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KrimiZeit-Bestenliste Jänner

Logo GoldeselDie KrimiZeit-Bestenliste wird zum jeweiligen Monatsbeginn gleichzeitig in den Literatursendungen des NordwestRadios, bei ARTE und in der Wochenzeitung DIE ZEIT vorgestellt. – Und bei den Eselsohren.


Die vielleicht zehn besten Krimis für Jänner

1 (neu) Mike Nicol: Payback (rütten&loening)
Kapstadt/Luanda. Im Befreiungskampf waren Mace und Pylon Waffenhändler, jetzt, in der Demokratie, verdienen sie friedliches Geld. Bis ihnen alte Schulden präsentiert werden. Die Entführung von Mace’ Tochter ist nur der Anfang. Erster Band der Rache- Trilogie. Unbarmherzig rauer Wind aus Südafrika. Gnadenlos gut. (Bei Amazon [1])

2 (6) Ulrich Ritzel: Schlangenkopf (btb)
Berlin/Frankfurt. Ein Türke wird überrollt. Gemeint war der Bosnier, dessen Jacke er trägt. Im Kunstnebel von Geheimdiensten, Rüstungsgeschäften und Kungelei stochern Privatermittler Berndorf und Helfer nach Hintermännern. Cool. Politthriller vom Feinsten. (Bei A. [2])

3 (3) Don Winslow: Zeit des Zorns (Suhrkamp)
Laguna Beach/Südkalifornien. Nach „Tage der Toten“ nun die Komödie. Ben, Chon und Ophelia sind klug, reich und superentspannt. Ihr Dopegeschäft läuft, Orgasmen in Menge, Charity dazu. Bis das Drogenkartell in den sunshine-state drängt. Die 3 schönen Wilden bekommen keine Chance, aber nutzen sie. (Bei A. [3])

4 (neu) Rob Alef: Kleine Biester (Rotbuch)
Berlin-Kreuzberg. Anna verschwindet im Sand einer Buddelkiste. Kein Unfall: Sie wollte aufs schnieke Rosenhof-Gymnasium. Im Auslese-Krieg um Aufstiegschancen ist Kindermord letztes Mittel der Wahl. Subtil punzierte Satire auf mittelständischen Karrierewahn; Hommage auf Kinder, die Kinder bleiben. (Bei A. [4])

5 (5) Matthias Wittekindt: Schneeschwestern (Edition Nautilus)
Fleurville/Benningstedt. Der Triebtäter will es nicht mehr. Aber es geschieht doch. Im Grenzwald zwischen D und F, im Winter. Eine Sechzehnjährige ist erschlagen, in Pubertätstrubel und Geltungsdrang. Die Ermittler taumeln auf dem Grat zwischen Ahnungen und Kriminalistik. Bemerkenswertes Krimidebüt. (Bei A. [5])

6 (9) Jo Nesbø: Die Larve (Ullstein)
Oslo. Harry Holes Ziehsohn sitzt in U-Haft. Wegen Mordes an einem Dealer. Harry, zurück aus Hongkong, weiß, was Sucht bedeutet. Um des Jungen und seiner Liebe willen lässt er in der Drogenmetropole Oslo keinen Stein auf dem andern. Und schrammt in die Enttäuschung seines Lebens. (Bei A. [6])

7 (neu) Lee Child: Outlaw (Blanvalet,)
Hope/Despair, Colorado. Wer Jack Reacher nicht durchlässt, bekommt Ärger. So geht es den Leuten von Despair, gebeugt unter dem Dach eines frömmelnden Recycling- Barons. Ein starkes Buch: Handlung pur. An der US-Heimatfront des Irakkriegs. Bilder und Szenen, als wäre Kafka nach Despair gekommen. (Bei A. [7])

8 (1) Deon Meyer: Rote Spur (rütten&loening)
Kapstadt/Südafrika/Simbabwe. Eine Hausfrau, ein Leibwächter und ein Ex-Polizist stoßen vor der Fußball-WM auf eine Geheimaktion von weltpolitischer Bedeutung. Meyer ist raffinierter denn je. Spionage-, Abenteurer- und Detektivroman, meisterhafte Spannungsliteratur. (Bei Amazon [8])

9 (10) Rainer Gross: Kettenacker (Pendragon)
Buttenhausen/Kettenacker. Wieder, wie vor 13 Jahren, stößt Heimatforscher Hermann Mauser im Wald auf ein Skelett. Ein Gottschützedichle-Amulett verrät den Namen des 70 Jahre zuvor getöteten Mädchens. Albtraumhafte Familien- und Heimatgeschichte. Das Vergangene ist nicht tot, nicht einmal vergangen. (Bei A. [9])

10 (4) Joe R. Landsdale: Gauklersommer (Golkonda)
Camp Rapture, Ost-Texas. Irakkriegs-Veteran Cason Statler, frisch angestellter Reporter, sucht seinen Scoop. Vor 6 Monaten verschwand die überirdisch schöne Caroline. Eine DVD taucht auf, und die Decke wird weggezogen: Liebschaften, Erpressung, Mord, Entführung. Lansdale in Bestform: Texas ganz unten. (Bei A. [10])


KrimiZeit-Bestenliste [11] bei ARTE.

Über die Jury und die Entscheidungsfindung

Die Jury der KrimiBestenliste besteht aus 17 KritikerInnen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz über Kriminalliteratur berichten. Einmal im Monat benennt jedes Mitglied vier aktuelle Kriminalromane und bewertet sie mit 7, 5, 3 oder 1 Punkten. Neben der Gesamtpunktzahl pro Titel wird berücksichtigt, wie viele Kritiker in einer Abstimmungsrunde für dasselbe Buch votiert haben. Jede/r Kritiker/in darf insgesamt drei mal für das gleiche Buch stimmen. Voten für Bücher, an deren Produktion oder kommerzieller Verbreitung die KritikerInnen beteiligt ist, sind ausgeschlossen. Zwischen Kriminalromanen in der Originalsprache Deutsch und Übersetzungen wird kein Unterschied gemacht.