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Vidal, Bill: Codename Azteke

Kurzkritik [1]Ihre Meinung [2]Ausführliche Besprechung [3]Infos [4]

Buchcover
  • Thriller
  • Taschenbuch
  • 448 Seiten
  • Erschienen 2012 bei Blanvalet
  • Aus dem Englischen von Tanja Ohlsen
  • Originalausgabe: „The Aztec”, 2011

Inhalt:

1936. Spanien steht an der Schwelle zum Bürgerkrieg. In einer Nacht- und Nebelaktion beauftragt die Regierung die Verschickung der Goldreserven. 7 900 Kisten Gold werden von Cartagena auf den Weg nach Russland gebracht, doch nur 7 800 erreichen das Ziel. Die 100 fehlenden wären, würden sie heute gefunden, über 200 Millionen Dollar wert. Der spanische Geheimdienst hat einen Verdacht, wer über den Verbleib des Goldes Bescheid wissen könnte – ein zurückgezogen lebender Revolutionär auf Kuba, Jesús Florin, auch genannt: der Azteke …

Kurzkritik:

Für Albert ist das Buch ein klassischer Fehlkauf, weil es überhaupt nicht dem entsprochen hat, was ich mir durch die Beschreibung erwartet habe. Verfilmt bekäme das Werk wahrscheinlich diverse Subventionen und Kulturpreise, aber Kinokassen bringt man damit eher nicht zum Klingeln.
Besprechung:

Das Abenteuer findet nicht statt

Spaniens Regierung sieht 1936 einem drohenden Bürgerkrieg entgegen. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion werden 7900 Goldkisten außer Landes geschafft. Das Vermögen wird nach Russland eingeschifft und soll dort die unruhigen Zeiten überdauern. 100 Kisten gehen gleich beim Transport verloren, doch auch das restliche Gold sehen die Spanier nie wieder – clevere Russen 😉

Im Vordergrund steht die Suche den verlorenen 100 Goldkisten, von deren Verbleib nur der „Azteke“ weiß. Das suggeriert zumindest der Klappentext und deutet damit weit mehr an, als das Buch hergibt. Wer sich eine spannende Schatzsuche erwartet, ist bei dieser Geschichte völlig falsch. Die Bewerbung als Thriller lässt auf ein Abenteuer hoffen, das nie stattfindet.
 Obwohl Geheimdienste und politische Verflechtungen zum Teil sehr intensiv thematisiert werden (Stichwort Revolutionen in Südamerika), kommt das Buch nicht in die Nähe von spannungsgeladenen Politthrillern im Stil eines Robert Ludlum.

Das Querlesen aufgegeben

Die ersten 120 Seiten habe ich in der Hoffnung gelesen, dass die Schatzsuche nun endlich beginnt oder zumindest Figuren auftauchen, mit deren Schicksal ich mich identifizieren kann. Beides ist nicht passiert, weshalb ich zum Querlesen übergegangen bin. Mangels interessanter Passagen musste ich irgendwann auch das aufgegeben.

Fazit: Für mich ist das Buch ein klassischer Fehlkauf, weil es überhaupt nicht dem entsprochen hat, was ich mir durch die Beschreibung erwartet habe. Verfilmt bekäme das Werk wahrscheinlich diverse Subventionen und Kulturpreise, aber Kinokassen bringt man damit eher nicht zum Klingeln.

© Albert Knorr – siehe auch www.albert-knorr.com [5]

Mehr Infos:

Bill Vidal wurde in Argentinien geboren und wuchs in England auf. Sein beruflicher Weg führte ihn über die USA, Südamerika, den Nahen Osten, Südostasien und Europa, bis er sich schließlich mit seiner Frau und den gemeinsamen Zwillingen im englischen Kent niederließ. In den letzten Jahren widmete er seinen beiden großen Passionen mehr und mehr Zeit: dem Schreiben und Flugzeugen. Seine Artikel über die Luftfahrt sind inzwischen in renommierten Zeitungen und Fachmagazinen erschienen. Er arbeitet inzwischen an seinem dritten Roman.