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Ani, Friedrich: M

Ein Tabor Süden Roman

Hardcover, E-Book
368 Seiten
Erschienen 2013 bei Droemer

Kurzkritik [1]Was meinen Sie? [2]Infos [3]
Inhalt:

„Er war irgendwie anders in letzter Zeit.“ Mit diesen Worten beauftragt die Redakteurin Mia Bischof die Detektei Liebergesell, nach ihrem vermissten Freund zu suchen. Süden und seine Kollegen kommt die Frau von Anfang an seltsam vor. Sie sehen sich in ihrem unguten Gefühl bestätigt, als irritierende Hinweise im Arbeitsumfeld des Vermissten auftauchen. Er habe Kontakt zu Neonazis, heißt es. Doch Mia bestreitet das vehement. Süden schiebt seine persönlichen Bedenken beiseite – bis seine Kollegen in höchste Gefahr geraten und er um ihr Leben fürchten muss. (Pressetext)

Kurzkritik:

Die Süden-Krimis zeichnen sich dadurch aus, dass sie ohne Mord und Totschlag auskommen – außer in den beiden Romanen, die mit Neonazis zu tun haben. „M“ ist einer davon (– „German Angst“ der andere).

Aber natürlich ist auch in „M“ jemand verschwunden. Schließlich ist der eigenwillige Tabor Süden ein Experte im Aufsuchen von Vermissten, hat zunächst für ein Kriminaldezernat nach verschwundenen Personen gesucht und ist später in die Detektei Liebergesell gewechselt. Jetzt hat die Journalistin Mia Bischof die Detektei beauftragt, ihren vermissten Freund Siegfried Denning zu suchen.

Bald tauchen Hinweise auf, Denning habe Kontakt zu Neonazis. Als Süden dahinterkommt, dass das Landeskriminalamt ebenfalls nach Denning sucht, liegt der Verdacht nahe, dieser könnte ein verdeckter Ermittler sein. Bei ihren Recherchen geraten die Liebergesell-Mitarbeiter in Gefahr – und nicht alle werden diesen Fall überleben. Auch die Reihen der Neonazis werden sich am Schluss gelichtet haben. Und die Chefin muss die Ermordung ihres vor zehn Jahren entführten Sohnes erneut durchleiden.

Anders als in „German Angst“ agieren die Neonazis in „M“ im Verborgenen. Sie versuchen, ihre Ziele nicht durch Terror zu erreichen, sondern durch geschickte Unterwanderung etwa von Kindergruppen oder Sportvereinen. Friedrich Ani mag sie weder so noch so, aber er macht sie nicht zu Monstern, sondern lässt Süden und uns hinter ihre Charaktermasken ebenso schauen wie hinter die der Polizisten und der anderen Detektive.

Und wirft mit jedem Süden-Band Schlaglichter auf Menschen und die (privaten, sozialen und politischen) Verhältnisse, mit denen sie sich arrangiert haben. Einige von ihnen versuchen, dieses Verhältnissen zu entkommen. Süden hat vollstes Verständnis für sie.

Infos:

Friedrich Ani wurde 1959 in Kochel am See geboren. Er schreibt Romane, Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele und Drehbücher. Seine Romane wurden in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Er erhielt vier Mal den deutschen Krimipreis und für sein Drehbuch »Süden und der Luftgitarrist« den Adolf-Grimme-Preis. Sein Roman »Süden« stand wochenlang auf Platz 1 der KrimiZEIT-Bestenliste und wurde zum besten deutschsprachigen Kriminalroman des Jahres 2011 gewählt. 2012 erhielt Ani den Bayerischen Fernsehpreis für das Drehbuch »Das unsichtbare Mädchen«. 2013 wurde sein letzter Roman “Süden und das heimliche Leben” mit dem 2. Platz des Deutschen Krimipreises ausgezeichnet. Friedrich Ani ist Mitglied des Internationalen PEN-Clubs und lebt in München.

Mehr über Friedrich Ani [4] bei Wikipedia.