02/12/2011von 474 Views – 0 Kommentare

KrimiZeit-Bestenliste Dezember

Logo GoldeselDie KrimiZeit-Bestenliste wird jeweils am ersten Donnerstag des Monats gleichzeitig in den Literatursendungen des NordwestRadios, bei ARTE im Internet und in der Wochenzeitung DIE ZEIT vorgestellt. – Und bei den Eselsohren.


Die vielleicht zehn besten Krimis für Dezember

1 (3) Deon Meyer: Rote Spur (rütten&loening)
Kapstadt/Südafrika/Simbabwe. Eine Hausfrau, ein Leibwächter und ein Ex-Polizist stoßen vor der Fußball-WM auf eine Geheimaktion von weltpolitischer Bedeutung. Meyer ist raffinierter denn je. Spionage-, Abenteurer- und Detektivroman, meisterhafte Spannungsliteratur. (Bei Amazon)

2 (1) Kate Atkinson: Das vergessene Kind (Droemer)
Leeds. 1975 findet die Polizei ein Kind neben der Leiche seiner Mutter. Jahre später klaut eine Ex-Kommissarin die Tochter einer Prostituierten; Privatdetektiv Brodie forscht nach verlorenen Eltern. Grotesk, wütend, liebevoll, unversöhnlich gegen die Kinderschacher-Gesellschaft. Große Kriminalliteratur. (Bei A.)

3 (–) Don Winslow: Zeit des Zorns (Suhrkamp)
Laguna Beach/Südkalifornien. Nach „Tage der Toten“ nun die Komödie. Ben, Chon und Ophelia sind klug, reich und superentspannt. Ihr Dopegeschäft läuft, Orgasmen in Menge, Charity dazu. Bis das Drogenkartell in den sunshine-state drängt. Die 3 schönen Wilden bekommen keine Chance, aber nutzen sie. (Bei A.)

4 (2) Joe R. Landsdale: Gauklersommer (Golkonda)
Camp Rapture, Ost-Texas. Irakkriegs-Veteran Cason Statler, frisch angestellter Reporter, sucht seinen Scoop. Vor 6 Monaten verschwand die überirdisch schöne Caroline. Eine DVD taucht auf, und die Decke wird weggezogen: Liebschaften, Erpressung, Mord, Entführung. Lansdale in Bestform: Texas ganz unten. (Bei A.)

5 (–) Matthias Wittekindt: Schneeschwestern (Edition Nautilus)
Fleurville/Benningstedt. Der Triebtäter will es nicht mehr. Aber es geschieht doch. Im Grenzwald zwischen D und F, im Winter. Eine Sechzehnjährige ist erschlagen, in Pubertätstrubel und Geltungsdrang. Die Ermittler taumeln auf dem Grat zwischen Ahnungen und Kriminalistik. Bemerkenswertes Krimidebüt. (Bei A.)

6 (–) Ulrich Ritzel: Schlangenkopf (btb)
Berlin/Frankfurt. Ein Türke wird überrollt. Gemeint war der Bosnier, dessen Jacke er trägt. Im Kunstnebel von Geheimdiensten, Rüstungsgeschäften und Kungelei stochern Privatermittler Berndorf und Helfer nach Hintermännern. Cool. Politthriller vom Feinsten. (Bei A.)

7 (4) Heinrich Steinfest: Die Haischwimmerin (Piper)
Giesentweis/Dschugdschur. Baumpfleger Ivo Borg soll für die Pharmaindustrie eine Riesenlärche aus dem Dschugdschur bergen, entdeckt die unterirdische Verbrecherstadt Toad’s Bread, seine alte Liebe Lilli und das Unbekannte. Kriminalroman, unermesslich weit vom Leben getrennt. Nach R.L. Stevenson, von Steinfest. (Bei A.)

8 (9) Christian Mähr: Das unsagbar Gute (Deuticke)
Vorarlberg/Wien. Beginn mit Unfalltod und Katze. Als im Haus der verunfallten Chemikerin L. ein Packen Euros auftaucht und verschwindet, beenden Tarnmanöver die gebotene Trauer. Enkel Manfredo verteidigt die geerbte Drogenküche gegen Gott, Gesetz und Mafia. Amateure am Zug. (Bei A.)

9 (–) Jo Nesbø: Die Larve (Ullstein)
Oslo. Harry Holes Ziehsohn sitzt in U-Haft. Wegen Mordes an einem Dealer. Harry, zurück aus Hongkong, weiß, was Sucht bedeutet. Um des Jungen und seiner Liebe willen lässt er in der Drogenmetropole Oslo keinen Stein auf dem andern. Und schrammt in die Enttäuschung seines Lebens. (Bei A.)

10 (6) Rainer Gross: Kettenacker (Pendragon)
Buttenhausen/Kettenacker. Wieder, wie vor 13 Jahren, stößt Heimatforscher Hermann Mauser im Wald auf ein Skelett. Ein Gottschützedichle-Amulett verrät den Namen des 70 Jahre zuvor getöteten Mädchens. Albtraumhafte Familien- und Heimatgeschichte. Das Vergangene ist nicht tot, nicht einmal vergangen. (Bei A.)


Über die Jury und die Entscheidungsfindung

Die Jury der KrimiBestenliste besteht aus 17 KritikerInnen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz über Kriminalliteratur berichten. Einmal im Monat benennt jedes Mitglied vier aktuelle Kriminalromane und bewertet sie mit 7, 5, 3 oder 1 Punkten. Neben der Gesamtpunktzahl pro Titel wird berücksichtigt, wie viele Kritiker in einer Abstimmungsrunde für dasselbe Buch votiert haben. Jede/r Kritiker/in darf insgesamt drei mal für das gleiche Buch stimmen. Voten für Bücher, an deren Produktion oder kommerzieller Verbreitung die KritikerInnen beteiligt ist, sind ausgeschlossen. Zwischen Kriminalromanen in der Originalsprache Deutsch und Übersetzungen wird kein Unterschied gemacht.


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Literaturmagazin Eselsohren – 

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