16/07/2010von 607 Views – 0 Kommentare

Verhoef, Esther: Hingabe

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Buchcover

  • Thriller
  • Hardcover (btb, 2010)
  • Aus dem von
  • Originalausgabe: „Close-up“, 2007


Inhalt:

„Ein Neubeginn – darauf hofft Margot Heijne. Die junge Frau hat eine schwierige Trennung hinter sich. Nun will sie ihr Leben neu ordnen und ihr Selbstvertrauen zurückgewinnen. Alles wirkt perfekt, als sie auf den ebenso schillernden wie verführerischen Kunstfotografen Leon trifft. Margot lässt ihr altes Leben Hals über Kopf hinter sich: Sie kündigt ihren Job, zieht nach Amsterdam in Leons Loft und wagt den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit. Doch die neue Freiheit ist trügerisch. Davon berauscht, die eigenen Träume zu verwirklichen, überschreitet Margot unwissentlich gefährliche Grenzen. Ohne es zu ahnen, ist sie Marionette in einem Spiel der Manipulationen geworden. Einem Spiel, das jemand mit tödlichem Ernst betreibt und das sie das Leben zu kosten droht.“ (Pressetext)

Kurzkritik:

Dieser spannende Krimi ist aber auch die Geschichte einer Frau, die es schafft, aus einer schwierigen Lebenssituation mit eigener Kraft herauszufinden, zu sich selber zu stehen und sich mutig einer ungewissen, aber viel versprechenden Zukunft zu stellen. Also doch „Frauenthematik“. Und gar nicht seicht. Doch das erschließt sich erst auf den zweiten Blick – hier lohnt es sich, diesen zu riskieren.

Eva gibt  ★★★★☆  (4 von 5 Eselsohren)

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Besprechung:

Tiefgang auf den zweiten Blick

Das Buch fängt gut an: Ein psychopathischer Killer beschreibt seinen ersten Mord an der rothaarigen Edith, genau, knapp, einfühlsam, fast poetisch. Dann ein Wechsel zu Margot Heijne, ebenfalls Ich-Erzählerin, frisch übersiedelt, frisch getrennt, unglücklich, orientierungslos, unzufrieden mit ihrem Job und ihrem Aussehen. Diese in ganz anderem Stil – ausschmückend, abschweifend, plaudernd – geschriebenen Passagen sind mir anfangs fast zu banal („Oje! Frauenthematik der seichten Art“, denke ich); erst im Laufe der Lektüre verstehe ich, dass der starke Kontrast zwischen den Erzählstilen wohl kalkuliert ist.

Sie wird ihm oder ihr über den Weg laufen

Ich ahne, dass Margot diesem Mörder (oder ist es eine Mörderin?) irgendwann über den Weg laufen wird (oder ist sie ihm/ihr schon über den Weg gelaufen?), vermute ihn (sie?) hinter jeder Person, die Margot kennen lernt, durchsuche die Dialoge nach Andeutungen, finde sie, verwerfe sie wieder und bin gegen Ende des Buches wirklich schon sehr neugierig auf die Lösung des Rätsels. Denn die kurzen Passagen, in denen der Mörder (die Mörderin?) erzählt, enthüllen immer nur ganz wenig über Motive, Personen, Absichten.

Der oder der oder die oder wer?

Ist es Leon, der berühmte und begabte Fotograf, den Margot in London kennen lernt und dessen dominanten Sexspielchen sie total verfällt? Oder einer der beiden Restaurantbesitzer, deren Lokal Margot einer Renovierung unterzieht? Ist es Leons Manager, der seine Frau und sein Kind vernachlässigt? Ist es die Frau des Managers, die nicht nur sehr frustriert zu Hause sitzt, sondern offenbar in Leon, den Fotografen, verliebt ist? Ist es Margots Ex-Freund, der sie aufs Neue umwirbt, damit aber wenig Glück hat? Die Pressedame mit dem dunklen Geheimnis? Ist es vielleicht keine/r von denen?

Nicht herauszufinden

Ich bin ziemlich gut im Herausfinden, wer‘s war; oft ist die Auflösung eines Falles schon längst keine Überraschung mehr für mich. Das ist zwar schade, weil es mich ums Lesevergnügen bringt, doch ich kann das Rätselraten einfach nicht lassen. Bei diesem Buch hingegen bin ich bis zum Schluss nicht auf die Lösung gekommen, so geschickt wird der Verdacht gelenkt, wird immer nur das Nötigste verraten, so lebensecht und oft zwiespältig sind die handelnden Charaktere beschrieben.

„Frauenthematik“, gar nicht seicht

Dieser spannende Krimi ist aber auch die Geschichte einer Frau, die es schafft, aus einer schwierigen Lebenssituation mit eigener Kraft herauszufinden, zu sich selber zu stehen und sich mutig einer ungewissen, aber viel versprechenden Zukunft zu stellen. Also doch „Frauenthematik“. Und gar nicht seicht. Doch das erschließt sich erst auf den zweiten Blick – hier lohnt es sich, diesen zu riskieren.

Von Eva Schuster

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Infos:

Leseprobe

Interview mit Esther Verhoef.

Esther Verhoef, 1968 im niederländischen ‘s-Hertogenbosch geboren, ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Niederlande. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Niederländischen Thrillerpreis (den sie als erste Holländerin nach Autoren wie Nicci French, Dan Brown und Henning Mankell gewann) sowie dem Niederländischen Krimipreis.

Mehr über Esther Verhoef bei Wikipedia,

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Literaturmagazin Eselsohren – 

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