ein Roman, eine Prosasammlung in Kooperation mit dem ORF und ein Theaterstück erschienen.

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