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Landy, Derek: Skulduggery Pleasant 2

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover
Das Groteskerium kehrt zurück

Fantasy-Jugendkrimi
Aus dem Englischen von Ursula Höfker
Hardcover: Loewe, 2008
Taschenbuch: Loewe, 2011
(„Skulduggery Pleasant – Playing with Fire“, HarperCollins, 2007)
Inhalt:

Nein, ein normales Leben führt die 13-jährige Stephanie Edgley nicht. Während ihre Freundinnen sich zu Pyjamapartys treffen, verbringt sie ihre Zeit mit einem lebendigen Skelett. Um die Welt zu retten, versteht sich. Denn Stephanie und Skulduggery Pleasant stehen erneut vor einem knochenharten Fall: Baron Vengeous, einer der gefährlichsten Gegenspieler Skulduggerys, ist aus dem Gefängnis geflohen. Er hat einst ein Wesen geschaffen, das die Macht besitzt, die Gesichtslosen zurückzuholen. Nun will der Baron jenes Wesen erwecken und somit den Weg für das Böse ebnen. (Pressetext)

Kurzkritik:


Von Flora empfohlen

Flora mag ihn – und natürlich das mutige (und ebenfalls nicht perfekte) MÄDCHEN. Endlich einmal kein heldenhafter Bub mit weiblicher Begleitung, sondern ein heldenhaftes Skelett mit immer ebenbürtiger werdender weiblicher Begleitung. – Ich denke, den dritten Teil werden wir wohl ebenfalls lesen.

Besprechung:

Mutige Mädchen, heldenhafte Skelette

„Derek Landy plant mit Skulduggery und Stephanie weitere acht Bände, die ich nicht unbedingt haben muss, aber vielleicht Flora“, habe ich über den ersten Teil [5] geschrieben, und Flora wollte den zweiten Band nicht nur unbedingt haben, sondern auch vorgelesen bekommen. Nun hatte ich vom ersten Band noch die Sprache in weniger guter Erinnerung, was für mich darin kulminiert, dass die Figuren als Hauptausdrucksmittel ununterbrochen „die Schultern zucken“, aber vielleicht haben das die LektorInnen (oder die Übersetzerin) auch nicht mehr ausgehalten, jedenfalls kam ich mir nicht mehr so vor wie damals, als ich meinem Sohn Comics mitsamt den Geräuschen (von AARGNN bis ZOING) vortragen „musste“.

Ich gebe außerdem zu, dass ich mich nicht proaktiv bemüht habe, die Handlung in allen fantastisch-brutalen Details mitzuverfolgen, und würde von dieser Warte aus dennoch behaupten, dass der zweite Band stringenter aufgebaut ist als der erste. Es geht natürlich um die Weltherrschaft, und was das Groteskerium war, ist und kann, vermag ich nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Aber die vielen Kampf- und Actionszenen sind keine bloßen KNUFF-ZACK-!-!-!-Angelegenheiten, sondern mit viel Fantasie und Erfahrung (Landy ist Karate-Lehrer) sowie mit viel Liebe zu den Details geschildert.

Kein Superheld, aber schon ziemlich gut

In anderen Besprechungen wird kritisiert, dass Stephanie für ihre 12, 13 Jahre zu cool mit megabösen Monstren kämpft, was mich bei einem Buch über die magische Nebenwelt nicht wirklich stört. Die Entwicklung ihrer Partnerschaft mit dem Detektiv Skulduggery ist jedenfalls nett zu verfolgen, und dann dürfen wir ja nicht vergessen, dass Skulduggery (welcher Name ein bisschen weniger mühsam vorzulesen ist als „Groteskerium“) ein SKELETT ist. – Hab ich das noch nicht erwähnt? Verzeihung: Skulduggery ist ein Skelett und ein zynischer Gentleman und kein Superheld, aber schon ziemlich gut und noch dazu auch in der magischen Welt ein bisschen ein Outlaw.

Und Flora mag ihn – und natürlich das mutige (und ebenfalls nicht perfekte) MÄDCHEN. Endlich einmal kein heldenhafter Bub mit weiblicher Begleitung, sondern ein heldenhaftes Skelett mit immer ebenbürtiger werdender weiblicher Begleitung. – Ich denke, den dritten Teil werden wir wohl ebenfalls lesen.

Von Werner Schuster
Infos:

Derek Landy, geb. 1974 in Lusk, ist ein irischer Schriftsteller und Drehbuchautor.

Über Derek Landy [6] bei Wikipedia.