Juni
Im Juni 2008 erscheinen – unter vielen, vielen anderen – folgende Bücher erstmals und/oder als Taschenbuch. Diesmal sind wenige – mit HC gekennzeichnete – Hardcover, dafür einige Klassiker (der Moderne) dabei. Die Texte stammen wie gehabt aus den Ankündigungen der Verlage.
Auf “Eselsohren” rezensierte Bücher werden mit “Besprechung” gekennzeichnet, auf geplante Rezensionen wird mit * hingewiesen; über die orange gefärbten Links kann bei Amazon (vor)bestellt werden.
- Kuhn, Reinwarth, Fröhlich – Arschgeweih: Das wahre Lexikon der Gegenwart – Ullstein
– Eine Parade des Grauens: Darmpflegende Yoghurts und ARTE-Themenabende, Freitag-Taschen und Hybridautos, Kühlschrankmagneten und Mao-Mützen, Masai-Barfuß-Technologie-Schuhe und Senioren auf Motorrädern, Pinguine und Schwimmen mit Delphinen, Second Life und SUVs, Umgebundene Po-Verdeck-Pullover und grüßende Wanderer. - Louis Begley – Die ungeheuere Welt, die ich im Kopfe habe: Über Franz Kafka – DVA – HC
– Louis Begley widmet sich dem leben von Franz Kafka: Selbst ein jüdischer Schriftsteller mit juristischem Hintergrund, gelingt es ihm, sich intensiv, aber durchaus kritisch, in Kafkas Biographie einzudenken und dem Leser dessen oft rätselhafte Texte auf eine bisher ungekannte Weise nahezubringen. - Niels Brunse – Der Meermann – Luchterhand
– John Vivilt wollte doch nur ein wenig segeln. Doch plötzlich findet er sich in zwar angenehmer, aber seltsam anmutender Gesellschaft auf einem Fischerboot wieder. Bald bemerkt er, dass er eine unfreiwillige Zeitreise unternommen hat und im England des Jahres 1647 gelandet ist, als Cromwell gerade seine Schreckensherrschaft errichtet. - John Cheever – Die Geschichte der Wapshots – Heyne – Besprechung
– John Updike stellt ihn auf eine Stufe mit Faulkner; Jonathan Franzen und T.C. Boyle ist er Vorbild und Lehrmeister: John Cheever gehört ohne jede Frage zu den Großen der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Berühmt wurde er durch seine Stories und diesen Roman: “Die Geschichte der Wapshots”, eine Familienchronik der heiter-verzweifelten Art. - Douglas Coupland – Eleanor Rigby – Heyne
– Ob Eleanor Rigby, die Heldin aus dem gleichnamigen Beatlessong, auch stark übergewichtig war, wir wissen es nicht. Gewiss ist nur, dass sie eine verdammt einsame Person war. Couplands Eleanor Rigby, irgendwo in den Vierzigern, führt in ihrer schmucklosen Wohnung in Vancouver seit Jahren ein freund- und freudloses Leben. Just in dem Moment, als sie ihre Weisheitszähne verliert, gerät ihr eintöniger Alltag ins Taumeln. - Irene Dische – Loves / Lieben – dtv
– Mit dem für sie typischen Augenzwinkern und diesem besonderen Talent für Überraschungen erzählt Irene Dische 24 Liebesgeschichten, die Hälfte geht gut aus, die andere Hälfte nicht. - Max Frisch – Homo faber: Ein Bericht – Suhrkamp
– Der Zusatztitel “Ein Bericht” des wohl bekanntesten, 1957 erschienenen Romans von Max Frisch ist symptomatisch: Er charakterisiert den Ich-Erzähler als rationalitätsgläubigen Menschen. Und er bezeichnet die Form seiner sachlichen Erinnerung. Doch durch eine Reihe von ‘Zufällen’ wird die Identität des Ingenieurs erschüttert. - John Twelve Hawks – Dark River: Das Duell der Traveler – Page & Turner – HC – Besprechung
– Gabriel und Michael Corrigan sind Traveler, die letzten Überlebenden einer Riege von Propheten, die für Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen. Doch dann ist Michael zur Bruderschaft der Tabula übergelaufen, die die gesamte Menschheit mit Hilfe eines weltumspannenden Überwachungsnetzes zu kontrollieren versucht. - Hermann Hesse – Narziß und Goldmund – Suhrkamp *
– Hermann Hesses Erzählung über den Gegensatz zwischen Geist- und Sinnenmenschen und ihre produktive Vereinigung im Künstler ist eine moderne Gestaltung des Don-Juan und Casanova-Motivs. Sie ist aber auch ein Loblied der Freundschaft, voller Abenteuer in einem zeitlosen Mittelalter. - E.T.A. Hoffmann – Die Elixiere des Teufels – Fischer
– Manche Romane entfalten, obwohl vor fast 200 Jahren geschrieben, erst heute ihre ganze Wirkung. Waren zeitgenössische Leser von “Die Elixiere des Teufels” – erstmals 1815 und 1816 in zwei Bänden erschienen – eher überfordert, steht der Roman heute als ein Meisterwerk der Fantastik in zahlreichen Bücherschränken. - Anne B. Ragde – Einsiedlerkrebse–- btb – HC
– Die Familiensaga geht weiter: Drei ungleiche Brüder, ein maroder Bauernhof – und die Frage, wie man mit einem Familiengeheimnis lebt, das jeder kennt, aber niemand auszusprechen wagt … - Peter Härtling und Hans Traxler – Ringelnatz für Kinder – Insel
– Aus Joachim Ringelnatz’ Werk hat Peter Härtling bekannte und unbekanntere Gedichte ausgewählt, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen zum Lachen und zum Nachdenken anregen. - Oksana Sabuschko – Feldstudien über ukrainischen Sex – Fischer
– In ihrem autobiographisch gefärbten Roman erzählt Oksana Sabuschko die Geschichte einer Dichterin, die “der Fäulnis und dem Moder” der ukrainischen Geschichte entfliehen will und in die USA flüchtet. Keine Frau hat sich bisher, formal wie inhaltlich, öffentlich so radikal zu Fragen der Sexualität, zu Machotum und Sklavenmentalität in ihrer Heimat geäußert. - Leo N. Tolstoi – Die Auferstehung – Fischer
– Tolstois Roman erzählt die Geschichte des Fürsten Nechliudow, der einer verurteilten Prostituierten bis nach Sibirien folgt, weil er in ihr eine Jugendliebe erkennt und sich schuldig an ihrem Schicksal fühlt. - Wolf Wondratschek – Lied von der Liebe – dtv
– Dieser Band versammelt die Liebesgedichte und Gedichte von Wolf Wondratschek, die er abseits seiner Gedichtzyklen geschrieben hat. - Jules Verne – 20000 Meilen unter den Meeren – Fischer
– Der Roman über Kapitän Nemo, einen Menschen rätselhafter Herkunft, einen kultivierten Wissenschaftler und Ingenieur, der mit einer kleinen Schar Getreuer auf einer abenteuerlichen Reise in seinem Riesen-U-Boot “Nautilus” die Weltmeere unterquert, gehört zu den immer wieder zitierten Meisterwerken von Jules Verne.