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Wie man sich täuschen kann (und andere Literatur-News)

News- & Story-Esel

6. bis 12. Oktober 2012

– Nobelpreisträger Mo Yan brüskiert Peking
– 22 Reaktionen auf den Literatur-Nobelpreis 2012
– Geschäftsmodell E-Book-Verleih
– Solidarität mit Pussy Riot
– Einstweilige Verfügung gegen Kachelmann-Buch
– Mäzen unterstützt Schweizer Buchpreis
– Aktuelle Literaturverfilmungen im Kino
– Auswertung der Spiegel-Bestseller 2002 bis 2012
– Preise, Auszeichnungen

Weitere Literatur-News finden Sie tagesaktuell bei Eselsohren/Twitter [1].

Nobelpreisträger Mo Yan
brüskiert Peking
[2]

Die Welt, 12. Oktober. – Bisher galt der neue Literaturnobelpreisträger Mo Yan aus China als „staatsnah“. Doch jetzt überrascht er mit systemkritischen Forderungen. Der 57-Jährige wünscht sich die Freilassung von Liu Xiaobo. Er sprach damit ein Thema an, das in Chinas Öffentlichkeit absolutes Tabu ist.
 

22 Reaktionen auf den
Literatur-Nobelpreis 2012
[3]

Eselsohren, 12. Oktober. – Niemand in den Literaturressorts von Zeit, Welt, taz, Süddeutsche, FR, FAZ, Standard, Presse, Wiener Zeitung und NZZ hat es sich entgehen lassen, über den Nobelpreis an Mo Yan zu schreiben. {Anm.: Die meisten Analysen und Kommentare sehen nach Mo Yans Wünschen an Peking (siehe oben) ziemlich alt aus.}
 

E-Book-News

– Libreka testet Verleih einzelner E-Books [4]

Buchreport, 11. Oktober. – Die Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB hat mit dem Verleih einzelner E-Books gestartet. In einer ersten Testphase können Kunden rund 760 Titel über „Libreka“ ausleihen.

„Ich gehe davon aus, dass die Mietmodelle den E-Book-Verkauf künftig zu einem großen Teil ablösen werden, der E-Book-Verleih wird mindestens 50% des Marktes ausmachen“, prophezeit Matthias Ulmer vom Ulmer-Verlag.

– Amazon startet E-Book-Verleih in Deutschland [5]

Buchreport, 12. Oktober. – Während sich die deutschen Verlage dem Verleih von E-Books zögerlich nähern, hat Amazon Tatsachen geschaffen. Der Onliner startet eine eigene E-Book-Bibliothek in Deutschland. Das Angebot können nur die „Prime“-Kunden von Amazon nutzen. Sie zahlen eine Jahresgebühr von 29 Euro.

– Kauf von E-Books geht nicht zulasten
gedruckter Bücher
[6]

Der Standard, 10. Oktober. – E-Book-Leser kaufen nach einer Studie der Universität Hamburg auch weiterhin gedruckte Bücher. „Eine Kannibalisierung gedruckter Bücher findet kaum statt“, schreiben die Autoren einer am Mittwoch zur Frankfurter Buchmesse veröffentlichten Untersuchung des Instituts für Marketing und Medien. Demnach kaufen 22 Prozent der E-Book-Nutzer auch mindestens drei gedruckte Hardcover-Bücher im Jahr – verglichen mit 15 Prozent der Befragten, die keine E-Books lesen.

– 11% der Deutschen lesen E-Books [7]

Buchreport, 9. Oktober. – Immer mehr Deutsche lesen ihre Bücher elektronisch, hat Bitkom ermittelt. Nach einer Umfrage des Hightech-Verbands lesen inzwischen 11% der Deutschen E-Books auf Tablets, Smartphones oder E-Readern.

Auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet, entspricht dies 8 Mio Personen. Zum Vergleich: 2010 hatte die Bitkom in einer Umfrage ermittelt, dass nur 4% der Deutschen (2,9 Mio), die Anschaffung eines E-Books überhaupt in Erwägung zu ziehen.

