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Ach neu im August #5

Liebe LeserInnen,

die Zeit reicht einfach nicht für alle vielversprechenden Neuerscheinungen.

Im August hätten wir gerne gelesen:


Geling Yan:
Die Mädchen von Nanking

Roman
Hardcover
224 Seiten
Übersetzt von Greta Löns
Knaus

Inhalt: Nanking, Dezember 1937: Nach tagelangen Gefechten geben die Chinesen die Stadt den japanischen Eroberern preis. Tod und Zerstörung folgen. Noch glaubt Father Engelmann, dass seine Missionsschule Mädchen aus vornehmen chinesischen Familien Schutz bieten kann. Doch dann sucht eine Gruppe junger Prostituierter Zuflucht im Kloster – und der Priester bringt es nicht übers Herz, sie in den sicheren Tod zu schicken. Im Angesicht von Angst und Verzweiflung wachsen feine Verbindungen zwischen den ungleichen Verbündeten. Im Mittelpunkt steht die schöne Yumo, eine elegante und kluge Hure. Als sich die Lage zuspitzt, werfen die Prostituierten ihr Leben in die Waagschale, um die Mädchen zu retten.

Die Autorin: Geling Yan, 1958 in Schanghai geboren, diente während der Kulturrevolution in der Volksarmee und arbeitete danach als Journalistin. 1985 erschien ihr erster Roman. Zahlreiche weitere folgten, viele davon wurden verfilmt.

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– bei buch.de [2]
– als E-Book bei Libreka [3]


Ingomar von Kieseritzky:
Traurige Therapeuten

Roman
Hardcover
288 Seiten
Beck

Inhalt: Herr Singram ist mit der besten aller Welten mehr als unzufrieden und zieht sich enttäuscht und leicht angeschlagen in ein Sanatorium zurück, um endlich schriftlich zu fixieren, welche Lebens-Manöver er mit der Hilfe von Frauen, Tieren und weltflüchtigen Compagnons bestanden hat. Lässt seine Erinnerungsfähigkeit nach, versenkt er sich in die anekdotenreichen Tagebücher seiner Vorfahren, die alle eine Schwäche für Tiere hatten – Urgroßvater Irin war Zobeljäger, sein Sohn Edward unterhielt in England einen Privatzoo, dessen Sohn malt die Tiere – berühmt ist seine “Arche Noa sticht in See” – und zeugt zwischen zwei Bildern Arthur Singram, den Verfasser dieser melancholisch-komischen Annalen, in denen sich traurige Selbstironie und heitere Duldsamkeit gegen die tückische Realität verbünden; gegen die helfen nur Animositäten und Neurosen. Sein Arbeitsmotto ist von einem Herrn Dr. Knock, der einmal schrieb – “was ich nicht dulden kann, ist, dass die Gesundheit Ausmaße einer Provokation annimmt.” Ingomar von Kieseritzkys vergnüglicher Roman ist ein erzählerisches Füllhorn der Gebrechen, ein malades “Brehms Tierleben”, komisch, absurd und unterhaltsam, die grundsätzlich vergängliche Einrichtung der Welt und ihre Malaisen werden mit soviel funkelndem Witz gefeiert, dass strotzende Gesundheit im Vergleich dazu öde und langweilig wirkt. Und der Roman ist sogar rezeptfrei zu haben.

Der Autor: Ingomar von Kieseritzky wurde 1944 in Dresden geboren und ist in Stadthagen, Freiburg, Königsfeld und Langeoog aufgewachsen. Er arbeitete zunächst als Requisiteur am Goetheaneum in Basel und war dann mehrere Jahre Buchhändler in Berlin und Göttingen. Seit 1971 lebt und arbeitet er als freier Schriftsteller in Berlin. Zu seinen größten Erfolgen gehören die Romane “Das Buch der Desaster” (1988), für den er den Bremer Literaturpreis erhielt, und “Kleiner Reiseführer ins Nichts” (1999), für den er den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor bekam.

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Katherine Mansfield:
Sämtliche Erzählungen in zwei Bänden

Erzählungen
Hardcover
1000 Seiten
Diogenes

Inhalt: Der literarische Klassiker aus Neuseeland. Als Meisterin der Short Story ist Katherine Mansfield in die Literaturgeschichte eingegangen. Oft sind es schmerzliche Einsichten, die sie mit sanfter Komik vermittelt, immer aber schreibt sie »aus der Mitte ihrer Figuren – ein magischer Vorgang von verzehrender Intensität« (FAZ).

Die Autorin: Katherine Mansfield wird oft in einem Atemzug mit englischen Schriftstellern wie Thomas Hardy, Virginia Woolf oder T. S. Eliot genannt. Geboren wurde sie jedoch 1888 in Wellington, Neuseeland. 1903 verlässt sie ihre Heimat und geht nach London, taucht ein ins Treiben der literarischen Bohème. Sie hat Beziehungen zu Männern und Frauen; nach einer Fehlgeburt und dem Scheitern einer Ehe stirbt sie, erst 34 Jahre alt, in Fontainebleau an Tuberkulose. Schon zu Lebzeiten sorgte sie für Aufsehen: durch ihren Lebensstil, vor allem aber durch ihre einmalige Erzählkunst.

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