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Leseweltrekord u.a.

News- & Story-Esel

Gesammelte Literatur-News
der letzten Woche:
9 bis 15. Juni 2012


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Thalia sagt Amazon den Kampf an

Branchenprimus Thalia reagiert auf die Schwäche des hauseigenen „Oyo“: Der Filialist nimmt den E-Reader „Bookeen Cybook Odyssey“ ins Sortiment. Außerdem wollen die Hagener E-Books künftig direkt in den Filialen vor Ort verkaufen – und sich damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Pure Playern wie Amazon verschaffen.

Laut Mitteilung aus Hagen will die Douglas-Tochter den „Cybook Odyssey“ (Foto) ab dem 20. Juni verkaufen. Das vom französischen Unternehmen Bookeen hergestellte Gerät verfügt über einem Touchscreen und soll 119 Euro kosten. Der E-Book-Shop von Thalia ist bereits vorinstalliert und kann drahtlos per WLAN genutzt werden.

(Buchreport [11], 11. Juni)Zurück zum Inhalt [12]

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Doppelter Leseweltrekord
mit insgesamt 10.780 Kinder

Auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz fanden am 12. Juni 2012 die bisher größten Kinder- und Jugendbuchlesungen der Welt statt. Eine Delegation von GUINNESS WORLD RECORDs war zum Rekordversuch in der Kategorie „Größtes Publikum bei der Lesung eines einzelnen Autors“ angereist, um den ordnungsgemäßen Ablauf zu dokumentieren.

Bei dem zweiteiligen Rekordversuch hörten beim ersten Durchlauf 5.374 Kinder gespannt zu; beim zweiten Durchlauf wurde der erste Rekord mit 5.406 Kindern sogar noch getoppt. Insgesamt 10.780 Kinder waren also dabei, als der Kinder- und Jugendbuchautor Stefan Gemmel aus Lehmen/Mosel die neu verfasste Geschichte „Alasgus. Das Geheimnis der Festung Ehrenbreitstein – tief verborgen im Felsgestein“ vortrug.

(BuchMarkt [13], 12. Juni)Zurück zum Inhalt [12]

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BuchBasel wird eingestellt

Die „BuchBasel“ ist tot, hoch lebe das Literatur-Festival und der Buchpreis – der Trägerverein beerdigt die defizitäre Messe noch in diesem Jahr und will sich künftig auf die Vermittlung von Literatur konzentrieren. Gerettet wird der Verein durch eine Geldspritze der Christoph Merian Stiftung.

In einer Pressemitteilung des Vereins heißt es, dass die gemeinnützige Stiftung mit Sitz und Tätigkeit in Basel den wirtschaftlich bedrohten Verein mit einer Geldspritze in Höhe von 300.000 Franken (rund 249.000 Euro) saniert.

Die von Matthyas Jenny 2003 initiierte Messe (von Egon Ammann 2007 bis 2009 geleitet, anschließend übernahm Felix Werner, der zum Jahresende ausscheidet) habe sich zwar steigender Besucher- und Ausstellerzahlen erfreut, sei aber immer noch zu klein, weil die großen Publikumsverlage größtenteils fehlten. Im Laufe der Jahre habe sich ein Defizit von rund 180.000 Franken (etwa 150.000 Euro) aufgebaut, der nicht, wie geplant, durch eine Steigerung des Ertrags und Sparmaßnahmen habe abgebaut werden können.

Während sich der Trägerverein von der Buchmesse verabschiedet, sollen das Buch- und Literaturfestival und der Schweizer Buchpreis fortgeführt werden – der Zeitplan in diesem Jahr, 9. bis 11. November 2012, soll beibehalten werden.

(Buchreport [14], 13. Juni)Zurück zum Inhalt [12]

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Deutschlands beste Vorleser stehen fest

Im Finale des 53. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels gewann in der Gruppe der Hauptschüler Monique Roszak aus Bad Schmiedeberg, in der Gruppe der Realschulen und Gymnasien Josephine Martz aus Hamburg. Börsenvereinsvorsteher Gottfried Honnefelder überreichte ihnen am 13. Juni in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt die Wanderpokale.

(Börsenblatt [15], 13. Juni)Zurück zum Inhalt [12]

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„Selbstmord in Slowmotion“
Video-Interview mit US-Verlagsberater Mike Shatzkin

Die Kartellklage des US-Justizministeriums, das ungebrochene Wachstum von Amazon und der Überlebenskampf von Filialisten wie Barnes & Noble oder Waterstones – dies sind nach Einschätzung von US-Unternehmensberater Mike Shatzkin derzeit die heißesten Themen in der US-Buchbranche, die der New Yorker im Video-Interview mit buchreport.de skizziert.

