Sichtermann, Barbara: Vorsicht Kind
Kurzkritik – Was meinen Sie? – Ausführliche Besprechung – Infos
Eine Arbeitsplatzbeschreibung für Mütter, Väter und andere
Ratgeber
Wagenbach
(1983)
Inhalt:
Vorsicht Kind ist zu einem Klassiker für junge und alte Eltern geworden. Worin bestehen die Veränderungen und Belastungen durch ein Kind wirklich? Wie kann man die überflüssigen meiden, die notwendigen hinnehmen und sie allesamt teilen? Was bedeutet der Alltag mit einem Kind für die Mutter, für ihre Entwicklung? Wie kommt es, daß die “wahre Mutterliebe” kaum jemals das richtige Maß findet und entweder zu wenig oder zu viel gibt? Welche Bedeutung hat die völlig neue Zeiterfahrung für eine Frau, die es gewohnt ist, selbständig zu arbeiten, ihre Zeit selbst einzuteilen, Angefangenes zu Ende zu führen? führen? (Pressetext)
Kurzkritik:
Auch wir haben uns vor und nach der Geburt unserer Tochter mit mehr Baby- und Kinderratgebern eingedeckt, als wir lesen konnten (vor allem nach der Geburt). Dabei hätten wir mit Sichtermanns “Leben mit einem Neugeborenen” und “Vorsicht Kind” das Auslangen gefunden. Beide plädieren dafür, sich auf den guten alten Hausverstand zu verlassen, der von Sichtermann mit wirklich notwendiger Information gefüttert wird.
Werner gibt (4,5 von 5 Eselsohren)
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Die “Wirklichkeit Kind”
Auch wir haben uns vor und nach der Geburt unserer Tochter mit mehr Baby- und Kinderratgebern eingedeckt, als wir lesen konnten (vor allem nach der Geburt). Dabei hätten wir mit Sichtermanns “Leben mit einem Neugeborenen” und “Vorsicht Kind” das Auslangen gefunden. Beide plädieren dafür, sich auf den guten alten Hausverstand zu verlassen, der von Sichtermann mit wirklich notwendiger Information gefüttert wird.
In “Vorsicht Kind” tritt Sichtermann aus praktischen Gründen gegen zu frühes Abstillen ein, schildert die Funktion der Erwachsenen als Forschungsassistenten, ihre körperliche Belastung und die anstrengende Veränderung der Zeiterfahrung, wenn man mit einem Kind zusammenlebt: Unterbrechung, Aufschub, Gleichzeitigkeit, Wiederholung und Langeweile.
Eine Arbeitsplatzbeschreibung
Schon der Untertitel verrät viel: “Eine Arbeitsplatzbeschreibung für Mütter, Väter und andere”. Und nicht umsonst heißt das letzte Kapitel “Zur Verwandlung des Arbeitsplatzes in eine Lebensweise”. Darin meinte Sichtermann 1983, dass – auch gegen die Isolation an diesem Arbeitsplatz – die Aufgaben der Kinderbetreuung im besten Sinn kollektiviert werden müssten und dass, würden Väter ihre Kinder vermehrt betreuen, dies wahrscheinlich sehr viel nachhaltiger als alles Gerede dafür sorgen könnte, dass die “Wirklichkeit Kind” in die kollektive Phantasie er Männer Einzug hält. Leider ein “frommer” Wunsch: Bald 25 Jahre später gehen in Österreich zwei Prozent der Männer in Väterkarenz.
Von Werner Schuster
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Über Barbara Sichtermann bei Wikipedia.
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