– Carlsen Verlag bringt interaktive E-Books
für Kinder und Jugendliche
[8]

Börsenblatt, 9. Oktober. – Der Carlsen Verlag und der Dienstleister readbox haben gemeinsam fünf Titel aus der “Lesemaus”-Reihe der Hamburger als interaktive E-Books umgesetzt. Zudem produziert man einen Episoden-Roman für Jugendliche – hier ist Episode 1 bereits erschienen.
 

Aufruf zu einer weltweiten Lesung
für Pussy Riot
[9]

BuchMarkt, 10. Oktober. – Das internationale literaturfestival berlin macht sich stark für Pussy Riot, die vor den Augen der Welt in einem infamen Schauprozeß verurteilt wurden. Am Donnerstag wurde vom ilb ein Aufruf veröffentlicht, den BuchMarkt im Wortlaut wiedergibt.
 

Überraschender Erfolg
von neu übersetzten Klassikern
[10]

FAZ, 7. Oktober. – Eine der schönsten Überraschungen des Buchmarkts ist der Erfolg von neu übersetzten Klassikern. Welche Version dabei die bessere ist, ist oft mehr eine Geschmacks- als eine philologische Frage. Meint Andreas Platthaus.
 

Einstweilige Verfügung gegen Kachelmann-Buch [11]

Börsenblatt, 12. Oktober. – Wenige Tage nach Erscheinen muss Heyne den Vertrieb des Buches „Recht und Gerechtigkeit“ von Jörg und Miriam Kachelmann einstellen. Erwirkt wurde die EV von der damaligen Klägerin, die sich gegen die volle Nennung ihres Namens in dem Buch wendet.
 

Buchmarkt

– Vor dem wichtigen 4. Quartal
hat sich das Geschäft stabilisiert
[12]

Buchreport, 7. Oktober. – Stellt sich kurz vor der Frankfurter Buchmesse beim Buchhandel ein Gefühl wiedererlangter Trittfestigkeit ein? Gibt es eine Stabilisierung, auf die auch Verlage dringend warten, weil Online-Shops und E-Book-Verkäufe die Einbrüche im stationären Geschäft nicht kompensieren? Zumindest gibt es die Ahnung einer Talsohle, von der es nach langem Abstieg womöglich sogar ein kleines Stückchen wieder bergauf geht.

– Bertelsmann-Club will Filialen schließen [13]

Börsenblatt, 11. Oktober. – Von 200 runter auf x. – Bertelsmanns Buchclub-Chef Bernd Schröder kündigte im „Handelsblatt“ an, das Filialnetz des Clubs ausdünnen zu wollen, um in den schwarzen Zahlen zu bleiben. Betroffen ist offenbar auch die Marke „Zeilenreich“.

– Thalia kommt zwar voran,
doch die Umsätze sinken weiter
[14]

Börsenblatt, 9. Oktober. – Die Neuausrichtung von Thalia kommt zwar voran, doch die Umsätze sinken weiter: Nach vorläufigen Zahlen hat die Douglas-Tochter im abgelaufenen Geschäftsjahr (1. Oktober 2011 bis 30. September 2012) netto insgesamt 915,1 Millionen Euro umgesetzt – auf vergleichbarer Basis entspricht das einem Minus von 2,3 Prozent. Auch im Web zeigt die Umsatznadel neuerdings nach unten.
 

Mäzen unterstützt Schweizer Buchpreis [15]

BuchMarkt, 11. Oktober. – Der Unternehmer Jobst Wagner unterstützt ab sofort den Schweizer Buchpreis. SBVV-Präsidentin Marianne Sax teilte dies in Anwesenheit des Berner Kunstmäzens am Schweizer Empfang an der Buchmesse in Frankfurt mit. Sax kündigte an, dass nun das Preisgeld erhöht wird. Der Preis, der seit 2008 vom SBVV gemeinsam mit LiteraturBasel verliehen wird, ist ab sofort wieder mit 40.000 Franken dotiert.
 

Aktuelle Literaturverfilmungen im Kino [16]

Buchreport, 11. Oktober. – „Die Wand“, „Savages“, „Mann tut was Mann kann“ und „Die Abenteuer der kleinen Giraffe Zarafa“.
 

Bestseller

 

Preise, Auszeichnungen