Großschriftsteller scheitern an sich selbst (Medienschau 16. 10.)
Rezensionen, Storys und Interviews in den Zeitungen von heute
– Günter Grass und J. K. Rowling
– Péter Nádas und Liao Yiwu
– Peter Handke und Julian Schutting
– Franz Kafka und Daniel Alarcón
u.v.m. aus Zeit, Welt, taz, Süddeutsche, Standard, Presse, Wiener Zeitung und NZZ.
© Die Zeit
Ist das Literatur? Oder kann das weg?
Fluch der Popularität: Großschriftsteller wie Günter Grass oder J. K. Rowling wollen mit ihren Werken die Welt verändern. Und scheitern an sich selbst.
Der Verleger für die Langstrecke
Ein Buchverlag ist wieder da, denn es kommt ein neuer Verleger: Felix Rudloff leitet nun das Branchensorgenkind Eichborn.
Die Welt in Blicken, Gesten, Berührungen
Péter Nádas zeigt, wie Ideologien und Repressionen die intimsten Regungen des Menschen prägen. Jetzt wird der ungarische Schriftsteller 70 Jahre alt.
Friedenspreisträger Liao Yiwu kritisiert „chinesisches Imperium“
Liao Yiwu ist mit dem Friedenspreis des Buchhandels geehrt worden. Der in Berlin lebende Autor prangert in seiner Rede das Regime in China an – und kritisiert den Westen.
© Die Welt
Peter Handke ehrt das Örtchen
Schlüsselerlebnis in der Tempelgartentoilette: Peter Handke setzt die Reihe seiner „Versuche“ fort. Diesmal feiert er den „stillen Ort“. Gott sei Dank ist der Autor nicht Riecher, sondern „Äuger“.
Zu Gast im Maori-Haus, wo die Wände Ohren haben
Die Kultur der Maori basiert nicht auf Büchern. Der Geschichtenerzähler Joe Harawira erklärt im Maori-Haus „Rauru“ des Hamburger Völkerkundemuseums das faszinierende Denken seines Volkes.
© TAZ
Kafkas Nachlass
Der Process, vorläufig vollendet
Nach jahrelangem Streit fällt ein israelisches Gericht ein Urteil. Der Nachlass von Franz Kafka geht nach Jerusalem – und nicht an das Literaturarchiv Marbach.
Einer Enteignung gleichkommend
Der Nachlass von Kafkas Freund Max Brod geht nach Jerusalem. Der Kafka-Biograf Hans-Gerd Koch würde das Deutsche Literaturarchiv bevorzugen.
Der Interpret
Kafka wollte, dass sein Freund Max Brod all seine Texte verbrennt. Brod widerstand diesem Wunsch und publizierte Kafkas unveröffentliche Werke.
Riese mit Sprüngen
Zum 85. von Günter Grass versammeln sich SPD-Granden und Schriftsteller in Lübeck. Er nutzt die Gelegenheit, Israels Regierung erneut zu kritisieren.
Mit der Kraft des Wassers
Der Friedenspreis des deutschen Buchhandels wurde in diesem Jahr an den chinesischen Schriftsteller Liao Yiwu verliehen. Er fand starke Worte.
© Süddeutsche
Kühl wie eine Messerklinge
In „Stadt der Clowns“ trifft man immer wieder auf Sätze, die einen nicht loslassen. Von weißhaarigen alten Männern, reizenden, großherzigen Frauen oder neugierigen, selbstsicheren Blinden. Daniel Alarcón schildert die Einsamkeit, Unruhe und Zerrissenheit in Lima.
© Der Standard
Im Reich poetischer Freiheit
Mit „Die Liebe eines Dichters“ hat der bald 75-jährige Dichter Julian Schutting ein meisterliches Hohelied auf ein Liebesglück ohne Erfüllung geschaffen. Ein Porträt.
© Die Presse
Kafka-Streit: Nachlass geht an Israel
Erbittert rangen die Nachfahren von Max Brods Sekretärin mit der israelischen Nationalbibliothek. Nun wollen die Erben berufen.
© Wiener Zeitung
Deutschlands „System M“
Die deutsche Publizistin Gertrud Höhler attackiert Kanzlerin Angela Merkel frontal. – Die Medien nennen sie respektvoll „Mächtigste Frau der Welt“, „Kanzlerin von Europa“ oder zumindest „Deutschlands Eiserne Kanzlerin“ – doch wofür Angela Merkel wirklich steht, was ihre politischen Ziele sind und wohin sie Deutschland führen will, das bleibt auch für Kenner der deutschen Innenpolitik immer etwas undurchsichtig und schwer beschreibbar.
Kaiser Franz Joseph, der Schwerenöter
Der Doyen der österreichischen Historikerzunft, Friedrich Weissensteiner, erinnert an den sagenhaften König Midas. Alles, was er angreift, wird zu Gold. Wie kaum jemandem gelingt es ihm, selbst Themen, die an sich schal und banal anmuten, auf eine Weise aufzubereiten, dass man mit einem Mal seine Vorurteile über Bord wirft und sich doch mit den „Frauen im Leben Kaiser Franz Josephs“ zu beschäftigen beginnt.
© NZZ
Wider die zweite Schuld
Wie lässt sich historisches Unrecht begreifen und beurteilen? Kann ein Kollektiv, kann eine ganze Gesellschaft schuldig werden? Oder sind nur Individuen verantwortlich für begangene Untaten? Und sind sie es ausschliesslich für das, was sie „direkt“ getan haben? Solche und andere Fragen werden in Michael Schefczyks profunder philosophischer Untersuchung der „Verantwortung für historisches Unrecht“ erörtert.
Mehr bei den Eselsohren
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