(Buchreport [16], 14. Juni)Zurück zum Inhalt [12]

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Google verkauft deutschsprachige E-Books

Kurz nachdem sich Google mit französischen Verlagen auf die Verwertung von urheberrechtlich geschützten, aber vergriffenen Büchern geeinigt hat, hat das US-Unternehmen in Deutschland den E-Book-Vertrieb gestartet. Mit an Bord sind laut Google Hunderte Verlage, darunter Springer Science+Business Media, Random House (Blanvalet, DVA, Goldmann, Heyne), Lübbe, CH Beck, Hoffmann & Campe und Klett-Cotta, außerdem Münchner Verlagsgruppe, Epubli, GRIN, Walhalla and Gmeiner. Bonnier- und Holtzbrinck-Verlage sind nicht im Store vertreten.

Zu den Autoren gehören Bestseller-Garanten wie Charlotte Link, Siegfried Lenz, Andrea Maria Schenkel, Wolfgang Hohlbein und Richard David Precht. Insgesamt seien hunderttausende deutschsprachige Titel im Programm, zusammen mit internationalen und gemeinfreien Titeln umfasse das Programm über 2 Mio Titel.

(Buchreport [17], 14. Juni)Zurück zum Inhalt [12]

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Buchhandels-Umsätze stark gesunken

Der Mai hat dem Buchhandel wenig Freude bereitet. Mit einem Minus von 6,1 Prozent meldet der Branchen-Monitor Buch erneut einen deutlichen Umsatzrückgang.

Noch ist das erste Halbjahr nicht vorbei – doch es ist wahrscheinlich, dass es zu den schwächsten gehören wird, die es für die Branche innerhalb der vergangenen zehn Jahre gegeben hat. Der Mai trägt zu dieser Entwicklung jedenfalls eine ganze Menge bei. Über die Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce und Warenhäuser wurden 6,1 Prozent weniger eingenommen als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das geht aus dem Branchen-Monitor Buch hervor, den Media Control GfK International im Auftrag des Börsenvereins ermittelt. Und weil schon die ersten vier Monate des Jahres verhalten liefen, ist von Januar bis Mai ein Minus von 2,9 Prozent zusammengekommen.

(Börsenblatt [18], 14. Juni)Zurück zum Inhalt [12]

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Schwarzbuch WWF bleibt lieferbar

Das Schwarzbuch WWF von Wilfried Huismann (Gütersloher Verlagshaus), derzeit das wohl am meisten „verklagte“ Buch auf dem Markt, bleibt weiter lieferbar und darf uneingeschränkt verkauft werden. Das ist das Ergebnis einer stundenlangen Verhandlung heute vor dem Kölner Landgericht. Eine endgültige Entscheidung im Rechtsstreit zwischen Verlag und WWF ist damit erst einmal vertagt.

Ein Ergebnis allerdings hat der heutige Tag erbracht: Eine Passage aus dem Buch muß entfernt werden, aber erst in einer Nachauflage – geschwärzt werden muß also nicht. Vor dem 20. Juli wird es keine weitere Entscheidung geben. Bis dahin, so hat das Gericht heute empfohlen, sollen sich die Parteien auf eine einvernehmliche Fassung einigen. Nur falls dies nicht gelingt, wird das Gericht am 20. Juli ein Urteil verkünden.

(BuchMarkt [19], 15. Juni)

Der Fall hat die Branche gespalten und in den Medien für Aufsehen gesorgt: Weil Barsortimente und Buchhändler auf Druck des WWF das „Schwarzbuch WWF“ ausgelistet haben, stellte die „FAZ“ die Branche mit der Schlagzeile „Der Buchhandel kuscht vor dem WWF“ an den Pranger. Andere Händler hielten mit demonstrativen Plakaten dagegen.

Siehe dazu auch einen ausführlichen Artikel in der Süddeutschen: „Wenn die Glaubwürdigkeit leidet“ [20]Zurück zum Inhalt [12]

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Preise, Auszeichnungen

– Comic-Salon Erlangen: Max und Moritz-Preise [21] in neun Kategorien vergeben – (BuchMarkt)
Siegfried Unseld Preis [22] 2012 an Comic-Autor Art Spiegelman – (BuchMarkt)
Commonwealth Book Prize [23] 2012: Gewinner kommt aus Sri Lanka – (Börsenblatt)
– Auszeichnung „Dem Förderer des Buches“ [24] an Frank Schirrmacher von der FAZ – (Börsenblatt)
– Lioba Betten ist BücherFrau des Jahres [25] – (BuchMarkt)
– 61. Hörspielpreis [26] der Kriegsblinden: Berliner Performance-Kollektiv gewinnt – (Börsenblatt)
– 100.000 € für Roman der Verlierer – Jon McGregor gewinnt International IMPAC Literary Award [27] – (Buchreport)

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