22/06/2012von 1.123 Views – 2 Kommentare

Karl, Alexander: Real Me

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Buchcover Karl Real Me
  • Die Suche nach dem wahren Ich
  • Roman
  • Taschenbuch
  • 406 Seiten
  • Erschienen 2012 bei Papierfresserchen

Inhalt:

Johns Leben könnte ganz leicht sein stünde ihm da nicht sein Leben im Weg. Immer wieder tauchen wie aus dem Nichts Probleme auf: Da wäre sein bester Freund, der ihm plötzlich Wichtiges verschweigt. Oder seine beste Freundin, die mit einem mehr als fragwürdigen Kerl zusammenkommt. Und natürlich Kris, die John eigentlich viel zu anstrengend findet, sich aber dennoch in sie verliebt. Auf einer Klassenfahrt nach Malta eskaliert die Situation: Kris ist in eine Intrige verwickelt, die John schaden soll. Nun gilt es zu verstehen: Wer ist Freund und wer ist Feind? Jede Episode in Real me ist wie ein Song. Doch wer ist eigentlich John? (Pressetext)

Kurzkritik:

Karl hat das geschrieben, was er wollte: ein authentisches Buch. Auf mich wirkt es wie eine Mischung aus Tagebuch und Roman, oder: vom realen Leben abgeschrieben. Nun gibt dieses reale Leben zwar den Stoff, aber nicht die Form für Literatur ab. Und so hätten „Real Me“ dramaturgische Zuspitzungen und auch Kürzungen gut getan: Es fließt eher dahin und bringt oft auf vielen Seiten nichts Neues oder Überraschendes. Andererseits hebt es sich dadurch von den vielen nach Schema F geschriebenen Romanen ab.

Werner gibt  ★★★½☆  (3,5 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Trial and Error

Vor Kurzem hat Alexander Karl bei den Eselsohren den steinigen Weg zur Veröffentlichung seines ersten Romans „Real Me“ beschrieben (Der lange Weg in die Buchhandlung). Es ist ein Buch für junge Erwachsene, also bin ich Zielgruppe wohl nur, was meine Erinnerungen anbelangt.

Nun habe ich mich darin zum Teil schon wiedergefunden: in den rasch wechselnden Vorlieben in puncto Cliquen, Freunden und ersten Beziehungen. Allerdings habe ich die Zeit zwischen 15 und 19 dramatischer in Erinnerung.

Kris‘ guter Freund

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In „Real Me“ geschieht bestimmt viel Aufregendes, allerdings gewissermaßen nebenbei. Vordergründig verbringen die Jugendlichen ihre Freizeit (– wenn sie nicht gerade in der Schule sitzen, an der sie aber auch nur interessiert, dass sie dort mit ihren Freunden zusammen sind): Kino, Kaffeehaus, Disco, Partys, eine Klassenfahrt.

Lange war mir nicht klar, worauf Karl hinaus will, bis sich dann herausstellte, dass der Protagonist John in Kris verliebt ist und sie für sich gewinnen möchte, obwohl sie ihm anfangs zu oberflächlich vorkommt. Und obwohl sie vergeben ist. Also begleitet er sie durch die Jahre als guter Freund, bis … ja, das darf man nicht verraten.

Eine Welt ohne Eltern

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Karl lässt das vor allem John selbst berichten, zwischendurch sorgen Einschübe – kurze Ich-Erzählungen seiner Freunde und Freundinnen – für einen Perspektivenwechsel. Eltern kommen so gut wie nicht vor, schon gar nicht als Menschen, gegen die man sich behaupten müsste. Die Jugendlichen leben in ihrer eigenen Welt und machen sich nahezu alles untereinander aus.

Sie haben alle genug Geld für Alkohol und zum Teil Zigaretten – und alle Zeit der Welt, um Spaß zu haben, sexuelle Erfahrungen zu sammeln, sich zu streiten und oftmals wieder zu versöhnen. Sie sind nicht aktiv auf der „Suche nach dem wahren Ich“ (so der Untertitel des Buches), aber sie lernen durch Trial and Error, was sie wollen und was nicht.

Das reale Leben

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Insofern hat Karl das geschrieben, was er wollte: ein authentisches Buch. Auf mich wirkt es wie eine Mischung aus Tagebuch und Roman, oder: vom realen Leben abgeschrieben. Nun gibt dieses reale Leben zwar den Stoff, aber nicht die Form für Literatur ab. Und so hätten „Real Me“ dramaturgische Zuspitzungen und auch Kürzungen gut getan: Es fließt eher dahin und bringt oft auf vielen Seiten nichts Neues oder Überraschendes. Andererseits hebt es sich dadurch von den vielen nach Schema F geschriebenen Romanen ab.

Doch das sagt gewissermaßen ein Außenstehender. Mich würde sehr interessieren, was die eigentliche Zielgruppe zu „Real Me“ zu sagen hat.

Von Werner Schuster

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Infos:

Alexander Karl Alexander Karl, Jahrgang 1989, studiert in Tübingen Medienwissenschaft und Geschichte. Aufgewachsen ist er in dem kleinen hessischen Dorf Stockhausen/Leun und begann mit 16 Jahren zu schreiben. Neben seiner schulischen Laufbahn am Gymnasium Weilburg schrieb er die vier Bände seiner Romanreihe „Real Me“, die das Leben des Protagonisten Johnathon Beaucane von der zehnten bis zur dreizehnten Klasse begleiten.

Mehr über Karl in dem „Real Me“-Blog.

2 Kommentare zu "Karl, Alexander: Real Me"

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  1. Beatrix Alfs sagt:

    Leider werden die meisten Jugendbücher von Erwachsenen geschrieben. Einige davon sind wirklich gut, doch oftmals klingt die Sprache wie gewollt und nicht gekonnt. Jede Generation hat nun mal ihren eigenen Stil und den kann man nicht imitieren.
    Hier stimmt einfach alles: Bücher für junge Leser sollten von jungen Autoren geschrieben werden.

  2. Lieber Herr Schuster,

    vielen Dank für die ehrliche Kritik!
    Es freut mich zu hören, dass es Ihnen gefällt und das, was ich inhaltlich rüberbringen wollte, auch so von Ihnen angekommen ist.

    Viele Grüße,
    Alexander Karl

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